Hier hilft kein Lamentieren, sondern nur ein ehrliches Eingeständnis der CSU: Die Wählerinnen und Wähler haben die Christsozialen im Allgäu saftig abgewatscht. Zwar ziehen sowohl Stephan Stracke im Wahlkreis Ostallgäu als auch die Wahl-Allgäuerin Mechthilde Wittmann im Oberallgäu ohne großes Zittern in den Bundestag ein. Ihr Ergebnis allerdings ist – gemessen an den komfortablen 50-Prozent-Mehrheiten der Wahl 2017 – ein Debakel.
Ja, der Kaufbeurer Jurist Stracke hat sich mit knapp 40 Prozent der Erststimmen noch mit Anstand aus der Affäre gezogen – mit Sicherheit auch eine Anerkennung für seine bisherige Arbeit im Parlament und den Einsatz in seinem Wahlkreis (Alle News und Ergebnisse zur Bundestagswahl 2021 hier).
Holpriger Start für Mechthilde Wittmann
Für die aus München stammende Parteikollegin Wittmann ist das Ergebnis von etwa 30 Prozent jedoch ein holpriger Start, um in die Fußstapfen des markanten Vorgängers Gerd Müller zu treten. Der Minister hatte in der Region nicht immer einen leichten Stand, bescherte der CSU aber über Jahre stabile Ergebnisse.
Dass die direkten Verfolger in beiden Wahlkreisen, die Bewerber von SPD und Grünen, politische Nobodys sind, verstärkt den Eindruck: Auch im Allgäu fordern immer mehr Menschen einen Kurswechsel der Politik. Doch immer weniger trauen der CSU zu, für diesen Umbruch zu sorgen.
