Nach einem langen und trainingsintensiven Winter ging es für Hammerwerfer Tristan Schwandke am Samstag beim Europacup im kroatischen Split erstmals wieder auf die internationale Bühne. Der 28-Jährige vom TV Hindelang legte gleich einen starken Auftritt hin. Wenngleich er mit seiner Bestweite von 72,42 Metern doch ein ganzes Stück hinter seinen jüngsten Trainingsleistungen blieb, gewann der Allgäuer damit das B-Finale. „Es war ein hochkarätiges Feld. Ich bin grundsätzlich zufrieden mit dem Wettkampf. Meine Form ist top und das Ergebnis ist eine gute Motivation für die kommenden Herausforderungen“, sagt Schwandke.
Klima-Umstellung und Corona-Tests machen Tristan Schwandke zu schaffen
Der amtierende deutsche Meister hatte allerdings zunächst Schwierigkeiten, in den Rhythmus zu kommen. Zu unruhig waren die vergangenen Tage mit der Anreise, täglichen Corona-Tests und entsprechenden Wartezeiten. „Ich wurde in den letzten vier Tagen tatsächlich viermal getestet“, erzählt Schwandke. Dazu kam die Klima-Umstellung, denn in Kroatien ist es bereits sommerlich warm. Letztlich steigerte sich der Allgäuer aber schnell. Mit 72,42 Metern setzte er sich im B-Finale bereits im zweiten Versuch an die Spitze des Teilnehmerfeldes – und wurde bis zum Schluss nicht mehr verdrängt. Zwei weitere Versuche platzierte er mit 72,04 und 71,29 Metern ebenfalls deutlich über der 70-Meter-Marke. Das A-Finale entschied der Türke Esref Apak mit 75,99 Meter für sich. Eine Weite, die Schwandke im Training schon mehrfach geworfen hatte. Daher meinte er nach dem Wettkampf in Split auch: „Ich habe gesehen, dass die schweren Jungs an der Weltspitze auch nur mit Wasser kochen. Da war für mich schon mehr drin. Ich werde in den kommenden Wochen vor allem daran arbeiten, noch stabiler in meiner Leistung zu werden. Wenn mir das gelingt, bin ich mit meinen 75 bis 76 Metern immer und überall vorne dabei.“
Für den Sieg im B-Finale gibt es wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation
Beim Europacup in Kroatien ging es letztlich aber ohnehin nicht um die Weite, sondern in erster Linie um die Platzierung. Denn aus dem Ergebnis werden die Punkte der Qualifikationsrangliste für die Olympischen Sommerspiele in Tokio berechnet. Um sich direkt für Olympia zu qualifizieren, sind mindestens 77,50 Meter nötig. Eine riesige Herausforderung. Also hofft das Allgäuer Kraftpaket, sich über die Weltrangliste ein Ticket für Tokio zu ergattern. Unter die Top 32 müsste er dafür kommen. „Das ist zu schaffen“, meint Schwandke. Die Punkte für den Erfolg in Split sind bereits eine gute Basis. Wichtige Zähler, die ihm niemand mehr nehmen kann.
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