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Was Abt-Fahrerin Sophia Flörsch stört

DTM in Spielberg

Abt-Fahrerin Sophia Flörsch: „Dieser Sport hat alles, was ich liebe“

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    Abt-Fahrerin Sophia Flörsch kritisiert die fehlende Förderung von Frauen im Rennsport.
    Abt-Fahrerin Sophia Flörsch kritisiert die fehlende Förderung von Frauen im Rennsport. Foto: Ralf Lienert

    Nach zwei Jahren Pause kehrt das Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) nach Österreich zurück. Am Wochenende geht das Kemptener Team Abt Sportsline auf dem Red Bull Ring bei Spielberg in der Steiermark als Tabellenführer an den Start. Wieder mit dabei ist Sophia Flörsch, die beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans nach einem heftigen Unfall in ärztlicher Behandlung war. „Der Red Bull Ring ist eine meiner Lieblingsstrecken, auf die ich mich immer mega freue“, sagt sie.

    Die 20-jährige Münchnerin ist zwar eine der schnellsten deutschen Rennfahrerinnen, doch in diesem Jahr konnte sie ihr Können noch nicht so recht umsetzen. Während ihre Teamkollegen Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller auf dem Nürburgring auf dem Podest standen, wurde sie beim Langstreckenrennen in Frankreich gleich zweimal von Konkurrenten torpediert. Zunächst krachte ihr Franco Colapinto bei Tempo 200 ins Heck.

    Unfälle machen Sophia Flörsch keine Angst

    Beim Wenden wurde sie von einem weiteren Wagen seitlich getroffen und musste zum Check ins Medical-Center. Dort gab es zwar Entwarnung, aber die Enttäuschung sitzt tief: „Dass wir so früh und auf diese Weise ausscheiden, ist schade und frustrierend. Wir waren auf Platz elf. Die Top Ten oder Acht wären möglich gewesen.“ Vor dem fünften DTM-Rennwochenende war Flörsch in der Sendung „Sport & Talk aus dem Hangar-7“ auf ServusTV zu Gast. Dort wurde sie gefragt, ob sie nach ihren Unfällen in Le Mans und in Macau 2018 Angst habe: „Angst? Nein, überhaupt nicht. Ich genieße jeden Meter, den ich im Rennauto zurücklegen kann. Angst ist da fehl am Platz.“

    Im Playboy kritisiert Flörsch die fehlende Förderung von Frauen

    Während ihr Abt-Kollege van der Linde souverän die DTM-Tabelle anführt, kritisiert die Münchnerin die Verteilung der Mittel zur Förderung im Rennsport. „Um Frauen erfolgreicher zu machen, könnte man das Geld besser einsetzen“, sagte sie in einem Interview mit dem Playboy-Magazin „Drive“. Zum Beispiel könne man über das Projekt des Weltverbandes „Girls on Track“ Frauen unterstützen, die schon im Formelsport sind.

    Flörsch: „Letzte Saison in der Formel 3 hatte ich 600 000 Euro Budget – die Top-Teams 1,2 bis 1,5 Millionen.“ Ist sie deswegen frustriert? „Nein, mich frustriert es nicht. Mein Leben ist toll. Ich will es denen beweisen, die nicht an mich glauben. Dieser Sport hat alles, was ich liebe.“ Über den Erfolg im Motorsport sagt sie: „Du musst Glück haben, die richtigen Leute zur richtigen Zeit kennen. Es hängt nicht nur am Talent. Das Auto macht 98 Prozent aus, der Fahrer ein oder zwei.“

    Abt-Fahrer gehen auf dem Red Bull Ring in Österreich an den Start

    Den Red Bull Ring kennt sie bereits: „Wir hatten dort einen Testtag, von daher weiß ich auf jeden Fall ein wenig, wie sich die Strecke im GT3 anfühlt. Ich bin einfach gespannt und freue mich, wieder mit Abt zusammenzuarbeiten.“ Den ersten Sieg auf dem Red Bull Ring feierte das Allgäuer Team Abt Sportsline 2015 mit Edoardo Mortara. Einen Tag später siegte sein Kollege Mattias Ekström. 2017 triumphierte Ekström erneut. Nico Müller machte mit Platz drei ein Doppelpodium für Abt perfekt – ein optimales Geburtstagsgeschenk für Thomas Biermaier, der am Renntag seinen 40. Geburtstag feierte.

    Vier Jahre später sagt der Teamchef in Bezug auf die turbulenten Szenen beim jüngsten DTM-Rennen auf dem Nürburgring, als etliche Fahrzeuge nach Unfällen ausschieden: „Ich hoffe, dass unser Renndirektor ein paar ernste Worte spricht, damit sich solche Szenen nicht wiederholen. Abgesehen davon freuen wir uns, dass Sophia zurück ist.“

    Kelvin van der Linde kennt die Besonderheiten in Spielberg

    Kelvin van der Linde bescherte Abt in der Eifel den 70. DTM-Sieg, er kennt auch die Besonderheiten in Spielberg: „Wir wissen, dass die Strecke mit den langen Geraden für unseren Audi besonders hart wird. Aber wir wollen angreifen, das Maximum herausholen und die Meisterschaftsführung verteidigen.“ Für Rockenfeller ist es eine der schönsten Strecken: „Der Red Bull Ring ist wunderschön zu fahren. Sehr flüssig, bergauf, bergab.“

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