Schloss Neuschwanstein

Weltkulturerbe Schloss Neuschwanstein? Das sagen Schwangauer zu dem Plan

Jetzt werden die Bürger in Schwangau gefragt: Soll das Schloss Neuschwanstein Unesco-Weltkulturerbe werden?

Jetzt werden die Bürger in Schwangau gefragt: Soll das Schloss Neuschwanstein Unesco-Weltkulturerbe werden?

Bild: Benedikt Siegert

Jetzt werden die Bürger in Schwangau gefragt: Soll das Schloss Neuschwanstein Unesco-Weltkulturerbe werden?

Bild: Benedikt Siegert

Der Gemeinderat Schwangau beschließt, die Meinung der Bürger einzuholen. Unsere Redaktion hat sich in Schwangau umgehört. Die Meinungen gehen auseinander.
08.02.2023 | Stand: 10:42 Uhr

Soll das Schloss Neuschwanstein Unesco-Weltkulturerbe werden? Die Gemeinde Schwangau möchte die Entscheidung, ob man einen entsprechenden Antrag unterstützt, nicht alleine treffen. Deshalb sollen nun die Bürger dazu befragt werden. Unsere Redaktion hat sich in Schwangau umgehört.

  • Sepp Grimm (67 Jahre, Buching) hat bereits eine ähnliche Situation erlebt: „In Buching hatten wir vor einiger Zeit auch einen Bürgerentscheid. Es ging um den Bau einer Sommerrodelbahn. Das lehnte ich damals ab.“ Man müsse wissen, was auf einen zukomme, sagt Grimm zu der Debatte um das Schloss. Besonders, wenn man in Schwangau lebe und dort bauen wolle.
  • Günter Zarling (76, Schwangau) ist sich bei dem Thema unschlüssig: „Ob das jetzt gut oder schlecht ist? Das kann ich nicht sagen.“ Er habe sich mit dem Thema dafür noch zu wenig auseinandergesetzt. Es sei aber gut, dass die Bürger ihre Meinung sagen dürfen. Nachdem es schon so viele Gespräche über das Schloss als Weltkulturerbe gegeben habe, sei er nun gespannt, was schließlich passieren wird.
  • Valeria Hansen (61, Schwangau) sieht die Sache kritisch. „Ich bin eigentlich kein Schloss-Fan“, sagt sie vorneweg. Man müsse sich nur mal den Verkehr in der Gegend anschauen: „Im Sommer geht hier auf den Straßen gar nichts, auch nicht in Füssen. Das ist schon schlimm.“ Aber auch sie finde es richtig, dass die Bürger befragt werden. Das sollte es ihrer Meinung nach grundsätzlich mehr geben – in allen Bereichen und auf allen politischen Ebenen.
  • Ursula Meiser (69, Füssen) denkt an die Corona-Hochphase zurück, um dann die aktuelle Situation zu beurteilen. Vor Corona sei es in Schwangau und Umgebung „extrem schlimm“ gewesen, mit dem Andrang der Touristen. „Während Corona hatten die Leute hier mal ihre Ruhe. Aber es ist natürlich auch so, dass das Dorf vom Tourismus lebt.“ In der Pandemie habe dann natürlich der finanzielle Aspekt eine Rolle gespielt. Meiser ist sich bei der Frage, ob das Schloss nun Weltkulturerbe werden solle, oder nicht, also nicht ganz sicher. Auf jeden Fall sei es nicht verkehrt, dass die Leute auch dazu gefragt werden und nicht nur Politiker entscheiden. „Vielleicht sollten die Bürger in umliegenden Orten auch befragt werden“, meint sie. Schließlich betreffe sie die Verkehrsflut ja auch. Mittlerweile gebe es ja auch so etwas wie Petitionen, aber sie finde es richtig, das Volk so, wie es die Gemeinde plant, mit einzubeziehen.
  • Simone Mahal (49, Schwangau) fände es grundsätzlich nicht schlecht, wenn das Schloss die Auszeichnung der Unesco bekommen würde: „Das ist eigentlich eine schöne Sache.“ Und wie die anderen Befragten findet sie auch: „Ein bisschen mehr Basisdemokratie schadet sicher nicht.“ Es sei gut, die Meinung der Leute zu hören.
  • Marianne Gleich (70, Schwangau) sagt, dass es das Schloss auf jeden Fall wert sei, dass man sich gut darum kümmere. Aber sie fürchte, dass mit der Auszeichnung noch mehr Gäste und damit noch mehr Verkehr in das ohnehin schon überfüllte Dorf komme.