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Winterreifen Allgäu: Wann wechseln? Profiltiefe, Strafen, Regeln in Österreich

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Zeit für die Winterreifen: Worauf muss beim Wechsel geachtet werden?

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    Winterreifen sind bei bestimmten Witterungsbedingungen auf deutschen Straßen Pflicht. Alle wichtigen Infos rund um den jährlichen Reifenwechsel.
    Winterreifen sind bei bestimmten Witterungsbedingungen auf deutschen Straßen Pflicht. Alle wichtigen Infos rund um den jährlichen Reifenwechsel. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Nachdem sich der Herbst im Allgäu anfangs eher sommerlich präsentiert hat, sinken die Temperaturen mittlerweile mancherorts schon unter den Gefrierpunkt. Glatte Straßen und rutschige Fahrbahnen werden damit wieder wahrscheinlicher. Höchste Zeit also das Auto winterfest zu machen. Dazu gehört vor allem der Wechsel von den Sommer- auf die Winterreifen. Aber was sollte dabei beachtet werden? Gibt es in Deutschland eine Winterreifen-Pflicht und woran erkenne ich, dass meine Reifen noch in einem guten Zustand sind? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um den jährlichen Reifenwechsel.

    Ab wann muss man Winterreifen aufziehen?

    In Deutschland gibt es kein bestimmtes Datum, ab dem Winterreifen vorgeschrieben sind. Stattdessen gilt eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das heißt, sobald man bei Schnee, Matsch, Eis oder Reif auf deutschen Straßen unterwegs ist, sind Winterreifen Pflicht. Grundsätzlich orientieren sich die Meisten an der Faustregel, dass Winterreifen "von O bis O" - also von Oktober bis Ostern - montiert sein sollten. Doch gerade in höher gelegenen Regionen wie dem Allgäu sollte diese Regel nicht zu wörtlich genommen werden, da es hier auch im Frühling öfter noch schneien kann.

    Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter im Bereich Fahrzeugtechnik und Prüfdienst beim ADAC Südbayern, weist außerdem darauf hin, dass Reifen jedweder Art für unterschiedliche Einsatzbedingungen spezialisiert sind. So kann theoretisch auch ein Sommerreifen im Winter auf trockener Fahrbahn gut funktionieren. Da man im Winter aber auch bei wärmeren Temperaturen nie wissen kann, wie sich das Wetter entwickelt, oder ob es in einem Waldstück plötzlich glatt wird, empfiehlt der Experte dringend auch bei mäßigerer Witterung Winterreifen zu nutzen.

    Woran erkenne ich, dass ich meine Winterreifen noch benutzen kann?

    Wer unsicher ist, ob die Winterreifen aus den letzten Jahren noch fahrtüchtig sind, sollte sich laut ADAC-Experte Schwarz an zwei Dingen orientieren. Zum einen sollte der Reifen über die Auflagefläche noch mindestens vier Millimeter Profil haben. Gesetzlich ist zwar nur eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben, der Experte rät aber, die Reifen bereits vorher auszutauschen.

    Als zweiten wichtigen Faktor nennt Schwarz das Reifenalter. Da die Gummimischungen der Reifen über die Zeit ihre Geschmeidigkeit verlieren und härter werden, empfiehlt der ADAC, Winterreifen nur etwa sechs Jahre lang zu benutzen. Denn die harten Reifen sind vor allem bei niedrigen Temperaturen sowie Schnee und Eis von Nachteil. Gesetzlich gibt es allerdings keine Vorgaben für das Alter von Winterreifen.

    Welche Strafen drohen, wenn ich ohne Winterreifen fahre?

    Wer bei Schnee, Matsch, Eis oder Reif ohne Winterreifen erwischt wird, muss mit folgenden Strafen rechnen:

    • Mindestens 60 Euro und ein Punkt in Flensburg bei einer normalen Kontrolle
    • 80 Euro und ein Punkt in Flensburg, wenn eine Verkehrsbehinderung vorliegt
    • 100 Euro und ein Punkt in Flensburg bei einer zusätzlichen Gefährdung des Straßenverkehrs

    Keine Sorgen muss man sich machen, wenn das Auto bei der genannten Witterung nur geparkt ist. Dann sind Sommerreifen erlaubt.

    Welche Strafen bei Verstößen wie Schnee auf dem Dach oder beschlagenen Scheiben droht, lesen Sie hier.

    Ganzjahres- oder Winterreifen: Was macht mehr Sinn?

    Wer sich die lästige Reifenwechselei sparen möchte, kann sein Auto mit Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, ausstatten. Die sind im Winter ebenso erlaubt wie Winterreifen. ADAC-Experte Thomas Schwarz sieht allerdings ein paar Schwachstellen bei den Allroundern: "Ein Ganzjahresreifen muss vom Aufbau, der Profilgebung und der Gummimischung so ausgelegt sein, dass er im Sommerurlaub mit 30 Grad einigermaßen funktioniert, aber auch in Schnee und Eis bei Temperaturen gut unter null Grad." Dieser Spagat sei nur schwer zu stemmen: "Verzeihen Sie mir bitte den Vergleich, aber könnten Sie sich vorstellen eine Jacke zu kaufen, in der Sie im Sommer nicht schwitzen und im Winter nicht frieren?"

    Er empfiehlt Ganzjahresreifen daher nur in folgenden Fällen:

    • Das Fahrzeug hat eine geringe Jahreslaufleistung.
    • Die Nutzerinnen und Nutzer müssen aus beruflichen oder anderen Gründen nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit auf die Straße, sondern können sich ihre Fahrten einteilen.
    • Mit dem Wagen werden keine Skiurlaube oder Sommerurlaube im Süden gemacht.
    • Der Fahrer oder die Fahrerin pflegt einen passiven und vorsichtigen Fahrstil.

    Nutzerinnen und Nutzer von Ganzjahresreifen sollten vor allem darauf achten, dass auf der Seitenwand ihrer Reifen das sogenannte Schneeflockensymbol beziehungsweise Alpine-Symbol (Schneeflocke im dreigezackten Berg) zu finden ist.

    Gibt es in Österreich eine Winterreifen-Pflicht?

    Wer sich im Winter vom Allgäu in Richtung Österreich aufmachen will, sollte beachten, dass es dort ebenfalls Regelungen für Winterreifen gibt. Zwischen dem 1. November und dem 15. April gibt es eine Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen. Wer sich nicht daran hält, muss mit deutlich höheren Bußgeldern rechnen als in Deutschland: Bei einem Verstoß werden laut ADAC bis zu 5000 Euro Strafe fällig.

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