Heute ist Aschermittwoch 2025. Damit ist nicht nur in Bayern viel Brauchtum verbunden, es gilt auch ein offizielles Tanzverbot an diesem Tag.
- Ist Aschermittwoch ein gesetzlicher Feiertag?
- Woher kommt die Tradition überhaupt?
- Was heißt Fastenzeit?
- Und was hat es mit dem Fischessen auf sich?
Hier der Überblick über Datum, Bedeutung und Tradition von Aschermittwoch in Bayern.
Ist Aschermittwoch heute ein gesetzlicher Feiertag in Bayern? Haben die Geschäfte offen?
Das Wichtigste vorab: Nein, Aschermittwoch ist kein gesetzlicher Feiertag in Bayern. Überhaupt gibt es kein Bundesland, in dem der Mittwoch Feiertag wäre. Damit haben also auch die Geschäfte an Aschermittwoch geöffnet.
Eine - wenn auch aktuell eher theoretische - Einschränkung gibt es aber: Aschermittwoch in Bayern ist ein sogenannter stiller Tag. Es gilt also ein Tanzverbot, auch fröhliche Feiern sind untersagt.
Woher kommt der Name Aschermittwoch?
Die entsprechende Tradition geht bereits auf das 11. Jahrhundert zurück. Schon damals wurden Gläubige an diesem Tage mit Asche bestreut, Frauen bekamen ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Wenig später kam der Brauch dazu, dass die Asche aus den verbrannten Palmwedeln des Vorjahres gewonnen wird - was bis heute so ist. Die Asche steht als Zeichen für die Vergänglichkeit des Menschen - "Asche zu Asche, Staub zu Staub", ist eine bekannte Redewendung.
Welche Bedeutung hat der Aschermittwoch für Gläubige?
Am Aschermittwoch beginnt für die Christen die 40-tägige Fastenzeit, mit der sie sich auf das höchste Kirchenfest des Jahres, Ostern, vorbereiten. "Besinnung, Buße und Verzicht" bestimmen diese Tage, heißt es bei der katholischen Kirche in Deutschland. 40 Tage dauert die Fastenzeit, weil auch Jesus der Legende zufolge 40 Tage in der Wüste fastete.
Früher begann die kirchliche Fastenzeit übrigens am sechsten Sonntag vor Ostern. Papst Gregor der Große (590-604) verlegte den Anfang jedoch auf den Mittwoch. Nachdem an Sonntagen nicht gefastet wird, kommen so exakt 40 Tage bis zum Osterfest zusammen.
Fastenzeit: Warum wird an Aschermittwoch traditionell Fisch gegessen?
Der Aschermittwoch ist ein sehr strenger Fastentag, ähnlich wie Karfreitag. Eigentlich soll an diesem Tag nur einmal gegessen, außerdem auf Fleisch verzichtet werden. Fisch galt daher schon früher als Alternative und typische Fastenspeise - zumal Fisch sehr günstig zu kaufen war. Im Allgäu gibt's am Aschermittwoch auch gerne Kässpatzen.
Was hat es mit dem politischen Aschermittwoch auf sich?
Jährlich zu Beginn der Fastenzeit rechnen die großen Parteien mit dem politischen Gegner ab. In Versammlungen mit Volksfestcharakter kommt es vor allem in Bayern zum rhetorischen Schlagabtausch - eben dem politischen Aschermittwoch.
Die Wurzeln des politischen Aschermittwochs liegen im niederbayerischen Vilshofen. Dort feilschten die Bauern schon im 16. Jahrhundert auf dem Hornvieh- und Rossmarkt nicht nur um die besten Tierpreise, sondern redeten auch über Gott und die Welt. Seit dem 19. Jahrhundert nahmen sie auch die königlich-bayerische Politik aufs Korn. 1919 rief der Bauernbund aus diesem Anlass erstmals zu einer Kundgebung auf - der politische Aschermittwoch war geboren.
Nach der Nazi-Zeit nahm 1948 die Bayernpartei den Brauch wieder auf. Als fünf Jahre später die CSU mit ihrem späteren Parteichef Franz Josef Strauß dazustieß, entwickelten sich jene legendären Redeschlachten, die den Ruf des Politspektakels begründeten. Jede Partei postierte im Saal des Gegners "Spione", um dessen Attacken möglichst schnell parieren zu können.
2022 fiel der politische Aschermittwoch wegen des russischen Kriegsbeginns gegen die Ukraine komplett aus.