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Gewalttat bei Schloss Neuschwanstein: Landgericht Kempten gibt Prozess-Termine bekannt

Drama an der Marienbrücke vor Gericht

Prozesstermin gegen mutmaßlichen Neuschwanstein-Täter steht fest

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    Das Landgericht Kempten hat den Termin für den Prozessauftakt gegen den Tatverdächtigen für die Gewalttat an der Marienbrücke bekanntgegeben.
    Das Landgericht Kempten hat den Termin für den Prozessauftakt gegen den Tatverdächtigen für die Gewalttat an der Marienbrücke bekanntgegeben. Foto: Benedikt Siegert (Archivbild)/ Twitter/User: thefrownyface / Eric Abneri (Archivbild/ Collage AZ

    Die Tat sorgte 2023 weltweit für Schlagzeilen - und in der Region für Erschütterung: Im Juni vergangenen Jahres stieß ein US-Amerikaner offenbar zwei Frauen nahe der Marienbrücke in die Pöllatschlucht. Eine von ihnen starb. Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf Mord - und nun hat das Landgericht Kempten den Termin für den Prozessauftakt bekanntgegeben.

    Landgericht Kempten gibt Prozessauftakt im Marienbrücken-Drama bekannt

    Demnach soll der erste Verhandlungstag am 19. Februar 2024 starten, um neun Uhr, im Sitzungssaal 169, im ersten Stock der Kemptener Residenz. Angesetzt sind in dem Verfahren insgesamt sechs Verhandlungstage. Die Termine sind angesetzt wie folgt:

    • Montag, 19.02.2024
    • Montag, 26.02.2024
    • Mittwoch, 28.02.2024
    • Montag, 04.03.2024
    • Montag, 11.03.2024
    • Mittwoch, 13.03.2024

    Ob darüber hinaus Fortsetzungstermine anberaumt werden müssen, hängt laut Gericht vom Verlauf der Beweisaufnahme ab.

    Todes-Drama an der Marienbrücke bei Neuschwanstein: Wie lautet die Anklage?

    Der 31-jährige US-Amerikaner aus dem Bundesstaat Michigan ist wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Bei einer entsprechenden Verurteilung droht im eine lebenslange Haft.

    In aller Kürze wirft die Staatsanwaltschaft Kempten dem Mann vor, in einem Bereich eines Wanderwegs oberhalb des Schlosses Neuschwanstein - der sogenannten Kanzel - zwei Frauen angegriffen zu haben. Eine der Frauen soll der Angeklagte dabei in Mordabsicht etwa 50 Meter tief in die Pöllatschlucht gestoßen haben. Sie überlebte den Sturz mit einer Kopfverletzungen und Prellungen und Schürfwunden.

    Die zweite Frau soll der Mann dann zunächst bis zur Bewusstlosigkeit stranguliert und daraufhin vergewaltigt haben. Danach soll er auch sie in die Pöllatschlucht gestoßen haben. Sie starb an den Verletzungen.

    Die beiden Opfer hatten nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft ihren Widersacher durch Zufall kennengelernt. Dieser lockte sich unter einem Vorwand wegen von der Marienbrücke, die hinterhalb des Schlosses liegt. Dort attackierte der Mann die beiden Frauen. Dank präziser Täterbeschreibung von Zeugen gelang der Polizei schnell die Festnahme im Umfeld des Tatorts. Ermittler entdeckten auf dem Smartphone des 31-Jährigen zudem kinderpornografisches Material.

    Tödliche Attacke bei Schloss Neuschwanstein: Hintergründe und bisherige Berichterstattung

    Seit der Tat im Juni, als plötzlich ein Großaufgebot der Polizei zur Marienbrücke fuhr und ein Helikopter über dem Gelände kreiste, hat die Redaktion intensiv über die Tat und Hintergründe berichtet.

    So wurde kurz nach der Tat Chat-Nachrichten des Tatverdächtigen bekannt, in denen er kurz vor der Tat einer Freundin von einem seltsamen Traum berichtete. Auch ein Augenzeuge, der die Festnahme des Täters beobachtete und zum Tatzeitpunkt in der Nähe war, berichtete von seinen Erlebnissen.

    Todes-Drama am Märchenschloss sorgt international für großes Aufsehen

    Der Fall sorgte auch international in den Medien für Aufsehen. Das Landgericht erwartet deshalb auch zum Prozessauftakt vor der Schwurgerichtskammer am 19. Februar großes Medieninteresse. Vorerst sind sechs Verhandlungstermine angesetzt.

    Der Beschuldigte schweigt bislang zu den Vorwürfen. Laut Recherchen von US-Medien soll er aus einer Kleinstadt nahe Detroit stammen, auf einem Ölfeld gearbeitet und sehr zurückgezogen gelebt haben. Ehemalige Klassenkameraden beschreiben ihn als „scheu und eigenartig.“

    Mit einem Großaufgebot von 25 Streifen, zwei Helikoptern und einem Spürhund war die Polizei am Mittwochnachmittag an der Marienbrücke im Einsatz.
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