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Kleeblatt-Konzept in Bayern soll volle Kliniken entlasten - Patienten werden verlegt

Corona im Freistaat

Bayern aktiviert Kleeblatt-Konzept wegen überlasteter Kliniken - Größere Verlegung von Patienten geplant

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    In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Intensivpatienten von Bayern in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Neben dem Freistaat beteiligen sich auch andere Bundesländer an dem Ausweich-Konzept zur Entlastung von Kliniken.
    In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Intensivpatienten von Bayern in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Neben dem Freistaat beteiligen sich auch andere Bundesländer an dem Ausweich-Konzept zur Entlastung von Kliniken. Foto: Bodo Schackow, dpa (Symbol)

    Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in den Kliniken bereitet sich Bayern auf den Transport einer größeren Zahl von Intensivpatienten in andere Bundesländer vor. Für den Freistaat sei dazu inzwischen das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten innerhalb Deutschlands aktiviert. Das teilte die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in der Nacht zum Mittwoch mit.

    In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Patienten in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Bayern ist in der Notfall-Struktur das Kleeblatt Süd. Auch die ebenfalls besonders von Corona betroffenen Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg haben den Angaben nach das Konzept aktiviert, sie gehören zum Kleeblatt Ost. Aktuell gab es zuletzt im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten.

    Volle Kliniken in Bayern: Entlastung mithilfe des Kleeblatt-Konzeptes geplant

    Damit Covid-19-Patienten trotz sich abzeichnender Engpässe in einigen Regionen weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden können, hatte das strategische Steuerungsgremium von Bund und Ländern zuvor die Kleeblatt-Konferenz aktiviert. Das teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, am Dienstag auf Anfrage mit.

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    Intensivmedizin am Klinikum Kempten

    Zweck dieser Konferenz, die sich täglich oder im Zwei-Tages-Rhythmus austauscht, ist es, eine bundesweite Verlegung von Patienten zu organisieren. Dabei geht es darum, freie Plätze und geeignete Transportmittel zu finden. "Wir müssen davon ausgehen, dass es zu Verlegungen über ein Kleeblatt hinaus kommen wird", hatte Schröder der Deutschen Presse-Agentur gesagt. (Lesen Sie auch: Droht die "Triage" in deutschen Kliniken? Die wichtigsten Fragen und Antworten)

    So funktioniert das Kleeblatt-Konzept

    Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblatt-Konzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen. (Lesen Sie auch: Allgäuer Kliniken melden sieben weitere Todesfälle - Inzidenz im Ostallgäu kurz vor 1000er-Marke)

    Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert Koch-Instituts berät dabei. (Lesen Sie auch: Lockdown im Ostallgäu? Schärfere Maßnahmen laut Impfarzt alternativlos)

    (Lesen Sie auch: Das Corona-Lexikon aktuell: Fachbegriffe in der Pandemie erklärt)

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