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Bayerische Landwirte sollen mehr Beratung vor Ort bekommen

Reform der Landwirtschaftsverwaltung

Bayerische Landwirte sollen mehr Beratung vor Ort bekommen

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    Die Reform der Landwirtschaftsverwaltung sieht mehr Beratung vor Ort, dafür aber weniger Landwirtschaftsschulen vor. Kritik kommt von den Landtags-Grünen, die Ökolandbau als zentrales Lehrangebot an Landwirtschaftsschulen wollen.
    Die Reform der Landwirtschaftsverwaltung sieht mehr Beratung vor Ort, dafür aber weniger Landwirtschaftsschulen vor. Kritik kommt von den Landtags-Grünen, die Ökolandbau als zentrales Lehrangebot an Landwirtschaftsschulen wollen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa (Symbolbild)

    Die Landwirtschaftsverwaltung in Bayern wird umgebaut, die Zahl der Landwirtschaftsschulen reduziert. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Ziel der Reform ist es, die Organisation zu verschlanken, ohne die Beratung zu reduzieren. Vielmehr sollen Landwirte künftig mehr Beratung vor Ort bekommen.

    Weniger Fachzentren für ökologischen Landbau, mehr Beratung vor Ort

    Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) machte deutlich, dass man einige Behördenleiterstellen einsparen und stattdessen zusätzliche Beraterstellen schaffen wolle. Spezielle Fachzentren etwa für ökologischen Landbau sollen aufgelöst werden, stattdessen sollen Landwirte die Beratung künftig überall direkt vor Ort bekommen.

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    Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

    Bisher gibt es 47 Landwirtschaftsämter in Bayern, künftig sollen es nur noch 32 sein. 17 Ämter bleiben eigenständig, die anderen 30 werden jeweils mit einer benachbarten Behörde zu 15 größeren Einheiten fusioniert. Dabei sollen aber alle bisherigen 47 Standorte bestehen bleiben, ebenso die Arbeitsplätze.

    Allerdings soll es statt bisher 27 künftig nur noch 20 Standorte für Landwirtschaftsschulen geben. Zwei der Schulen sind spezialisierte Fachschulen für ökologischen Landbau. Kaniber begründete die Reduzierung der Standortzahl damit, dass einige der Schulen zuletzt nicht mehr gut besucht gewesen seien.

    "Landwirte auf keinen Fall alleine lassen"

    "Wir versuchen, bestmöglich die Beratung an den einzelnen Ämtern auszubauen", sagte Kaniber. "Wir schaffen damit eine ganz neue Schlagkraft an den Ämtern. Denn eins ist wichtig: dass wir die Landwirte auf keinen Fall alleine lassen." Und die Beratung werde ausgeweitet, etwa bei den Themen Tierwohl, ökologischer Landbau und Gewässerschutz. "Jeder Landwirt behält sein Amt als Ansprechpartner", sagte Kaniber. Und Verbände und Organisationen würden auch in Zukunft begleitet.

    Der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) begrüßte die Reform: Man habe in der Vergangenheit immer wieder auf die zersplitterten, unwirtschaftlichen Verwaltungsstrukturen hingewiesen, hieß es.

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    Landtags-Grüne wollen Ökolandbau als zentrales Lehrangebot

    Die Landtags-Grünen forderten, Ökolandbau zum zentralen Lehrangebot an allen Landwirtschaftsschulen zu machen - und ökologische Landwirtschaft zum Staatsziel zu erklären. "Die vom Kabinett beschlossene Sicherung der vorhandenen Ämterstandorte ist eine notwendige, aber letztlich nur verwaltungstechnische Maßnahme. Was weiter fehlt, ist ein klares politisches Bekenntnis zu mehr Ökologie und Umweltschutz in der Landwirtschaft", sagte die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl. Es sei "zukunftsblind", dass nur an zwei Landwirtschaftsschulen Ökolandbau gelehrt werde. Die SPD kritisierte vor allem die Reduzierung der Gesamtzahl der Landwirtschaftsschulen.

    Umweltminister will mehr Regionalität in der Landwirtschaft

    Kaniber und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) kündigten zudem erneut an, auch weiterhin für mehr Regionalität in der Landwirtschaft und der Fleischerzeugung zu kämpfen. Die derzeitigen Diskussionen zeigten, wie wichtig es sei, dass Bayern den Weg der regionalen Strukturen und der Direktvermarktung gehe, sagte Glauber.

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