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Bevölkerungsentwicklung bis 2043: So wächst Bayern

Bevölkerungsentwicklung

Eine Stadt im Allgäu wird besonders wachsen: So entwickelt sich die Bevölkerung in Bayern bis 2043

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    Das Bevölkerungswachstum in Bayern beruht vor allem auf Zuwanderung.
    Das Bevölkerungswachstum in Bayern beruht vor allem auf Zuwanderung. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Ein Alter von über 80 wird das neue Normal und die Bayern werden immer zahlreicher. Wie viele dann noch eine der neun in Bayern beheimateten Mundarten sprechen, steht aber auf einem anderen Blatt. Denn der Dialekt ist auf dem Rückzug. Doch das ist eine andere Geschichte. Hier und heute geht es um die neueste Bevölkerungsprognose des Bayerischen Landesamts für Statistik, und die besagt klar: Bayern wächst weiter in den kommenden 20 Jahren. Mehr als 13,7 Millionen Menschen sollen es dann sein, das entspricht in etwa einem Zuwachs in der Größenordnung von Nürnberg, immerhin die zweitgrößte Stadt im Freistaat.

    So sehr wird die Bevölkerung in Augsburg und Schwaben wachsen

    Die Bevölkerungsentwicklung verteilt sich aber nicht gleichmäßig auf die bayerischen Regionen. Während das berechnete Wachstum in Schwaben, Nieder- und Oberbayern vielerorts höher ausfällt, geht die Bevölkerung in einigen Landkreisen in Oberfranken laut Prognose zurück. Am stärksten soll es den Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge treffen – die Einwohnerzahl könnte laut Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamts bis 2043 um mehr als sieben Prozent sinken.

    Ein ganz anderes Bild dagegen in Schwaben. Dem Regierungsbezirk werden innerhalb Bayerns die höchsten Zuwächse vorhergesagt. Ein besonders großes Wachstum insgesamt wird vor allem im Landkreis Unterallgäu (13,6 Prozent) und der Stadt Memmingen (11,2 Prozent) vorausgesagt. Hervorstechend sind auch das niederbayerische Landshut und der oberbayerische Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mit einem Plus von fast zehn Prozent.

    Die regionalen Unterschiede machen deutlich, dass der demografische Wandel in Bayern voranschreitet. „In den nördlichen Grenzgebieten reichen die Wanderungsgewinne zum Teil nicht aus, um die höhere Zahl an Sterbefällen aufzufangen“, schreibt das Landesamt für Statistik. Allerdings, so die Behörde, erreicht der Bevölkerungsrückgang auch dort nicht das Ausmaß, wie man es noch vor einigen Jahren angenommen hat.

    Bevölkerungsentwicklung für Würzburg und Unterfranken

    Generell gilt: Bayern wird hauptsächlich im Süden weiter wachsen - und zwar in erster Linie durch Zuwanderung aus dem europäischen Ausland. Nur in einem Ort wird der Zuwachs auf andere Weise Realität - und das ist ausgerechnet das sprichwörtliche „Millionendorf“ München. In der für ihre gesalzenen Wohnungspreise berüchtigten Landeshauptstadt soll es mehr Geburten als Todesfälle geben und so einen weiteren Anstieg der Einwohnerschaft. Bayernweit wird München das jüngste Durchschnittsalter haben, auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter kommen 29 Rentner. Dieser so genannte Altersquotient ist auch in den anderen bayerischen Großstädten günstig: In Würzburg liegt er bei gut 34, in Augsburg bei 35, in Ingolstadt bei 38.

    Das Land sieht dagegen vergleichsweise alt aus - vor allem grenznahe Regionen. Zum Beleg noch einmal der Altersquotient, der im bayerischen Schnitt bei 44,4 liegt. Im unterfränkischen Kreis Bad Kissingen dagegen sollen 59 Rentner auf 100 Erwerbsfähige kommen, ähnliche Zahlen melden Wunsiedel und Freyung-Grafenau. Der Trend ist für die Statistiker klar: In und um die großen Städte sammeln sich die Jüngeren, grenznahe Regionen werden zu Rentner-Hochburgen. In Schwaben ist das der Kreis Lindau, in Oberbayern hat der Kreis Garmisch die größten Chancen auf diesen Titel.

    Statistik: So alt werden die Menschen in Bayern

    In Bayern soll vor allem die Altersgruppe der Menschen, die Mitte 70 sind, stark zulegen. Es ist die sogenannte Generation der Babyboomer, die jetzt langsam in Rente gehen. Mit rund drei Millionen Köpfen werden sie in Bayern die zahlenmäßig stärkste Altersgruppe bilden und dürfen zudem auf ein immer längeres Leben hoffen. Denn auch die Lebenserwartung der Menschen im Freistaat steigt weiter. Ein im Jahr 2043 geborener Mann soll im Schnitt 81 Jahre alt werden, eine Frau sogar 85. Seit den 1970er Jahren ist die Lebenserwartung in Bayern um bis zu 15 Jahre gestiegen und der Tag, an dem jeder zehnte Bayer älter als 80 ist, gilt als nicht mehr fern.

    Unterm Strich ist die aktuelle Bevölkerungsprognose freundlicher als die vorangegangene zu Beginn des Jahrzehnts. Damals hatten die Statistiker noch deutlich mehr Landkreisen in Franken Bevölkerungsverluste prophezeit, für Teile Schwabens waren die Prognosen zurückhaltender. Wobei Wachstum natürlich auch Herausforderungen bedeutet - zum Beispiel beim Wohnungsbau. Schon jetzt gilt die Lage in gut zehn Prozent der bayerischen Städte und Gemeinden als angespannt, fehlen mehr als 200.000 Wohnungen. Das liegt nicht nur am Zuzug, sondern auch an einer weiteren Entwicklung. Schon heute lebt jeder fünfte Bayer allein.

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