Auf das Duell bei den Braunschweig New Yorker Lions freut sich Elias Gniffke gleich aus mehreren Gründen. Vor allem dem Auftritt im 25.000 Zuschauer fassenden Stadion, in dem neben den Footballern auch Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig seine Heimspiele austrägt, fiebert der Cheftrainer der Allgäu Comets entgegen.
GFL: Allgäu Comets treffen auf die Braunschweig Lions
Dazu kommt das besondere Flair der Partie am Samstagabend (18 Uhr). Die Heimspiele der Lions zählen in Sachen Stimmung zu den besten in der Nordstaffel der German Football League (GFL). Auch die sportlichen Aussichten vor dem zweiten Interconference-Spiel der Allgäuer sind verlockend. Mit einem Sieg hätten die Comets das Play-off-Heimrecht in der Tasche.

Obwohl die Allgäu Comets als Spitzenreiter der Südstaffel nach Niedersachsen fahren, sieht Gniffke sein Team nicht als Favorit. „Braunschweig hat zwar einige personelle Umstellungen hinter sich, unter anderem gibt es mit Joshua Cartwright einen neuen Quarterback“, sagt Gniffke. „Aber sie bringen enorm viel Qualität und Erfahrung auf den Platz und haben mit Troy Tomlin einen Trainer, der schon fünf Mal den German Bowl gewonnen hat.“ Der Comets-Headcoach rechnet jedenfalls mit einem engagierten Gegner. „Sie haben hohe Ansprüche. Platz drei dürfte ihnen zu wenig sein. Außerdem hatten sie zuletzt spielfrei, das kam ihnen bei der Vorbereitung entgegen.“
Niederlage in Straubing hat bei den Comets Spuren hinterlassen
Gniffkes Mannschaft dagegen leidet noch etwas unter den Nachwehen der 31:36-Niederlage in Straubing. Mit Defensive End Fritz Rupp und Center Martin Piontek bekamen zwei Spieler, die mit der extremen Hitze am vergangenen Wochenende zu kämpfen hatten, keine Freigabe von der medizinischen Abteilung. Dafür steht Receiver Marcel Schade wieder zur Verfügung. Er nimmt bei den Comets eine besondere Rolle ein, weil er auch als Kicker und Punter eingesetzt wird. „In Duellen wie gegen Braunschweig können die Special Teams absolut entscheidend sein“, sagt Gniffke. „Da gilt es, in wirklich jeder Phase des Spiels präsent zu sein.“
So werden die Allgäu Comets in der GFL wahrgenommen
Angesichts der teils umfangreichen personellen Umstrukturierungen – in Braunschweig wie auch bei Straubing – sind die Allgäu Comets schon fast eine Oase der Ruhe in der GFL. „Die anderen Mannschaften nehmen vor allem wahr, dass wir weniger internationale Spieler im Kader haben“, sagt Gniffke. „Anders als letztes Jahr, werden wir in dieser Saison weniger unterschätzt.“ Das soll sein Team aber nicht davon abhalten, erneut mit einem Erfolgserlebnis aus Braunschweig heimzukehren.
Anreise am Vortag: Wie sich die Comets auf Braunschweig vorbereiten
Vergangene Saison gelang ein durchaus überraschender 14:10-Erfolg im Play-off-Viertelfinale. Um den Reisestress etwas zu minimieren, reisen die Allgäuer schon am Freitagabend an. Am Samstag geht es nochmals in die Detailarbeit, nach der Partie machen sich die Comets dann direkt auf den achtstündigen Rückweg nach Kempten.