Das Jahr 2022 hatte es aus Allgäuer Sicht in sich. Vor allem im Wintersport waren die Athletinnen und Athleten aus der Region besonders erfolgreich. Einige von ihnen können sich berechtigte Hoffnungen machen, bei der Gala zum „Sportler des Jahres“ am 18. Dezember im Kurhaus Baden-Baden noch einmal im Rampenlicht zu stehen. Kombinierer Vinzenz Geiger auch Oberstdorf gehört mit seinem furiosen Zielsprint zu Olympia-Gold in Peking sogar zu den Favoriten bei den Männern. Bis zum 3. Dezember wählen etwa 1000 deutsche Sportjournalistinnen und -journalisten aus einer Vorschlagsliste, auf der insgesamt neun Sportler aus dem Allgäu auftauchen - so viele wie nie zuvor. Hier eine Übersicht:
SPORTLERIN DES JAHRES
- Katharina Althaus (26 Jahre/Oberstdorf) Olympisches Silber auf der Schanze von Zhangjiakou. Im Finale hatte die Skispringerin die schlechtesten Bedingungen von allen, am Ende fehlte nur ein Meter zu Gold.
SPORTLER DES JAHRES
- Karl Geiger (29/Oberstdorf) holte bei Olympia in Peking zweimal Bronze im Einzel und mit dem Team auf der Großschanze. Silber gab es für den jungen Vater außerdem mit der Mannschaft bei der Skiflug-WM in Vikersund.
- Vinzenz Geiger (25/Oberstdorf) Mit 1:26 Minuten Rückstand auf Ryota Yamamoto aus Japan (den Führenden nach dem Springen) ging der Oberstdorfer bei Olympia in die Loipe, schaffte am letzten Anstieg den Anschluss und zog mit einem sensationellen Schlussspurt noch an seinem Vereinskollegen Johannes Rydzek vorbei: Geiger gewann Gold und ist neben Rennrodler Johannes Ludwig und Skeletoni Christopher Grotheer der einzige, der in Peking eine Einzel-Goldemedaille gewann. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über Vinzenz Geiger.
MANNSCHAFT DES JAHRES
- Langlauf Team-Sprint, Frauen Am Geburtstag von Bundestrainer Peter Schlickenrieder passierte das Unglaubliche: Die Wahl-Sonthoferin Katharina Hennig (25/WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Victoria Carl düpierten die Favoritinnen. Als sich Carl auf der Ziellinie vorbeischob, rastete Reporter Jens-Jörg Rieck aus: „Hast du denn die Pfanne heiß? Es ist Gold!“
- Langlauf 4 x 5 km-Staffel, Frauen Auch mit der Silbermedaille in der Staffel hatte niemand gerechnet. Sofie Krehl (27/SC Oberstdorf) brachte ins Ziel, was Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig und Victoria Carl im chinesischen Kunstschnee vorlegten.
- Radsport-Bahnvierer, Frauen Die letztjährige „Mannschaft des Jahres“ mit der Duracherin Lisa Brennauer blieb ungeschlagen – bis zur WM in Paris. Sie begeisterte die Fans in der Münchner Messehalle bis zum siegreichen EM-Finale, in dem Brennauer ein goldener Karriere-Abschluss gelang.
- Ski alpin, Mixed-Team Bis zum Schlusstag in Yanqing mussten die DSV-Athleten auf Edelmetall warten. Dann kämpften sich Alexander Schmid (28/Fischen) und Julian Rauchfuss (28/Mindelheim) zusammen mit Lena Dürr und Emma Aicher bis ins Finale, unterlagen dort Österreich und holten Silber.
- Nordische Kombination, Mannschaft Aus dem Quarantäne-Hotel aufs Podest. Vinzenz Geiger und Eric Frenzel mussten lange bibbern, ob sie überhaupt starten können. Zusammen mit Julian Schmid (23/Oberstdorf) und Manu Faisst gewann das Quartett Silber.
- Skisprung Team, Männer Bronze bei Olympia, Silber bei der Skiflug-WM: Karl Geiger gehört auch mit dem DSV-Mannschaft zu den Favoriten.
Lesen Sie mehr über die Wahl zum Sportler des Jahres auf www.sportler-des-jahres.de
Die bisherigen Titelträger
Der letzte Allgäuer, der den Titel "Sportler des Jahres" bekam, war übrigens auch ein Kombinierer: und zwar Vinzenz Geigers Teamkollege Johannes Rydzek vor fünf Jahren, nachdem er bei der WM 2017 in Lahti alle vier Goldemedaillen abräumte. Mit Biathlet Michael Greis (2006) und Kombinierer Franz Keller (1968) standen auch zwei Nesselwanger bei der Wahl zu Deutschlands bestem Sportler schon ganz oben. Bei den Frauen holten die Ski-Asse Maria (1978) und Irene Epple (1980) aus Seeg sowie Katja Seizinger (1994, 1996 und 1998), die für den Skiclub Halblech startete, den Einzeltitel ins Allgäu.
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