Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Flugtickets bleiben teuer: Darum hat Fliegen ab München seinen Preis

München

Tickets bleiben teuer: Fliegen ab München hat seinen Preis

    • |
    • |
    • |
    Maschinen der Fluggesellschaft Lufthansa stehen in den Morgenstunden am Terminal 2 des Flughafen München. Die Passagierzahlen an Deutschlands zweitgrößtem Flughafen sind deutlich gestiegen, bleiben aber unter dem Vor-Corona-Niveau.
    Maschinen der Fluggesellschaft Lufthansa stehen in den Morgenstunden am Terminal 2 des Flughafen München. Die Passagierzahlen an Deutschlands zweitgrößtem Flughafen sind deutlich gestiegen, bleiben aber unter dem Vor-Corona-Niveau. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Wer in diesem Sommer eine Flugreise machen will, wird sich bei der Suche nach einem Schnäppchen schwer tun. Denn die Branche geht von steigenden Preisen aus. Ein Sprecher des Luftverkehrsverbandes BDL machte dafür die hohen Steuern und Abgaben in Deutschland verantwortlich. Auch der Chef des Münchner Flughafens, Jost Lammers, spricht von weiter hohen Ticketpreisen. Eine hohe Nachfrage treffe in Deutschland auf ein verringertes Angebot. Im Unterschied zum restlichen Europa habe die Branche in der Bundesrepublik die Corona-Delle nicht wettgemacht, sagte Lammers am Dienstag in München.

    Hohe Preise für Flugtickets: Darum ist Fliegen so teuer

    Am zweitgrößten deutschen Flughafen beginnt am kommenden Sonntag die Sommersaison. In den folgenden 30 Wochen sollen von München aus 214.000 Flüge in 68 Länder starten. Damit will der Flughafen seinen Aufwärtstrend aus den vergangenen Monaten fortschreiben. 2024 lag das Passagieraufkommen in München bei 41,6 Millionen Menschen. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, liegt aber immer noch deutlich unter dem Rekordjahr 2019 (47,8 Millionen Passagiere).

    Flughafen Memmingen peilt Passagierrekord an

    Auch die kleineren süddeutschen Flughäfen vermelden steigende Zahlen. Memmingen will in diesem Jahr mit 3,5 Millionen Passagieren einen neuen Rekord aufstellen, Nürnberg knackte vergangenes Jahr erstmals wieder die Vier-Millionen-Marke. In Stuttgart starteten und landeten zuletzt mehr als neun Millionen Menschen.

    Während andere europäische Länder inzwischen mehr Flüge und Fluggäste verzeichnen als vor Corona, hinke Deutschland hinterher, beklagte Lammers. Das zeigen auch die Zahlen des Branchenverbandes BDL. „Es wird inzwischen überall in Europa mehr geflogen als vor der Pandemie – nur in Deutschland nicht“, so ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion. Ursache seien die erneut gestiegenen Steuern und Gebühren. 2025 steigen die staatlich veranlassten Kosten laut BDL von 3,3 auf 4,5 Milliarden Euro. Um diesen Anstieg wettzumachen, müssten Flugtickets um bis zu zehn Prozent teurer werden. Zudem würden die hohen Abgaben in Deutschland ausländische Airlines vergraulen, inländische könnten nicht so expandieren wie geplant.

    Die Steuern machen Fliegen in Deutschland so teuer

    Nach Angaben des Flughafens in München machen die vom Staat verursachten Standortkosten bei einem Flug nach Mallorca in Deutschland knapp 5000 Euro aus. Der europäische Durchschnitt beträgt nicht einmal die Hälfte. Lammers beklagte am Montag eine Wettbewerbsverzerrung und forderte Signale von der neuen Bundesregierung. Im Blick hatte er dabei besonders die seit 2011 geltende Luftverkehrssteuer, die vergangenes Jahr noch einmal erhöht wurde. Die Luftfahrtbranche fordert eine Abschaffung oder deutliche Reduzierung dieser Steuer.

    Neue Parkplätze am Flughafen in München

    In München selbst sieht Lammers den dringenden Bedarf für einen ICE-Halt. Der Münchner Flughafen ist bislang nicht ans Fernbahnnetz angebunden. „Um in der ersten Liga mitzuspielen, brauchen wir hier zügige Fortschritte“, so der Flughafenchef. Weil diese aber derzeit nicht absehbar sind, wird am Münchner Flughafen weiter in Parkplätze investiert. Mehr als 30.000 gibt es, heuer soll ein neues Parkhaus für mehr als 70 Millionen Euro dazukommen. Denn am Münchner Flughafen geht man von einer ungebremsten Reiselust der Menschen aus.

    Diese Reiselust sorgte im vergangenen Herbst am Münchner Flughafen für große Probleme, als das Personal an den Sicherheitsschleusen nicht mehr hinterher kam. Folge waren lange Wartezeiten, Hunderte Passagiere verpassten Flüge. Noch vor Ostern soll nun die modernisierte Gepäckkontrolle in Betrieb gehen. Sie schafft 4000 Gäste in der Stunde, das ist ein Plus von 30 Prozent.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden