Beim Festkonzert zum Jubiläum des Euregio-Musikfestivals hörte das Publikum im Kurhaus Fischen das, was Projektleiter Simon Gehring und sein Team in den vergangenen 25 Jahren oft geboten hatten: feine Blasmusik. Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch spielte vor 600 Zuhörern klangfarbenreiche Konzertmärsche und sinfonische Blasmusik. Vor dem Benefizkonzert hatten die Festivalmacher gemeinsam mit Politikerinnen und Politikern der Euregio via salina (Allgäu, Außerfern, Kleinwalsertal) die vielfältigen Aktivitäten, die 1999 in Sonthofen gestartet waren, Revue passieren lassen. Sogar Anton Mattle, der Tiroler Landeshauptmann, reiste zum Feiern an.
"Musik verbindet", sagt der frühere Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser
Einig waren sich alle politisch Verantwortlichen: Ein Festival über die Grenzen hinweg hilft, diese zu überbrücken. „Musik verbindet“, sagte der frühere Oberallgäuer Landrat und Euregio-Präsident Gebhard Kaiser. Die jetzige Landrätin und Präsidentin, Indra Baier-Müller, nannte das Festival „eine wunderbare Idee, die zum friedlichen Miteinander der Regionen beiträgt“. In Anspielung auf das neue Cannabis-Gesetz sagte sie: „Euregio-Konzerte haben ein Suchtpotenzial ohne Nebenwirkungen.“ Der von Kaiser als „Motor des Musikfestivals“ gewürdigte Simon Gehring verriet, dass er anfangs einen nachhaltigen Erfolg nicht erwartet hatte. Sichtlich gerührt verwies er auf das Netzwerk aus Politik und Wirtschaft: Es habe wesentlich zum Erfolg beigetragen. Sepp Krönauer, der das Festival mit seiner „Schönegger Käsealm“ unterstützt, präsentierte einen Laib Bergkäse – quasi die Geburtstagstorte.

Delikatessen servierte dann auch das Musikkorps. Dirigent Rudolf Piehlmayer wählte einerseits Märsche, wobei zwei neue Werke aus Österreich mit gefühlvollen Melodien auffielen: „Mons solus“ von Lorenz Eibegger und „Semper Fidelis!“ von Josef Schiechtl. Den Farbenreichtum eines sinfonischen Blasorchesters demonstrierten die Garmischer bei Philip Sparkes „The year of the dragon“, Bernsteins „Symphonic dances“ aus der „West Side Story“ und einem James-Bond-Medley, das Jörg Murschinki mitreißend arrangiert hat.
Am Ende spielte das Musikkorps die österreichische, bayerische und deutsche Hymne. Unwillkürlich fragte man sich: Warum eigentlich nicht die Europa-Hymne?