Nach einer klirrend kalten Nacht zum Montag soll in den nächsten Tagen einiges an Neuschnee fallen. „In der Nacht zum Montag erreichte das kalte Winterwetter seinen vorläufigen Höhepunkt mit Tiefstwerten von bis zu minus 18 Grad, beispielsweise in Balderschwang“, berichtet Chefmeteorologe Joachim Schug von Meteogroup. Bei Oberstdorf sei es mit minus 19,5 Grad sogar noch etwas kälter gewesen.
Aus dem Tannheimer Tal in Tirol wurde sogar eine Tiefsttemperatur von minus 21,5 Grad gemeldet. Deutlich milder war es beispielsweise am Bodensee, im Unterallgäu (Memmingen: minus sieben Grad) und auf den Bergen in 2000 Metern höhe (minus zehn Grad).
Am Dienstagmorgen soll es laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im ganzen Allgäu stark stürmen - vor allem in höheren Lagen.
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In den Bergen könnte mit Nordweststau der Wolken am Alpenrand bis Freitagmorgen ein Meter Neuschnee zusammenkommen, prognostiziert Schug. Der Schnee werde ab Dienstagmittag mit einem stürmischen West- und Nordwestwind fallen. Entsprechend ist mit starken Verfrachtungen und einem raschen Ansteigen der momentan noch geringen Lawinengefahr zu rechnen.
Weiter unten könnten die Niederschläge am Mittwochabend vorübergehend in Regen übergehen. Dennoch sollten auch in Tallagen und im Flachland zwischen zehn und 30 Zentimeter Neuschnee fallen, sagt der Meteorologe. (Mehr dazu auch in unserem Wetter-Special für das Allgäu)
Sonniges Winterwochenende im Allgäu?
Und noch eine gute Nachricht: Zumindest nach jetzigem Stand können wir am Wochenende mit schönem und recht kaltem Winterwetter rechnen.
Die ersten zehn Januartage waren heuer etwas kälter als im langjährigen Mittel. In den vergangenen Jahren war im Allgäu nahezu jeder Monat wärmer als im langjährigen klimatologischen Mittel - im Sommer wie im Winter.
Doch was heißt das eigentlich? Als Vergleichs- oder Referenzzeitraum wurde bisher der 30-Jahres-Zeitraum von 1961 bis 1990 herangezogen. Da sich die Auswirkungen des Klimawandels – vor allem steigende Temperaturen – damals noch nicht so drastisch zeigten, fiel bei diesem Vergleichszeitraum seit einigen Jahren nahezu jeder Monat „zu warm“ aus. So war beispielsweise im extrem kalten Winter 1962/1963 letztmals der Bodensee komplett zugefroren, was heute undenkbar wäre.
Dass jetzt ein neuer 30-Jahres-Zeitraum als Referenzwert definiert wird, ist nicht unumstritten. Denn der Klimawandel wird dann im Vergleich auf den ersten Blick nicht mehr so deutlich. Weltweit arbeiten Meteorologen mit den 30-Jahre-Vergleichszeiträumen, die jeweils nach Ablauf von drei Jahrzehnten fortgeschrieben werden. Bei 30 Jahren kann man signifikante Aussagen treffen.
Unter Umständen könnte es laut Deutschem Wetterdienst sinnvoll sein, beide Vergleichszeiträume heranzuziehen. Es gibt Meteorologen, die bereits in den vergangenen Jahren die Zeitspanne von 1981 bis 2010 als Referenzzeitraum benutzt hatten.
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