Heute am 3. November 2024 ist Hubertustag. Das ist zwar kein offizieller Feiertag in Bayern und die Menschen haben nicht frei; trotzdem wird der Tag, der dem heiligen Hubertus gewidmet ist, in den Kirchen und vor allem bei Jägern und Schützen traditionell begangen. Wer war der heilige Hubertus, oder auch Hubert? Welche Herkunft und Bedeutung hat dieser Tag? Warum ist am 3. November Hubertustag? Hier die Übersicht.
Welche Bedeutung hat der Hubertustag heute am 3. November?
Am Hubertustag gedenken die Menschen dem Heiligen Hubert oder heiligen Hubertus. Er gilt als der Schutzpatron der Jäger und Schützen und aller Tiere des Waldes, anderen aber auch als erster Jagdgegner oder Hüter über die Jagd.
Was besagt die Legende über Hubertus, die berühmte Hirschlegende?
Der Legende nach war Hubertus ein brutaler Jäger, der keine Grenzen kannte und ein ausschweifendes Leben führte. An einem Karfreitag entdeckte er auf der Jagd einen prächtigen Hirsch. Er legte mit der Armbrust auf das Tier an - und stellte fest, dass dieses ein strahlend-helles Kruzifix in seinem Geweih hatte. "Hubertus, ich erlöse dich und dennoch verfolgst du mich", soll der Hirsch dabei gesagt haben. Daraufhin habe Hubertus seine Waffe weggeworfen, der Jagd abgeschworen, und sei zum Christentum bekehrt gewesen, heißt es in einer Version der Legende. Einer anderenen Lesart zufolge sagte Hubertus der Jagd nicht ganz ab, betrieb diese aber fortan gemäßigt und im christlichen Glauben.
Geschichte und Herkunft: Wer war der heilige Hubertus?
Historische Gestalt hinter der Heiligengeschichte ist Hubertus von Lüttich (655 bis 727). Der lebte zunächst als Pfalzgraf am Hof Theuderichs III. in Paris. Nach dem Tod seiner Frau zog er sich angeblich in die Wälder der Ardennen zurück, wo er seelsorgerisch tätig war und das Christentum weiterverbreitete. 705 wurde Hubertus zunächst Bischof von Tongern-Maastricht, ab 716 hatte er seinen Bischofssitz in Lüttich im heutigen Belgien. Huberts von Lüttich hat den Ruf, ein Wohltäter und Menschenfreund gewesen zu sein. Am 30. Mai 727 starb er und wurde in der Kathedrale St. Peter zu Lüttich beigesetzt.
Ungewöhnlich ist, dass die Verehrung von Hubertus als Patron der Jäger erst hunderte Jahre nach seinem Tod Fahrt aufnahm. Denn die Hirschlegende wurde und wird auch einem anderen Heiligen zugeschrieben, dem heiligen Eustachius, der im 2. Jahrhundert lebte. Im Jahre 1440 schrieb Gerhard II von Jülich und Berg die Geschichte vom Hirsch dann erstmals Sankt Hubertus zu.

Warum ist Hubertustag genau am 3. November?
16 Jahre nach seinem Tod, am 3. November 743, wurde Hubertus exhumiert und seine Reliquien wurden erhoben, um die oberirdisch zu bestatten - eine damals übliche Form der Heiligsprechung. Die Reliquien wurden 825 nach Andagium gebracht, das heutige Saint-Hubert in den Ardennen. Später gingen sie zwar dann verloren, der Tag ihrer Erhebung ist aber bis heute Hubertus' Gedenktag im Heiligenkalender - einen Tag nach Allerseelen.
Brauchtum: Wie wird der Hubertustag gefeiert?
- Mit am bekanntesten sind natürlich die Hubertusmessen, die am 3. November in den Kirchen gefeiert werden. Und nicht nur da. Das Portal katholisch.de bezeichnet Hubertus gar als "ökumenischen Heiligen": "Denn für den Hubertustag gibt es eine eigene evangelische Liturgie, zudem gibt es auch eine Vorlage für einen ökumenischen Gottesdienst am Hubertustag."
- Neben den Messen halten Jägerverbände und Jagdsschutzvereinigungen am 3. November gerne auch Festabende oder ähnliche Veranstaltungen ab oder melden sich mit ihren Anliegen zu Wort.
- Auch Hubertusjagden gibt es, diese vor allem aber an seinem Todestag, dem 30. Mai.
- Salz und Brot, die am Hubertustag gesegnet werden, schützen angeblich gegen Hundebisse.