Die CSU hat bei der Kommunalwahl die Rathäuser in Kempten und Kaufbeuren verteidigt. Die Oberbürgermeister Thomas Kiechle und Stefan Bosse wurden wiedergewählt. Der Amtsinhaber gewann auch im Kreis Lindau: CSU-Kandidat Elmar Stegmann landete einen hohen Wahlsieg. Im Ostallgäu hat sich mit Maria Rita Zinnecker (CSU) ebenfalls die amtierende Landrätin durchgesetzt. Spannend wie ein Krimi verlief der Wahlabend im Unterallgäu. Am Ende fehlten Alex Eder (Freie Wähler) 14 Stimmen zur absoluten Mehrheit. Somit kommt es im Unterallgäu voraussichtlich zu einer Stichwahl, ebenso wie im Oberallgäu.
Bei der Landratswahl im Oberallgäu müssen CSU-Kandidat Alfons Hörmann und Indra Baier-Müller (Freie Wähler) in die Stichwahl. Bei einer Wahlbeteiligung von gut 60 Prozent erreichte Hörmann 44,3 Prozent, Baier-Müller 23,4. Klar auf dem dritten Platz positioniert hat sich Christina Mader von den Grünen mit 15,8 Prozent. Die weiteren fünf Landratskandidaten im Oberallgäu landeten weit abgeschlagen mit einstelligen Ergebnissen. Die Gewinner des ersten Wahlgangs, Hörmann (59 Jahre) und Baier-Müller (49), zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden. Hörmann hätte sein Resultat angesichts der sieben Mitbewerber sogar etwas niedriger erwartet. Baier-Müller möchte mit weiteren Fraktionen über eine Wahlempfehlung für die Stichwahl sprechen.(uw)
Äußerst spannend verlief die Wahl im Unterallgäu: Als gegen 23 Uhr alle Wahlbezirke ausgezählt waren, hatte Alex Eder, der Kandidat der Freien Wähler, genau 50,0 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Am Ende haben ihm gerade einmal 14 Stimmen zur absoluten Mehrheit gefehlt. Somit kommt es im Unterallgäu in zwei Wochen voraussichtlich zu einer Stichwahl. Aufgrund des knappen Ergebnisses werden die Stimmen aber wahrscheinlich nachgezählt – daher rechnet das Landratsamt erst für Mittwoch mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis. Eder war zu Beginn der Stimmenauszählung bereits deutlich vorne gelegen, streckenweise schon bei 56 Prozent. Damit hätte er bereits im ersten Durchgang das Rennen gemacht. Doch mit fortlaufender Dauer des Wahlabends rutschte Eder immer näher an die 50-Prozent-Marke heran. Rainer Schaal (CSU) lag nach Auszählung aller Bezirke mit 25,6 Prozent an zweiter Stelle.(maj/arz)
Maria Rita Zinnecker (CSU) wurde als Ostallgäuer Landrätin wiedergewählt. Sie bekam 55,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 Prozent. Auf Platz zwei landete mit 21,0 Prozent Matthias Fack, der für die Freien Wähler antrat. Der Grüne Günter Räder erhielt 16,8 Prozent der Wählerstimmen. Ilona Deckwerth (SPD) lag bei 6,6 Prozent. Zinnecker übertraf damit leicht das Ergebnis der Kommunalwahl 2014. Damals erzielte sie in der Stichwahl 53,8 Prozent.(dam)
Elmar Stegmann (CSU) hat seinen Gegenkandidaten Dr. Rainer Rothfuß (AfD) weit hinter sich gelassen und ist weiterhin Landrat im Kreis Lindau. Er freue sich riesig über das Ergebnis, sagte Stegmann am Sonntagabend. Rund 92,5 Prozent der Stimmen gingen an Stegmann, Rothfuß bekam nur 7,5 Prozent.(lekkü)
Mit großem Abstand zu seinen vier Kontrahenten wurde Thomas Kiechle in Kempten wieder zum Oberbürgermeister gewählt. Er steht jetzt vor seiner zweiten Amtszeit. Kiechle legte mit 54,3 Prozent der Stimmen im Gegensatz zu 2014 etwas zu, als er 51,1 Prozent erhielt. Der Kemptener Oberbürgermeister hatte schon vor dem Wahltag das Gefühl, ohne Stichwahl wiedergewählt zu werden: „Man nimmt ja die Stimmungen auf, die es in der Stadt gibt. Und die waren definitiv nicht gegen mich.“
Auf Platz zwei landete der Grünen-Kandidat Lajos Fischer, allerdings abgeschlagen mit 17,2 Prozent. Thomas Kiechle kann aber nicht lange feiern: In der Kemptener Stadtverwaltung wurden inzwischen zahlreiche Mitarbeiter wegen des Corona-Virus unter Quarantäne gestellt und ab dem heutigen Montag wird es nur einen Notbetrieb geben.(jan)
Stefan Bosse (CSU), seit dem Jahr 2004 im Amt, bleibt Oberbürgermeister von Kaufbeuren. Trotz dreier Gegenkandidaten holte er im ersten Wahlgang 54,5 Prozent der Stimmen. „Das ist unerwartet, aber sehr schön, ich freue mich riesig“, sagte der 55-Jährige. Erleichtert zeigte er sich, dass in der Coronakrise keine Stichwahl stattfinden muss. Mit 22,7 Prozent lag Oliver Schill (Grüne/FDP) bei der Wahl an zweiter Stelle. Bernadette Glückmann von den Freien Wählern erhielt 17,5 Prozent. Pascal Lechler von der SPD kam nur auf 5,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag in Kaufbeuren bei knapp 48 Prozent.(rm)
Wie erwartet wird es in der Bodensee-Stadt Lindau in zwei Wochen eine Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten geben. MathiasHotzvon CSU, Freien Bürgern und Junger Alternative bekam 28,3 Prozent der Stimmen; Claudia Alfons (Bürger-Union, Lindau Initiative) lag mit 28,1 Prozent nur knapp dahinter. Aus dem Rennen um das OB-Amt sind dagegen ClaudiaHalberkamp(SPD und FW) mit 26,2 Prozent, DanielObermayrvon der Bunten Liste (13,4 Prozent) sowie Kai Kattau, der nur auf vier Prozent kam.