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Meteorit verglüht am Nachthimmel über Bayern - Video aus Tschechien

Himmelsgucker begeistert

Video zeigt: Meteorit verglüht am Nachthimmel über Bayern

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    Spektakel am Himmel über Deutschland und Bayern: Ein Meteorit ist hell leuchtend verglüht.
    Spektakel am Himmel über Deutschland und Bayern: Ein Meteorit ist hell leuchtend verglüht. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Archiv)

    In der vergangenen Nacht erlebten Hobbyastronomen und Sternengucker in Deutschland und besonders gut in einigen Regionen in Bayern ein beeindruckendes Spektakel am Nachthimmel: Ein anscheinend größerer Meteorit ist hell leuchtend verglüht. Ob dieses Phänomen auch vom Allgäu aus zu bestaunen war, ist noch ungeklärt.

    Was ist passiert in der Nacht von Montag auf Dienstag? "Um 22.45 Uhr war über dem Westhorizont ein extrem heller Meteor (Bolide) zu sehen!! Zum Zeitpunkt der Explosion war es wahrscheinlich heller als der Vollmond, und es besteht eine echte Chance, dass sogar kleine Fragmente zu Boden fielen. Video von Dan Neumann aus Pilsen." So steht es übersetzt auf der Twitter-Seite des tschechischen Hydrometereologischen Instituts.

    Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen war ein Meteorit in der Atmosphäre verglüht. um 23.09 Uhr. Und schnell häufen sich darunter die Kommentare. "Wie ein Blitz, nur größer", "irgendwie grün", wie ein dreifacher grüner Blitz. - das waren laut Fränkischer Tag Kommentare in einer Facebookgruppe aus Forchheim in Oberfranken.

    So entsteht ein Meteoritenschauer

    Der Meteoritenschauer, auch bekannt als Meteorschauer oder Meteorstrom, tritt auf, wenn die Erde die Umlaufbahn eines Kometen kreuzt oder in eine Staub- oder Trümmerspur eines Kometen gerät. Durch die Anziehungskraft der Erde gelangen die winzigen Partikel in die Atmosphäre und verglühen aufgrund der Reibung mit der Luft. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Schauspiel am Himmel, bei dem die Meteore als leuchtende Streifen oder sogenannte Sternschnuppen erscheinen.

    Als Meteoroiden bezeichnet man einen Gesteinskörper, solange er noch durchs All rast. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre erzeugt er eine Leuchterscheinung, die als Meteor bezeichnet wird. Der Meteoroid verglüht entweder als Sternschnuppe in der Erdatmosphäre oder erreicht als Meteorit den Boden.
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    Dass Meteoriten auf die Erde niedergehen, ist gar nicht selten. Aber umso seltener werden sie danach entdeckt. Hier spektakuläre Funde - auch aus Deutschland.

    Wissenschaftler analysieren Staubpartikel

    Meteoritenschauer sind nicht nur für Astronomie-Enthusiasten von Interesse, sondern auch für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Durch die Analyse der Staubpartikel, die bei den Meteoren entstehen, können Forscher Erkenntnisse über die Zusammensetzung von Kometen und anderen Himmelskörpern gewinnen. Dies kann wiederum das Verständnis des Universums vertiefen und Informationen über die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems liefern.

    Sternschnuppen: Was sind die Perseiden?

    Wer eine Sternschnuppen-Nacht erleben will, hat dazu im Juli und August eine gute Gelegenheit. Denn die Perseiden 2023 kommen dann - und versprechen viele und teilweise auch sehr helle Sternschnuppen am Nachthimmel. Sternengucker können im Regelfall 50 bis 100 dieser Meteore pro Stunde wahrnehmen. Durch den vom Vollmond im August aufgehellten Himmel war in 2022 nur ein Blick auf die hellsten Exemplare möglich. 2023 scheint die Lage für eine Sternschnuppennacht besser.

    Wie oft landen Meteoriten auf der Erde?

    Auf dem heutigen Bundesgebiet wurden nach Angaben der Mineralogischen Staatssammlung in München allein bis 2014 rund 30 Meteoriten dabei beobachtet, wie sie auf die Erde fielen, und dann sichergestellt. 17 weitere wurden zufällig gefunden. In Bayern sind - mit dem neuen Fund aus der Nähe von Dachau - diese sieben Fälle bekannt:

    • 19. September 1775: In Bad Rodach fällt ein 3,6 Kilogramm schwerer Steinmeteorit auf die Erde. Er gilt heute als verschollen.
    • 19. Februar 1785: In Eichstätt kommt ein 3,2 Kilo schwerer Steinmeteorit vom Himmel.
    • 13. Dezember 1803: Ein 1,6 Kilo schwerer Meteorit trifft Massing in Niederbayern.
    • 25. Dezember 1846: In Schönenberg fällt der mit 8 Kilo schwerste in Bayern gefundene Steinmeteorit auf die Erde.
    • 1920: Der in Untermässing in Mittelfranken gefundene Eisenmeteorit ist noch zehnmal schwerer und wiegt 80 Kilo
    • 4. April 2002: Der jüngste Fall eines Meteoriten in Bayern wurde vor fast 20 Jahren beobachtet. Damals verfehlte er das berühmte Schloss Neuschwanstein nur knapp.
    • 2014: Im Oktober wird bekannt, dass es sich bei einem in den 1960er Jahren in Machtenstein bei Dachau gefundenen, 1,4 Kilo schweren Stein um einen Meteoriten handelt.
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