Rettenberger investieren

Neun Millionen Euro fließen unter anderem in den Bau von Wasserleitungen für Hütten

Nicht jede Berghütte hat  sauberes Trinkwasser. Deshalb gibt es das "Sonderprogramm Berghütten". Das verspricht beim Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung hohe Bau-Fördermittel für touristisch genutzte Hütten (im Hintergrund die Alpe Kammeregg) auf über 1000 Metern Höhe..

Nicht jede Berghütte hat  sauberes Trinkwasser. Deshalb gibt es das "Sonderprogramm Berghütten". Das verspricht beim Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung hohe Bau-Fördermittel für touristisch genutzte Hütten (im Hintergrund die Alpe Kammeregg) auf über 1000 Metern Höhe..

Bild: Ralf Lienert

Nicht jede Berghütte hat  sauberes Trinkwasser. Deshalb gibt es das "Sonderprogramm Berghütten". Das verspricht beim Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung hohe Bau-Fördermittel für touristisch genutzte Hütten (im Hintergrund die Alpe Kammeregg) auf über 1000 Metern Höhe..

Bild: Ralf Lienert

Gemeinderat Rettenberg verabschiedet Rekord-Etat von 20,8-Millionen Euro. Von was die Kämmerin künftig ausgeht.
13.05.2022 | Stand: 11:00 Uhr

Hochwasserschutz, Lüftungsanlagen in allen gemeindlichen Kitas und in der Schule sowie das „Berghütten-Programm“ mit Wasser- und Abwasserleitungen am Grünten. Für alles gibt es zwar hohe staatliche Zuschüsse, aber die Investitionen kosten zunächst viel Geld. Das macht sich im Haushalt der Gemeinde Rettenberg bemerkbar, sagt Bürgermeister Nikolaus Weißinger nach der Präsentation des 20,8-Millionen-Euro-Haushalts, den der Gemeinderat genehmigte.

„2021 waren es noch 4,6 Millionen Euro weniger“, sagte Kämmerin Christiane Höllring zum größten Etat, den es jemals in Rettenberg gab. Verlässliche Einnahmen, so zeigte sie in einem Diagramm, sind Einkommens- und Gewerbesteuer mit knapp drei Millionen beziehungsweise 1,4 Millionen Euro. Die Finanzkraft steigt, meinte Höllring.

3,2 Millionen Euro fürs Personal

Aber auch die Kosten gehen weiter nach oben. Die Personalausgaben liegen mittlerweile bei 3,2 Millionen Euro – ein Anstieg um über 250.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das liege unter anderem an Tariferhöhungen, Höhergruppierungen und einer zusätzlichen Stelle im Bereich des Bauhofs.

Für laufende Sanierungen greift die Gemeinde ebenfalls tief in die Tasche. Die Dachsanierung der Kapelle Wolfis steht an (25.000 Euro), dringende Ausbesserungsarbeiten von Straßen und Brücken nach den Starkregenereignissen vom Juli 2021 kosten 250.000 Euro.

Richtig teuer aber wird es durch Erneuerungen. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt in diesem Jahr beim Breitbandausbau (1,76 Millionen Euro), dem Straßenbau (630.000 Euro), bei Schule und Kita (1,36 Millionen), bei den Feuerwehren (441.000 Euro) sowie beim Ausbau des Abwasserkanalnetzes (1,4 Millionen) und der Wasserversorgung (1,1 Millionen).

Bauarbeiten auf der Alpe

Dabei geht es auch um das hoch bezuschusste Berghüttenprogramm. Das staatliche Sonderprogramm verspricht eine finanzielle Förderung von 75 Prozent beim Bau von Abwasser und Wasserleitungen zu touristisch stark frequentierten Einrichtungen, die über 1000 Meter hoch liegen. 2019 wurde erstmals darüber gesprochen, mittlerweile wird laut Bürgermeister Weißinger bereits gebaut, und zwar bei der Kammeregg Alpe. Die Neumayrhütte soll folgen. Und im Haushalt stehen 120.000 Euro Planungskosten für die Grüntenhütte bereit. Was dort wann passiert, das steht aber immer noch nicht fest (lesen Sie auch: Wasser und Abwasser bis zur Grüntenhütte).

Die Schulden steigen

Kämmerin Höllring hat berechnet, dass die Schulden bei all den Investitionen steigen werden, und zwar von 8,16 auf 10,67 Millionen Euro. Das würde einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2334 Euro entsprechen. Höllring mahnte, „in Zukunft Investitionen genau zu prüfen“.Um die prekäre Finanzsituation besser handhaben zu können, rechnet sie in den kommenden Jahren mit höheren Beiträgen und Steuern. Die Friedhofsgebühren in Rettenberg, Untermaiselstein, Vorderburg und Rottach sind bereits in der Gemeinderatssitzung im April angehoben worden.

Wo fließt das meiste Geld hin?

Gebäude: Die Gemeinde Rettenberg investiert unter anderem 690.000 Euro in die Schule für die Digitalisierung und Lüftungsanlagen. Auch bei den Kindergärten Rettenberg und Untermaiselstein wird in Lüftungsanlagen investiert (486.000 Euro). Dazu gibt es hohe staatliche Zuschüsse. Ebenso für den Breitbandausbau der Gemeinde Rettenberg in Höhe von 1,8 Millionen Euro.

Straßen und Brücken: Beim Straßenbau geht es um Kirchbichl und Abzweigung Hinterberg (350.000 Euro), Brackenberg (100.000 Euro) und den Breitensteinweg (80.000 Euro). Für die Sanierung von Brücken sind 125.000 Euro eingeplant.

Feuerwehr: Bei der Feuerwehr geht es um den Digitalfunk und Sirenen (digital und für den Katastrophenschutz), zusammen 101.000 Euro. 295.000 Euro sind für Fahrzeuge (Kranzegg, Rottach, Vorderburg) vorgesehen. Es gibt Zuschüsse.

Abwasser/Wasser: 2,2 Millionen Euro für die „Untere Kammeregg-Hütte“ und die „Neumayrhütte“. Dafür gibt es hohe staatliche Zuschüsse.

Bier-Genuss-Dorf: Dafür sind Ausgaben von 101.000 Euro eingeplant, für den Themenweg Rottachberg 30.000 Euro. Auch dafür gibt es Geld vom Staat zurück.

Der Rettenberger Haushalt umfasst 20,8 Millionen Euro, davon 9,4 Millionen im Vermögenshaushalt.

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