Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko ist nicht mehr Trainerin beim Chemnitzer Eislauf-Club. Wie die Freie Presse berichtet, habe die 40-Jährige ihren Vertrag bereits im August gekündigt.
Doch das Aus der einstigen Wahl-Oberstdorferin sorgt nun für großes Aufsehen. Denn Savchenko erhebt gegenüber der Zeitung schwere Vorwürfe gegen den Chemnitzer Club: „Ich wurde im Verein systematisch gemobbt, und in solch einer toxischen Atmosphäre konnte ich unmöglich arbeiten.“
Chemnitzer Eislauf-Club kontert Aljona Savchenkos Kritik
Kritik kommt aber auch von der Vorsitzenden des Chemnitzer Eislauf-Clubs, Stephanie Schneider: „Mit ihrer Kündigung hat uns Aljona etwas abgenommen, da sie gegen Arbeitnehmerpflichten wie zum Beispiel eine Arbeitszeiterfassung verstoßen hat.“ Ihrer Ansicht nach sei Savchenko nicht bereit zur Kooperation gewesen, sie habe außerdem lieber privates Training als Vereinstraining gegeben. Zudem soll sich die prominente Trainerin abfällig über Kinder geäußert haben. Das bestreitet Savchenko vehement.
Savchenko betonte zudem, dass ihr nur ein Teilzeitjob angeboten worden war. „Mir wurde mitgeteilt, dass der Verein keinen Trainer benötigt“, sagte die ehemalige Weltklasse-Athletin, die 2003 aus der Ukraine nach Deutschland gekommen ist. Unter diesen Voraussetzungen habe die alleinerziehende Mutter auch Privattraining geben müssen.
„Ich hätte mir gewünscht, dass ich als Trainerin akzeptiert werde.“
Aljona Savchenko, über ihr gescheitertes Engagement in Chemnitz
Savchenko weiter: „Ich hätte mir gewünscht, dass ich als Trainerin akzeptiert werde. Leider hatte ich den Eindruck, dass der Verein nur an alten Strukturen festhält und keine Offenheit für neue Entwicklungen zeigt.“ Schneider hielt dagegen und verwies auf die Strukturen in Deutschland und die damit zusammenhängende Förderung durch die Politik.
Aljona Savchenko lebte und trainierte jahrelang in Oberstdorf
2018 hatte Savchenko mit dem Franzosen Bruno Massot bei den Winterspielen in Pyeongchang mit einer legendären Kür Olympia-Gold für den deutschen Verband geholt. Danach hatte sie ihre aktive Karriere beendet und trainierte anschließend den Eislauf-Nachwuchs am Standort Oberstdorf.
Seit April 2023 kümmerte sie sich in Chemnitz um den Eiskunstlauf-Nachwuchs am Landesstützpunkt Sachsen. Nun soll sie laut Medienberichten eine neue Stelle in Italien gefunden haben.
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