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Fast alles abgeräumt: Dieses RSC-Team war 2023 unschlagbar

RSC Kempten feiert seine Elite-Amateure

Fast alles abgeräumt: Dieses RSC-Team war 2023 unschlagbar

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    Die Elite-Amateure des RSC Kempten (im Bild Kriteriums-Sieger Dario Rapps) haben in der abgelaufenen Radsaison 47 Siege gefeiert.
    Die Elite-Amateure des RSC Kempten (im Bild Kriteriums-Sieger Dario Rapps) haben in der abgelaufenen Radsaison 47 Siege gefeiert. Foto: Alex La Tona

    Vielleicht waren es die doch etwas ungewöhnlichen Trainingsmethoden, die Dario Rapps zu dieser Fabelsaison verhalfen. Der 29-jährige Rennradfahrer vom RSC Kempten krönte sich in diesem Jahr zum deutschen Kriteriumsmeister und gewann dabei zwölf Saisonrennen. Zu seinem Erfolgsrezept gehört Allgemeinathletik – Rapps ist bekannt dafür, seine Liegestütze gerne mal im Handstand zu machen.

    Als wesentlicher Baustein im Trainingskonzept hat sich der tägliche Weg zur Arbeit erwiesen. Rapps radelte so oft wie möglich von seinem Wohnort Dornbirn bis nach Liechtenstein – an einem Tag kamen so 90 Kilometer zusammen. „Je 90 Minuten morgens und abends Radeln, das hat bemerkbar gemacht“, sagt Rapps. „Aber die Grundlagen habe ich diesmal schon im Winter gelegt. Da habe ich wesentlich konsequenter trainiert als in den Jahren zuvor.“

    Bei den Elite-Amateuren ist der RSC Kempten das Maß aller Dinge

    Beim RSC Kempten ist von der „besten Saison, die die Rennsport-Amateure je hatten“ die Rede. Diese Aussage von Jonas Schmeiser über die Rennradsaison 2023 mit insgesamt 47 Siegen sowie bayerischen und deutschen Meistertiteln auf Straße und Bahn, ist vor allem das Ergebnis einer starken Mannschaftsleistung. Zum erfolgreichen RSC-Team zählen neben Rapps und Schmeiser auch Moritz Augenstein, Florian Weber, Silias Motzkus, Tim Schlichenmaier, Julian Kern, Jan Dieteren, Steffen Greger, Michael Wasserrab, Manuel Porzner und Andreas Mayr.

    Das erfolgreiche RSC-Team um (hinten von links) Moritz Augenstein, Florian Weber, Silias Motzkus, Tim Schlichenmaier, Julian Kern, Felix Janetschke (Sportlicher Leiter) sowie (vorne von links) RSC-Vorsitzender Karl Schlusche (Vorstand), Jan Dieteren, Steffen Greger, Michael Wasserrab, Jonas Schmeiser und Andreas Mayr.
    Das erfolgreiche RSC-Team um (hinten von links) Moritz Augenstein, Florian Weber, Silias Motzkus, Tim Schlichenmaier, Julian Kern, Felix Janetschke (Sportlicher Leiter) sowie (vorne von links) RSC-Vorsitzender Karl Schlusche (Vorstand), Jan Dieteren, Steffen Greger, Michael Wasserrab, Jonas Schmeiser und Andreas Mayr. Foto: Chris Wild

    Die Kriteriums-Meisterschaft wurde 2021 erstmals nach 30 Jahren wieder ausgetragen. Seitdem ist der Titel fest in RSC-Hand – 2021 und 2022 gewann Schmeiser die Radrennserie. Die Meisterschaft besteht aus mehreren Qualifikationsrennen, bei denen sich die Fahrer der Klassen Elite-Amateure und Amateure für das Finale der besten 100 qualifizieren. Die Rennen werden auf Rundkursen zwischen 900 und 1500 Metern gefahren und gehen über eine Distanz zwischen 60 und 70 Kilometern. Das Finalrennen ist zwischen 70 und 80 Kilometer lang.

    Wem Dario Rapps den Sieg in Troisdorf zu verdanken hat

    Auch beim entscheidenden Rennen in Troisdorf (Nordrhein-Westfalen) Anfang August verhalf Rapps eine starke Teamleistung zum Titel. „Regenrennen gehören wirklich nicht zu meinen Stärken. So ein Sieg steht und fällt mit der Mannschaft“, sagt der 29-Jährige, der schon in der Jugend für den RSC fuhr und 2017 zum Elite-Team der Kemptener zurückkehrte. „Die mannschaftliche Geschlossenheit hat eine große Bedeutung. Dazu kommt der taktische Aspekt – wir legen uns einen Plan zurecht, können uns aber während des Rennens auch schnell anpassen.“

    Dario Rapps krönte sich zum deutschen Kriteriumsmeister. In den letzten beiden Jahren hatte sich sein Vereinskollege Jonas Schmeiser diesen Titel gesichert.
    Dario Rapps krönte sich zum deutschen Kriteriumsmeister. In den letzten beiden Jahren hatte sich sein Vereinskollege Jonas Schmeiser diesen Titel gesichert. Foto: RSC Kempten

    Dabei bewältigen die RSC-Fahrer auch organisatorische Hürden: Der Teamcall in der Woche vor dem Rennen in Troisdorf musste mehrfach verschoben und letztlich abgesagt werden, ebenso wie die taktische Besprechung. Mancher Fahrer hatte 30 Minuten vor dem Start noch keine Startnummer. 15 Minuten vor dem Rennen klärte das RSC-Team die Renntaktik, die Hierarchie und die Back-Up-Szenarien.

    Die Dominanz bei den Rennen in Deutschland sorgte auch dafür, dass die Kemptener sogar den Sprung in die USA wagten. Neun Fahrer gingen bei der größten Kriterium-Serie der Welt an den Start und sammelten dabei drei Podestplätze. Die knapp zweiwöchige Reise mit Übernachtung und Flügen war nicht durch den normalen Etat der Amateurmannschaft zu decken. Einer intensiven Sponsorensuche war es zu verdanken, dass die Reise für die Teilnehmer nahezu kostenneutral war.

    RSC Kempten will die deutsche Kriteriums-Meisterschaft austragen

    Zu den „Helfern im Hintergrund“ gehört der RSC-Vorsitzende Karl Schlusche. Der Stolz über die Leistung seiner Schützlinge wird in jedem Satz über die abgelaufene Saison deutlich. „Es war einfach sensationell“, sagt Schlusche. Den Trip in die USA wollen die RSC-Fahrer im kommenden Jahr wiederholen – ebenso soll der Kriteriums-Titel erneut ins Allgäu wandern. Dabei könnte es zum ultimativen Heimspiel kommen, denn der RSC bewirbt sich beim Bund Deutscher Radfahrer als Austragungsort für die Kriteriums-Meisterschaft 2024.

    Eine Veränderung in der Mannschaft gibt es: Manuel Porzner zieht aus beruflichen Gründen nach Irland. Seinen Platz nimmt Marco König ein. Der 28-jährige Elitefahrer, der zuletzt als Kontinental-Profi unterwegs war, wohnt in Kaiserslautern und unterstützt das Team in den Kriterien- und Straßenrennen.

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