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Mehrere Corona-Fälle: Reha-Klinik in Scheidegg muss schließen

Steigende Zahlen im ganzen Allgäu

Mehrere Corona-Fälle: Reha-Klinik in Scheidegg muss schließen

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    Die Zahl Corona-Fälle im Allgäu steigt weiter. In Kaufbeuren und im Ostallgäu sind die Zahlen besonders hoch.
    Die Zahl Corona-Fälle im Allgäu steigt weiter. In Kaufbeuren und im Ostallgäu sind die Zahlen besonders hoch. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Wegen der Corona-Krise ist jetzt eine Klinik geschlossen: Nach positiven Tests bei Patientinnen und Mitarbeitern hat eine Reha-Einrichtung in Scheidegg (Westallgäu) den Betrieb vorübergehend eingestellt. Allgäuer Corona-Hotspot bleibt Kaufbeuren, gefolgt vom benachbarten Landkreis Ostallgäu (alle aktuellen Entwicklungen zu Corona im Allgäu finden Sie im Newsblog).

    Gesundheitsamt Lindau ordnet Klinik-Schließung an

    Vorübergehend geschlossen ist die Paracelsus-Klinik in Scheidegg. Die Einrichtung ist spezialisiert auf Tumor-Nachbehandlungen und hat 200 Betten. Nach vier positiven Coronatests bei Patientinnen und vier bei Mitarbeitern hat das Lindauer Gesundheitsamt angeordnet, den Betrieb zu unterbrechen. Klinikmanager Martin Schömig bezeichnet das als „faktisch alternativlos“. Eine vollständige Isolation über Tage hinweg sei den Patientinnen nicht zumutbar und eine sinnvolle Rehabilitation unter diesen Bedingungen nicht möglich.

    Die meisten Patientinnen sind bereits zuhause. Die Klinik hat sie gebeten, sich in freiwillige häusliche Quarantäne zu begeben. Zudem hat die Einrichtung die zuständigen Gesundheitsämter informiert. Nur sie können eine Quarantäne anordnen. Die Klinik hat Tests bei allen Mitarbeitern angeordnet. Sie hofft, am 9. November den Betrieb wieder langsam hochfahren zu können, „wenn die laufenden Testungen keine negativen Überraschungen bringen“ (Schömig).

    Kaufbeuren mit meisten Neuinfektionen: Hoffen auf Ferien-Effekt

    Mit 234 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen stand Kaufbeuren am Montag bei den Corona-Zahlen im Allgäu weiterhin ganz oben. Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) hält die Lockdown-Vorgaben in seiner Stadt allerdings für ausreichend: „Wir werden allein durch die Herbstferien in zehn Tagen eine Entwicklung sehen, da die Kontakte reduziert sind.“ Schulen und Kindergärten sollen ebenfalls geöffnet bleiben. Auch den Weihnachtsmarkt in der Altstadt will Bosse noch nicht absagen: „Ich sehe die Chance nach wie vor mit einem vernünftigen Hygienekonzept.“

    Mit einem Inzidenzwert von 198 liegt der Landkreis Ostallgäu nur noch knapp unter der 200er-Marke. Allein am Wochenende wurden dem Landratsamt 122 neue Fälle gemeldet. Laut Behördensprecher Stefan Leonhart kann man dafür aber keine konkrete Ursache ausmachen. Betroffen von dem „diffusen“ Pandemie-Geschehen seien Vereine, Schulen und Kindergärten. Die Infizierten kämen aus dem ganzen Landkreis und aus verschiedenen Bevölkerungsschichten. Der Landkreis setzt darauf, dass nun der Lockdown wirkt. Ob dann die Zahl neuer Corona-Patienten in den Kliniken wieder sinkt, werde man allerdings frühestens in einer Woche feststellen können.

    Ab März 2020 hat die Corona-Pandemie das Allgäu fest im Griff: Abstand halten, Maske tragen, Kontaktbeschränkungen einhalten, Lockdowns durchstehen. All das gehörte wegen der Corona-Pandemie in der Region zum Alltag.
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