"Schrecksee wandern - Dauer?" Diese Frage stellen im Internet viele Wanderer und Touristen im Allgäu. Der Schrecksee bei Bad Hindelang im Allgäu zieht Ausflügler aus aller Welt in seinen magisch-grünen Bann. Einst Geheimtipp, heute Massen-Magnet: Selfies bei strahlendem Wetter vor der malerischen Kulisse von See und Allgäuer Gipfeln gehören heute für viele zum Pflichtprogramm bei einem Besuch im Allgäu. Über 14.000 Fotos (Stand 1. Mai 2022) gibt es allein bei Instagram unter dem Hashtag Schrecksee.
Doch der Andrang führt zu Problemen. Eine Wanderung an den See verbinden manche Besucher mit Party und Campen. Und genau das stört die Natur empfindlich und führt zu großem Ärger bei Einheimischen. Fakten zum Schrecksee und auf man als Wanderer achten sollte, gibt es hier:
Infos zum Schrecksee
- Höhenlage: 1.813 Meter
- Länge: 430 Meter
- Breite: 300 Meter
- Fläche: 10 Hektar (ca. 14 Fußballplätze)
- Besonderheit: eine Insel in der Seemitte
- Gebirge: Allgäuer Alpen
- Bundesland: Bayern
Wanderung zum Schrecksee (Schnellster Weg)
- Start in Hinterstein (Bad Hindelang)
- Durch das Hintersteiner Tal
- Am Eletrikzitätswerk links Aufstieg in Richtung See. Ab hier läuft man laut Beschilderung 2:45 Stunden.Auf dem selben Weg zurück
- Gesamtdauer: 6 Stunden
- Achtung: Am Schrecksee gibt es keine bewirtschaftete Hütte!
Alternative Wege: Der Schrecksee kann auch über den Jubiläumsweg (über Willersape und Prinz-Luitpold-Haus) erreicht werden. Und: Es gibt einen Wen von der Landsberger Hütte aus (über die Lahnerscharte).
Was Sie auf keinen Fall am Schrecksee tun sollten
Der Schrecksee liegt im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Der Respekt vor der Natur und den Bedürfnissen der Wildtiere sollte für Bergsteiger eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu massiven Verstößen (mittlerweile teils auch am Untereren und Oberen Gaisalpsee in Oberstdorf). Aus betrüblichem Anlass sei deshalb an die klaren Regeln erinnert. Verboten sind am Schrecksee und generell im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen:
- Campieren
- Biwakieren
- Lagerfeuer und Grillen
- Drohnen fliegen lassen
- Müll hinterlassen
Schrecksee im Allgäu: So gehen die Behörden gegen Camping vor
Die Behörden greifen am Schrecksee konsequent durch. So wurde im Sommer 2019 eine Videokamera angebracht. Den Standort wurde von der Gemeinde Bad Hindelang nicht bekannt gemacht. "Aber der Schrecksee wird überwacht", stellte Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel gegenüber der
Allgäuer Zeitung
klar. Ein Schild weist auf die Überwachung von 19 bis 8 Uhr hin. Zudem gibt es Schwerpunktkontrollen von Polizei, Mitarbeiter des Landratsamtes oder den bayerischen Naturschutzwächtern, die ehrenamtlich auf Streife gehen wie
. 2020 sollen sowohl Überwachung als auch Kontrollen weitergeführt werden. In den vergangenen beiden Jahren wurden knapp 30 Bergsteiger beim Campen am Schrecksee erwischt. Pro Wild-Camper werden 400 Euro Bußgeld fällig. "Wer zusätzlich Feuer macht, muss noch mehr zahlen", sagt Rödel. In einem besonders krassen Fall schmissen Unbekannte Zaunpfähle einer Schumpen-Weide ins Lagerfeuer. Man muss es wohl unverdientes Glück nennen, dass sie dabei nicht von den aufgebrachten Älplern erwischt wurden und deren Zorn zu spüren bekamen...
Ist Schwimmen im Schrecksee erlaubt?
Ja. Wer erhitzt nach einer Tour ins Wasser springen möchte, sollte jedoch aufpassen. Der Schrecksee ist erschreckend kalt. Es empfiehlt sich, den Körper langsam an die Temperaturen zu gewöhnen.
Das sollten Sie bei einer Tour zum Schrecksee beachten
Die Tour zum Schrecksee erfordert Kondition und eine gute Ausrüstung. Dazu gehören u.a. festes Schuhwerk, ausreichend Nahrung und Getränke, Erste-Hilfe-Set. Selbstverständlich (sollte man meinen!): die Wetter-Vorhersagen bei der Tourenplanung berücksichtigen! Im Winter ist eine Skibergtour zum Schrecksee nur für versierte Alpinisten geeignet. Lawinengefahr! Bitte risikieren Sie niemals für ein Selfie ihr Leben.
Weitere bekannte Seen im Allgäu sind unter anderem
- Gaisalpsee
- Forggensee
- Grüntensee
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