Der Sommer 2023 war eine Zäsur in der langjährigen Verbindung zwischen der Familie Methfessel und dem VfB Durach. Nicht nur Trainer Alexander Methfessel verließ den Fußball-Landesligisten, auch seine Söhne Julian und Manuel schlossen sich anderen Vereinen an. Zur kommenden Saison kehren die beiden Brüder nun zum VfB zurück – und wollen künftig wieder tragende Rollen bei ihrem Heimatverein übernehmen.
VfB Durach holt Julian und Manuel Methfessel zurück
Während es Torwart Julian Methfessel 2023 zum Bayernligisten TSV Kottern zog, ging sein älterer Bruder Manuel zum 1. FC Sonthofen. Für beide war damals der Anreiz ausschlaggebend, ihr Können in einer höheren Liga unter Beweis zu stellen. „Nachdem mein Papa und Manu gegangen sind, fiel auch mir der Wechsel leichter“, sagt Julian Methfessel.
Julian Methfessel: Zwei schwierige Jahre beim TSV Kottern
Aus sportlicher Sicht durchlebte der 25-jährige Keeper zwei schwierige Jahre in Kottern. „Ich kam als Herausforderer von Antonio Mormone, habe mich in der Vorbereitung aber am Handgelenk verletzt. Dann kam eine ausgekugelte Schulter dazu – die Hinrunde war gelaufen“, sagt Julian Methfessel. 2024 folgte eine Schulter-OP, richtig Fuß konnte der Torwart beim Bayernligisten so nie fassen.

Zwei Bayernliga-Spiele und sieben Einsätze in der Kreisliga stehen in Methfessels Statistik. „Ich rechne nicht damit, dass weitere Bayernliga-Spiele dazu kommen, eher in der zweiten Mannschaft. Dennoch würde ich nicht von zwei verlorenen Jahren sprechen“, sagt der 25-Jährige.
Auch Manuel Methfessel wäre im Sommer 2023 fast beim TSV Kottern gelandet. „Letztlich war aber der 1. FC Sonthofen die einzig wirkliche Option. Es war jedoch schon komisch, aus Durach wegzugehen“, sagt der 26-Jährige. „Von den Erfahrungen, die ich gesammelt habe, war es ein Wahnsinnsjahr.“
Manuel Methfessel: Über Sonthofen und Wiggensbach zurück zum VfB Durach
Aber nach nur einer Saison in Sonthofen wechselte der zentrale Mittelfeldspieler zum Bezirksligisten FC Wiggensbach, wo Papa Alexander nach seinem Weggang aus Durach als Trainer angeheuert hatte. „Die Bayernliga war schon anstrengend, körperlich und mental. Mit Blick auf meine beiden bald dreijährigen Zwillingstöchter wollte ich den Aufwand reduzieren“, sagt Methfessel.

Eine Rückkehr nach Durach stand vor Beginn der aktuellen Saison bereits im Raum, stattdessen sagte Methfessel aber in Wiggensbach zu. „Das Projekt Landesliga-Aufstieg klang für mich spannend. Dazu konnte ich eben Training und weite Auswärtsfahrten reduzieren“, sagt Methfessel.
Als Tabellensechster liegt der FC Wiggensbach deutlich hinter dem Spitzenduo SG Niedersonthofen/Martinszell und FC Thalhofen. „Wir wollen nochmal angreifen. Ich will mich ja auch erfolgreich verabschieden““, sagt der 26-Jährige.
Beim VfB Durach gab es Engpässe auf der Torwartposition
So stehen die beiden Methfessel-Brüder vor einer kleinen Abschiedstour bei ihren aktuellen Vereinen, ehe es im Sommer die Wiedervereinigung bei ihrem Heimatclub gibt. Auf der Torwartposition hatte der VfB Durach in dieser Spielzeit ein paar verletzungsbedingte Ausfälle. „Julian ist bei uns groß geworden. Deshalb sind wir schnell aktiv geworden, als er uns signalisiert hat, dass er sich nach der Saison neu orientieren will“, sagt Daniel Mohr, der mit Sebastian Hübner die Sportliche Leitung beim VfB innehat.
Für Julian Methfessel selbst geht es im Wesentliche darum, Spielpraxis zu bekommen. „Außerdem habe ich schon das Vereinsleben hier in Durach vermisst, das gibt es so bei keinem anderen Verein“, sagt der 25-Jährige. Die Brüder haben mit einem Großteil der aktuellen Duracher Mannschaft schon seit der Jugend zusammengespielt. „Ich bin ein Spielertyp, der auf dem Platz vorangeht. Das will ich ab Sommer hier noch stärker einbringen“, sagt Manuel Methfessel.
„Anfragen gab es immer, konkret wurde es nur mit dem 1. FC Sonthofen.“
Manuel Methfessel, Mittelfeldspieler
Die familiäre Atmosphäre in Durach hat auch er vermisst. Andere Optionen hätten sich dem Mittelfeldspieler immer wieder ergeben. „Anfragen gab es in den letzten Jahren immer, aber richtig konkret wurde es dabei nur mit dem 1. FC Sonthofen. Das war auch diesmal wieder der Fall, aber da stand meine Entscheidung schon fest“, sagt Methfessel.

Zum Glück wiederum für den VfB Durach, der zum Einstieg des neuen Trainers Julian Feneberg im Sommer die angekündigte Kaderverbreiterung umsetzt. „Wir sind richtig stolz, dass die beiden zurückkommen. Es hat mir persönlich sehr wehgetan, als sie vor eineinhalb Jahren gegangen sind“, sagt Hübner. „Wir hatten dann gute Gespräche und das Ergebnis ist einfach nur top für den VfB.“
Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Hans-Jörg Nisseler, der den VfB im Sommer verlässt, knapp vor den Relegationsplätzen in der Landesliga. Möglichst schnell soll der Klassenerhalt perfekt gemacht werden. „Die sportliche Perspektive muss stimmen. Und ich hoffe, dass Julian und Manuel ab Sommer dann wieder langjährige Stützen der Mannschaft werden“, sagt Mohr.
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