Eine neue Route über die Alpen bietet Pfronten Tourismus in Zusammenarbeit mit Ostallgäuer Bergführern im kommenden Sommer an. Die siebentägige Tour sei eine Alternative zum häufig überlaufenen E5 von Oberstdorf nach Meran, sagt Julian Knacker von Pfronten Tourismus.
Auf der klassischen Route von Oberstdorf komme es insbesondere auf der Memminger Hütte in den Lechtaler Alpen immer wieder zu Engpässen, schildert Bergführer Alexander Grotz, der wie sein Kollege Wolfgang Mayr an dem Projekt gearbeitet hat. Zwei Übernachtungen auf der neuen Route sind nicht auf Alpenvereinshütten, sondern in Hotels im Tal – davon eine in einem Vier-Sterne-Haus mit Wellnessbereich. Beworben wird die neue Alpenüberquerung von Pfronten Tourismus als „Genusstour mit sportlicher Herausforderung“. Begleitet werden die Kleingruppen von staatlich geprüften Berg- und Skiführern. Zwei Termine stehen zur Auswahl: Am 1. Juli und am 26. August starten die Wanderungen von Pfronten nach Südtirol.
Doch auch wer einen individuellen Bergurlaub von Hütte zu Hütte oder eine Tour mit einer anderen Bergschule im Sommer machen will: Es wird Zeit zu planen, auf den Hütten zu reservieren oder zu buchen. „Bei uns ist bereits fast die Hälfte aller Alpenüberquerungen ausgebucht“, schildert beispielsweise Bernd Zehetleitner, Chef der Bergschule Oberallgäu. Sein Vater Udo hatte vor Jahrzehnten die Alpenüberquerung auf der klassischen Route konzipiert und als erster als geführte Tour angeboten. Heute sind auf der Strecke Oberstdorf-Meran nach einer groben Schätzung jährlich etwa 20 000 Wanderer unterwegs.
Dass es jetzt eine Alpenüberquerung von Pfronten nach Meran gibt, bringt den Oberstdorfer Alpinberater Moritz Zobel nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil: Wie Bergführer Bernd Zehetleitner glaubt auch er, dass das neue Angebot zu einer Entlastung der traditionellen Route von Oberstdorf nach Südtirol führen könnte.
Nach Zobels Worten liegen Wanderungen über mehrere Tage wohl auch im kommenden Sommer voll im Trend. Entsprechend groß sei bereits jetzt die Zahl der Anfragen bei der Oberstdorfer Alpinberatung. Beliebteste Touren sind neben der Alpenüberquerung die sogenannte Steinbock-Route im Bereich des Allgäuer Hauptkamms und der Heilbronner Weg – die hochalpine Verbindung zwischen Kemptner- und Rappenseehütte.
Zobel empfiehlt, bei der Planung von Mehrtagestouren mit Übernachtungen nach Möglichkeit auf Wochenenden sowie die Ferienzeiten in Baden-Württemberg und Bayern zu verzichten. Reservierungen für Übernachtungen sind auf den meisten Hütten übers Internet bereits jetzt möglich.