Eine Ministerpräsidentenkonferenz für den Süden - das kündigte der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Rahmen der Veranstaltung „Unsere Köpfe“, dem Jahresrückblick der Allgäuer Zeitung, an.
Die Ampel-Regierung konzentriere sich beinahe ausschließlich auf den Norden des Landes. Daher müssten sich Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammensetzen, um die Interessen des Südens im Bund besser zu vertreten. Unter anderem solle es dabei um Energiepolitik gehen.

Söder: Kernenergie nicht zu früh gänzlich ausschließen
Generell sprach sich Söder auf der Bühne im Memminger Kaminwerk dafür aus, Ansonsten würden sich die Stromkosten weiter erhöhen - und zwar dauerhaft. Zudem setzte auch er auf Energiesparen - von Vorschriften seitens der Politik halte er dabei wenig. Er wolle weiterhin warm duschen. Und viele Menschen, die bei 19 Grad im Büro säßen, hätten es nicht leicht.

Bezüglich einer möglichen Koalition mit den Grünen nach der Landtagswahl im kommenden Jahr äußerte er sich kritisch. Diese fielen derzeit wieder zurück in alte ideologische Muster. Im Gespräch mit Helmut Kustermann, dem Leiter der Allgäu Rundschau, zeigte sich der Politiker gut gelaunt - und rühmte die tänzerischen Fähigkeiten des Bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek.
Weitere Gäste waren Myroslava Tkachivsa und Bernd Zehetleitner.
Die Geschichte von Myroslava Tkachivsa ist traurig und ermutigend zugleich. Wegen des Krieges hat die 44-Jährige ihre Heimat verlassen und war eine der ersten Flüchtlinge aus der Ukraine, die auf dem Allgäuer Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben. Bei „Unsere Köpfe 2022“ erzählt die zweifache Mutter, wer ihr den Start in Deutschland erleichtert hat und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt.
Bernd Zehetleitner ist Chef der ältesten deutschen Bergsteiger-Schule im Oberallgäuer Burgberg. Im Gespräch mit ihm ging es um den Bergsport-Boom: Was müssen Neueinsteiger beachten, die in den Alpen wandern wollen? Wie sieht er die Entwicklung, dass immer mehr E-Bikes in den Bergen unterwegs sind? Ist der Tourismus inzwischen eine zu große Belastung für die Alpen geworden?