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Hoheitsgebiet dank englischen Kennzeichen? Autofahrer ohne Führerschein liefert Polizei kuriose Erklärung

Allgäuer in britischem Fahrzeug

Dank englischem Kennzeichen ist das Auto Hoheitsgebiet? Autofahrer mit kurioser Erklärung

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    Wiederholt wurde ein 56-jähriger Allgäuer ohne Führerschein am Steuer seines Autos erwischt. Wie sich herausstellt, war er Reichsbürger.
    Wiederholt wurde ein 56-jähriger Allgäuer ohne Führerschein am Steuer seines Autos erwischt. Wie sich herausstellt, war er Reichsbürger. Foto: Alexander Kaya

    Vorerst zum letzten Mal hat die Polizei einen 56-Jährigen Allgäuer ohne Führerschein am Steuer seines Autos erwischt. Das wiederholte Vergehen hat für den 56-Jährigen laut Polizei nun ernste Konsequenzen.

    Erstmals ging der Mann den Beamten im Oktober 2023 mit seinem Auto mit englischer Zulassung im Weitnauer Ortsteil Rechtis ins Netz. Die Polizisten kontrollierten Mann und Fahrzeug. Dabei weigerte sich der 56-Jährige zuerst und wollte weder Führerschein noch Personalien herausgeben. Dann fügte er hinzu, dass die Polizei über ihn ja sowieso keine Handhabe hätte: Er befände sich in seinem Auto - dank englischer Zulassung - nämlich auf britischem Hoheitsgebiet.

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    Nach einiger Zeit gab er schließlich Dokumente an die Beamten. Dabei handelte es sich um Fantasiedokumente des „Deutschen Reichs“. Die Polizisten nahmen den Mann daher mit zur Dienststelle, um die Identität zu ermitteln. Dabei kam heraus, dass der Mann keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte. Wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der im Raum stehenden Urkundenfälschung fiel eine vierstellige Sicherheitsleistung an. Der 56-jährige Reichsbürger bezahlte diese und wurde entlassen.

    Im Juli 2024 erwischten Polizisten den Mann in Dietmannsried erneut am Steuer desselben Fahrzeugs - wieder ohne gültige Fahrerlaubnis. Die Staatsanwaltschaft ordnete daraufhin, weil er bereits mehrfach erwischt wurde, die vorläufige Festnahme des 56-Jährigen an. Der Mann wurde am 7. Juli dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Kempten vorgeführt, dieser erließ einen Haftbefehl für eine Untersuchungshaft.

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    Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung im September 2024 wurde der 56-Jährige wegen mehrfachen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Vergehen nach dem Pflichtversicherungsgesetzes zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt.

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