In Bayern gelten ab Mittwoch deutlich strengere Corona-Regeln. Am Dienstag beschloss das Kabinett die neuen Einschränkungen, der Landtag stimmte zu.
Jetzt werden Weihnachtsmärkte verboten, Clubs und Bars auch im Allgäu müssen drei Wochen zusperren. In Hotspots schließen sogar Restaurants, Cafés und Museen.
Die neuen Corona-Regeln in Bayern im Überblick
- Clubs, Diskotheken, Bars und Bordelle müssen schließen.
- Weihnachtsmärkte werden bayernweit abgesagt.
- Schulen und Kitas bleiben offen - auch in Hotspots.
- Für Ungeimpfte gelten Kontaktbeschränkungen. Unter Nicht-Geimpften dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Kinder unter 12 werden nicht mitgerechnet.
- Kultur- und Sportevents dürfen nur noch mit 25 Prozent Auslastung und 2G Plus stattfinden.
- 2G plus - also geimpft, genesen und getestet gilt auch für Freizeiteinrichtungen wie Zoos und Seilbahnen.
- Mit Ausnahme des Handels gilt fast flächendeckend die 2G-Regel, auch bei körpernahen Dienstleistungen sowie in Hoch-, Musik- und Fahrschulen. Im Handel gibt es aber eine Obergrenze.
- Gastronomie, Sport- und Kulturstätten in Corona-Hotspots mit einer Inzidenz von über 1000 müssen schließen.
- Ab 22 Uhr gilt in der Gastronomie eine Sperrstunde.
- Veranstaltungen in Corona-Hotspots werden abgesagt.
- Kinder sollen künftig bis zu einem Alter von zwölf Jahren und drei Monaten automatisch zu allen Bereichen mit 2G-Beschränkung zugelassen werden.
Hier finden Sie die aktuellen Regeln für die Landkreise und Städte im Allgäu:
Bayern verschärft Corona-Maßnahmen: Bars und Clubs müssen schließen, keine Weihnachtsmärkte
Alle Clubs, Diskotheken, Bordelle und Bars sollen für die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es in diesem Jahr nicht geben, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach Beratungen seiner Koalition in München ankündigte. Kultur- und Sportveranstaltungen werden nur noch mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern und 2G-plus-Regel erlaubt.
Die 2G-Regel gilt nun fast flächendeckend und soll auch bei körpernahen Dienstleistungen umgesetzt werden. Wer zum Frisör möchte, müsste also genesen oder geimpft sein. Ebenfalls fallen künftig Volkshoch- und Fahrschulen unter diese Regel. Beim Handel gilt eine Ausnahme von der 2G-Regel: Dort gibt es aber eine Obergrenze von einer Person je zehn Quadratmeter Fläche. In der Gastronomie soll die Sperrstunde um 22 Uhr zurückkommen.
Kontaktbeschränkungen in Bayern: Wer darf sich treffen?
Angesichts der dramatischen Corona-Lage führt Bayern auch Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ein: Es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Das kündigte Söder (CSU) nach Beratungen der CSU-Freie-Wähler-Koalition in München an. Kinder unter 12 werden dabei ebenso wie Geimpfte nicht mit eingerechnet.
Corona-Regeln in Schulen und Kitas in Bayern: Was gilt aktuell?
Sowohl Kitas als auch Schulen bleiben geöffnet, an Schulen gilt Präsenzunterricht. Allerdings muss auch im Sportunterricht wieder eine Maske getragen werden. In Kitas und auch an Mittelschulen (insbesondere in der 5. und 6. Klasse) soll es flächendeckend PCR-Pooltests geben. Ansonsten bleibt es beim bisherigen System mit den Schnelltests. Neu ist: An Grund- und Förderschulen, an denen es schon PCR-Pooltests gibt, sollen künftig immer montagvormittags zusätzlich Schnelltests hinzukommen, weil die PCR-Testergebnisse immer erst abends vorliegen.
Söder: Drastische Einschränkungen in Corona-Hotspots
In bayerischen Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 soll das öffentliche Leben in weiten Bereichen heruntergefahren werden. Die Werte im Allgäu finden Sie hier. Dort müssen etwa die Gastronomie, Sport- und Kulturstätten schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Hochschulen müssen auf digitale Lehre umstellen. Schulen und Kitas sollen aber auch dort weiter offen bleiben. Ebenso der Handel - dort gilt eine verschärfte Beschränkung auf eine Person pro 20 Quadratmeter.
Welche Städte und Gemeinden in Bayern zählen derzeit als Hotspot?
Diese Orte und Landkreise gelten heute am Dienstag mit einer Inzidenz von über 1000 als Hotspot.
- Freyung-Grafenau
- Rottal-Inn
- Berchtesgadener Land
- Passau
- Mühldorf a.Inn
- Traunstein
- Dingolfing-Landau
- Regen
- Landshut
- Deggendorf
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 887,4 ist das Unterallgäu nicht weit von den Hotspot-Regeln entfernt.
Impfzentren sollen wieder voll hochgefahren werden
Die Staatsregierung will alle Impfzentren in Bayern mit einer Anweisung komplett hochfahren lassen. Dass ein Impfzentrum nur zwei Tage in der Woche geöffnet sei, werde es dann nicht mehr geben, sagte Söder. An nicht-ärztlichem Personal fehle es allerdings, berichtete letzte Woche der Leiter der Impfzentren Kaufbeuren und Marktoberdorf gegenüber unserer Redaktion. An alle Hausärzte ergehe der Appell, so viel wie möglich zu impfen. (mit dpa)