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Vier-Schanzen-Tournee Oberstdorf: Philipp Raimund überrascht bei Qualifikation

Vierschanzentournee in Oberstdorf

Vom Continental Cup auf die große Tournee-Bühne: Oberstdorfer Philipp Raimund überrascht

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    Hatte allen Grund zur Freude: Lokalmatador Philipp Raimund.
    Hatte allen Grund zur Freude: Lokalmatador Philipp Raimund. Foto: Ralf Lienert

    Die Vierschanzentournee hält jeden Winter aufs Neue ihre Überraschungen bereit. Und diesmal ist es eine besonders erfreuliche – aus Allgäuer Sicht. Denn sein breites Grinsen konnte Philipp Raimund nach einer starken Qualifikation (Platz 14) für das Auftaktspringen nicht verbergen.

    Der Springer vom SC Oberstdorf ist mit gerade einmal acht Weltcup-Einsätzen zwar mit großem Abstand der unerfahrenste der sieben DSV-Adler, könnte beim Tournee-Auftakt am Donnerstag aber für eine große Überraschung sorgen.

    Philipp Raimund springt auf 131 Meter, wackelt aber bei der Landung

    Der 22-Jährige war mit zwei Siegen aus dem zweitklassigen Continental-Cup im Gepäck in Top-Form zu seinem Heimwettkampf nach Oberstdorf gekommen. Und er untermauerte sein Potenzial prompt mit einem Satz auf 131 Meter, mit dem er das bereits zur Quali prall gefüllten Schattenberg-Skistadion erstmals so richtig zum Beben brachte. Nur seine wackelige Landung verhinderte einen Platz in den Top Ten. In der Anlaufspur waren sogar lediglich drei Athleten schneller als der gebürtige Göppinger.

    Raimund über die Stimmung: "Auf dem Balken hört man das Beben im Stadion"

    Trotz seiner Enttäuschung über die verkorkste Landung (Das nächste Mal brauche er wohl Leuchtstäbe zur Orientierung) ließ sich Raimund von der guten Stimmung bei seinem zweiten Tournee-Auftritt in Oberstdorf anstecken: „Auf dem Balken hört man das Beben im Stadion. Und unten zu stehen und alle schreien deinen Namen, ist einzigartig”, sagte der 22-Jährige nach seinem Sprung. Bereits in den beiden Trainingseinheiten auf seiner Heimschanze am Mittwochnachmittag hatte Raimund überzeugt und die Ränge elf und zehn belegt.

    Vierschanzentournee Oberstdorf: Qualifikation

Der Norweger Halvor Egnar Granerud siegt in der Quali.
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    29 Bilder
    Auftakt der Vierschanzentournee 2022/23 in Oberstdorf: Am Mittwoch fand die Qualifikation für das erste Springen statt. Fotos gibt es hier.

    K. o.-Duell gegen unbekannten Finnen

    Im ersten Durchgang am Donnerstag wartet im K. o.-Duell der Finne Vilho Palosaari, ein noch unbeschriebeneres Blatt als Raimund.

    Der junge Oberstdorfer ließ sich vor dem Auftaktspringen nicht aus der Ruhe bringen. Er nehme sich gar nichts vor, werde die Tournee entspannt angehen und einfach seinen Spaß haben.

    Philipp Raimund zog mit seiner Familie extra fürs Skispringen ins Allgäu

    Aber wo geht die Reise hin bei seiner ersten kompletten Tournee? 2019/20 startete Raimund nur in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen. Eine Prognose wagte der gebürtige Baden-Württemberger nicht, der mit seiner Familie 2011 ins Allgäu zog, um besser trainieren zu können. 2019 hatte er beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf sein Weltcup-Debüt gefeiert. Seitdem entwickelte er sich stetig weiter und sammelte Anfang des Jahres erstmals Weltcup-Punkte.

    Bundestrainer Horngacher und Teamkollegen sind voll des Lobes

    Bundestrainer Stefan Horngacher jedenfalls prophezeit dem Jüngsten im DSV-Team eine große Zukunft: „Ich glaube, von ihm werden wir in den nächsten Jahren noch sehr viel hören.” Und auch von seinen Teamkollegen Constantin Schmid („Philipp springt sehr gut und kann stolz auf sich sein“) und Pius Paschke („Er ist für das gesamte Team ein Gewinn“) gab es Lob.

    Voll des Lobes für Philipp Raimund: Bundestrainer Stefan Horngacher.
    Voll des Lobes für Philipp Raimund: Bundestrainer Stefan Horngacher. Foto: Ralf Lienert

    Darauf angesprochen, was Philipp Raimund denn für ein Typ sei, waren sich seine Teamkollegen ebenso einig: „Ein Extrovertierter“, sagten Schmid und Paschke unisono. Und der Oberstdorfer unterstrich das in typischer Allgäuer Manier. Was man denn über ihn wissen müsse, fragte ein Reporter den 22-Jährigen. Der antwortete mit einem verschmitzten Lächeln: „Nix.“ Nur um dann doch noch zu verraten: „Ich bin sehr familienverbunden, aufgedreht, locker und chaotisch.“

    Vorspringer demoliert SC-Oberstdorf-Wappen

    Chaotisch ging es auch unmittelbar vor der Qualifikation zu. Vorspringer Patric Essbach landete deutlich zu früh – und zwar Mitten im mit Tannenzweigen gesteckten Wappen des Oberstdorfer Skiclubs. Die Folge: Das rote C zerfledderte (siehe Bild links oben). Immerhin vermied der 25-Jährige aus dem Erzgebirge (Sachsen) einen Sturz und fuhr den Aufsprunghügel sicher hinab. „Das kostet ihn eine Kiste Bier“, sagte Hansi Schmid, Ressortleiter Sport beim SC Oberstdorf.

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