Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Der Verlust der Eismasse am Schwarzmilzferner liegt in diesem Jahr bei über drei Metern. So viel „ewiges Eis“ ist an dem Gletscher in den Oberstdorfer Bergen im vergangenen Hitzesommer geschmolzen. Das hat Gletscherforscher Dr. Christoph Mayer jetzt unserer Redaktion mitgeteilt.
Der Experte hatte mit seinem Team von der Bayerischen Akademie der Wissenschaftenden den letzten kleinen Gletscher der Allgäuer Alpen vermessen. Jetzt wertete er die Daten aus und verglich sie mit früheren Ergebnissen. Nach Mayers Worten lag der bisher größte Eisverlust 2003 und 2014 bei jeweils 2,40 Metern. „Das heißt, wir haben dieses Jahr etwa 25 Prozent mehr verloren als in den bisher negativsten Jahren“, sagt Gletscherforscher Mayer.
Wissenschaftler untersuchen Schwarzmilzferner seit 25 Jahren
Die Akademie der Wissenschaften untersucht den Schwarzmilzferner seit 25 Jahren. Sie beobachtet weltweit die Veränderungen an Gletschern. Schon seit 1964 ist beispielsweise der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen ein Forschungsgegenstand. Auch dort wurde ein Rekord-Rückgang in diesem Sommer festgestellt.

In Bayern beobachten die Wissenschaftler die vier verbliebenen kleinen Gletscher, so an der Zugspitze und am Watzmann. Der südliche Schneeferner an der Zugspitze war in diesem Sommer für tot erklärt worden. Gletscherforscher Mayer geht davon aus, dass es beim Schwarzmilzferner wohl in den nächsten drei Jahren soweit ist.
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