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Unsere Köpfe der Allgäuer Zeitung mit Bischof Bertram Meier und Klaus Holetschek

Jahresrückblick der Allgäuer Zeitung

Augsburgs Bischof bei "Unsere Köpfe": Das Zölibat ist für mich kein Dogma

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    Bischof Bertram Meier spricht mit Moderator Helmut Kustermann während des Jahresrückblicks der Allgäuer Zeitung "Unsere Köpfe" über den Zustand der Kirche.
    Bischof Bertram Meier spricht mit Moderator Helmut Kustermann während des Jahresrückblicks der Allgäuer Zeitung "Unsere Köpfe" über den Zustand der Kirche. Foto: Matthias Becker

    Er löste auf der Bühne einen Zauberwürfel in weniger als 30 Sekunden: Der Abiturient Florian Poschner war der erste Gast von "Unsere Köpfe", dem Jahresrückblick der Allgäuer Zeitung im Kaminwerk in Memmingen. Er machte sein Abitur mit einem Schnitt von 0,75.

    Und arbeitet jetzt als Postbote. Allerdings wird er diesen Job nur vorübergehend machen, wie er Moderator Helmut Kustermann sagte, dem Redaktionsleiter der Allgäu-Rundschau. Denn damit wolle er Geld verdienen für eine längere Reise, bevor er sein Mathematikstudium beginnen wird.

    „Unsere Köpfe 2023“: Jahresrückblick der Allgäuer Zeitung im Memminger Kaminwerk. 

Interviewpartner von Moderator Helmut Kustermann waren der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, der Augsburger Bischof Bertram Meier und der Top-Abiturient Florian Poschner.
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    Bischof Bertram Meier zu Gast bei "Unsere Köpfe 2023": Ehe nur zwischen Mann und Frau

    Er könne das Zölibat nicht abschaffen, sagte der nächste Gast: Bischof Bertram Meier. Solche Entscheidungen würden in Rom getroffen. Aber wenn er es doch könnte, wollte Kustermann von ihm wissen. "Für mich ist das Zölibat kein Dogma." Sollte es aufgehoben werden, würde die Kirche davon nicht zusammenbrechen. Sie sei zudem offen für Menschen jeglicher sexueller Orientierung, sagte Meier.

    Also etwa für homosexuelle und queere Menschen. Doch für eine von der Kirche akzeptierte Ehe, die außerhalb einer Partnerschaft von Mann und Frau steht, sehe er keine Möglichkeit. Denn in Rom müssten viele unterschiedliche Sichtweisen unter einen Hut gebracht werden. Beispielsweise von der Kirche in Afrika, einem Kontinent, auf dem homosexuelle Menschen teils sogar verfolgt würden.

    Bischof Meier: AfD-Wähler nicht ausgrenzen

    Kustermann wollte auch von Bischof Meier wissen, ob er eine Aussage so noch einmal wiederholen würde, wie er sie vor einigen Wochen in einem Interview mit der Augsburger Zeitung getätigt hat: dass AfD-Mitglieder nicht grundsätzlich von Kirchenämtern ausgeschlossen werden sollen. Es sei wichtig, den Zugang zu solchen Posten nicht von einer Parteizugehörigkeit abhängig zu machen, sagte Meier.

    Zudem sei es nicht gut, beispielsweises AfD-Wähler auszugrenzen. Wichtiger sei es, den kritischen Dialog zu suchen. Dennoch sei ihm eines wichtig: Demokratiefeindliche und menschenverachtende Haltungen dürften nicht toleriert werden. Einige Aussagen der AfD erinnerten an solche, die es vor 100 Jahren während des Nationalsozialismus gegeben habe. Das sei erschreckend.

    Klaus Holetschek, früherer bayerischer Gesundheitsminister und jetzt Fraktionsvorsitzender der CSU im Landtag, berichtete sehr offen über die ersten Tage der alten und neuen Staatsregierung, wie CSU und Freie Wähler miteinander umgingen - und auch, wie sein Verhältnis zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist - nämlich gar nicht so schlecht, wie man meinen könnte. Klare Kante zeigte er bei den Themen Migration und Gendern. Mehr dazu lesen Sie hier.

    Mehr lesen Sie am Freitagnachmittag online und am Samstag in der gedruckten Allgäuer Zeitung.

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