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Olympische Spiele: Diese Rolle spielen München und Augsburg

München

So soll München die Olympischen Spiele nach Bayern holen

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    Das Olympiastadion in München soll auch bei den nächsten Spielen in der Landeshauptstadt eine zentrale Rolle spielen.
    Das Olympiastadion in München soll auch bei den nächsten Spielen in der Landeshauptstadt eine zentrale Rolle spielen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Übers weltberühmte Glasdach turnen Touristen und die Stadionuhr geht gut zehn Minuten nach - doch bald schon könnten im Olympiastadion neue Zeiten einkehren. Denn München und Bayern sollen erneut Olympische Sommerspiele austragen, und dabei ist den Sportstätten der Spiele von 1972 eine zentrale Rolle zugedacht. Das gilt auch für Augsburg: Am Eiskanal sollen wieder die olympischen Kanuwettbewerbe stattfinden, im Fußballstadion könnten Begegnungen des olympischen Turniers ausgetragen werden.

    Olympia in München und Augsburg: Das ist geplant

    So sieht es das Konzept der zweiten Spiele von München vor, das Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag vorgestellt haben. Bevor aus der Idee eine milliardenschwere Großveranstaltung wird, haben die Sommerspiele - als Zeitpunkt sind die Jahre 2036 oder 2040 oder 2044 anvisiert - einen Bewerbungsmarathon vor sich.

    In der kommenden Woche wird Münchens Stadtrat abstimmen, für den Herbst ist ein Bürgerentscheid vorgesehen. Falls die Münchnerinnen und Münchner im Oktober „Nein“ sagen, war der bayerische Olympia-Traum nur kurz. Ebenfalls im Wege stehen diesem deutsche Mitbewerber wie Hamburg, Berlin oder die Rhein-Ruhr-Region. Im kommenden Jahr wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden, welcher Veranstaltungsort für Deutschland ins Rennen geht. Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird frühestens für 2027 erwartet.

    Dann seien europäische Metropolen wie Rom und Madrid unter den Konkurrenten, sagte Ministerpräsident Söder. Der Freistaat und seine Landeshauptstadt wollten „für sympathische Spiele in München“ werben. Für den Austragungsort spreche nicht zuletzt das hohe Sicherheitsniveau in Bayern, so Söder: „Wir können Großereignisse.“

    Der größte Pluspunkt aber sollen die alten Sportstätten von 1972 werden, die „nachhaltige“ Olympische Spiele ermöglichen, weil sie wieder hergenommen werden. Das Olympiastadion müsse nicht einmal umgebaut werden, so Reiter. Es soll für Leichtathletik-Wettkämpfe und Zeremonien dienen. Neben dem Augsburger Fußballstadion sollen auch das in Nürnberg und die Arena des FC Bayern in Fröttmaning sowie eventuell das Stadion in Regensburg zum Einsatz kommen, in Freising könnte eine Schwimm-Arena entstehen. 90 Prozent der Sportstätten sollen aber in einem Umkreis von 30 Kilometern um den Olympiapark angesiedelt sein.

    Der Bund Naturschutz indes hält die Vision von nachhaltigen Spielen für eine Illusion, die noch bei keinem Veranstaltungsort wahr geworden sei. So sagt der Münchner BN-Vorsitzende Christian Hierneis: „Das IOC sackt die Gewinne ein, die Ausrichter tragen die Lasten und Milliardenkosten – das ist es, was das IOC unter Nachhaltigkeit versteht. München sollte da nicht mitspielen. “

    Olympia in München und Augsburg: Das sagen die Skeptiker

    Hierneis ist auch Mitglied der Grünen-Landtagsfraktion in München. Deren sportpolitischer Sprecher Max Deisenhofer sieht Olympia positiver. Er könnte sich sogar vorstellen, noch mehr Wettbewerbe nach Augsburg zu verlagern, etwa Badminton. Wichtig ist für Deisenhofer, dass die Menschen in Bayern und München etwas von dem Großereignis haben, über dessen Kosten bislang keine verlässlichen Zahlen vorliegen. Die Ausrichtung der Spiele in Paris, die als Vorbild für das Münchner Vorhaben gelten, soll vergangenes Jahr zwischen acht und neun Milliarden Euro gekostet haben.

    Auf der anderen Seite stehen hohe Einnahmen im Fremdenverkehr und Investitionen in die Infrastruktur. Darauf wies der Münchner OB Reiter hin: „Wir bekommen neue U-Bahn-Verbindungen und ein paar tausend Wohnungen.“ Reiter und Söder wollen in München für Olympia werben. Dort waren schon 2013 olympische Träume in einem Bürgerentscheid geplatzt. Damals ging es um Winterspiele.

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