Ein Allgäuer Abgeordneter wird neuer bayerischer „Außenminister“: Diese Nachricht verdient erst einmal Beifall. Denn im Verbund mit dem frisch gebackenen CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek und Landtagsvizepräsident Alexander Hold (Freie Wähler) sitzen nun drei Vertreter der Region an Schlüsselstellen der Landespolitik.
Beißwenger neuer Europaminister: Auch Gelegenheit war günstig
Dass Eric Beißwenger nach zehn Jahren im Parlament ins Kabinett aufrückt, ist keine echte Überraschung. Der Wahl-Allgäuer aus Bad Hindelang hat in den vergangenen Jahren mit langem Atem und strategischem Geschick an seiner politischen Karriere gearbeitet. Nun war die Gelegenheit günstig: Ministerpräsident Markus Söder wollte aus Proporzgründen weiterhin einen schwäbischen CSU-Vertreter im Kabinett, etablierte Konkurrenten aus der Region gab es praktisch nicht.

Bei Söders Entscheidung fielen die früheren Ermittlungen gegen den ehemaligen Banker wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung offenbar nicht groß ins Gewicht – ebenso wie die Tatsache, dass ihm in seiner Heimat neben der Sympathie vieler CSU-Ortsverbände im selben Maß Vorbehalte etlicher Bürgerinnen und Bürger entgegenschlagen.
Beißwengers politische Qualitäten nur im Rückspiegel zu betrachten, würde dem 51-Jährigen nicht gerecht. Er hat es nun selbst in der Hand, als Verantwortlicher eines für Bürger schwer zu fassenden Ministeriums zu punkten und dabei trotz internationaler Marschrichtung die Belange des Allgäus im Blick zu behalten.
So reagieren Allgäuer auf Ministeramt für Beißwenger
Wie Entscheidungsträger aus dem Allgäu auf die Ernennung Beißwengers reagiert haben, erfahren Sie hier.