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Wanderer und Rodler aufgepasst: Geht's bald mit Zehner-Kabinen auf den Mittag?

Moderne Anlagen geplant

Wanderer und Rodler aufgepasst: Geht's bald mit Zehner-Kabinen auf den Mittag?

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    Georg Waller junior ist in den Startlöchern, um als Betriebsleiter die Mittag-Schwebebahn von seinem Großvater Georg Waller in den nächsten Jahren zu übernehmen.
    Georg Waller junior ist in den Startlöchern, um als Betriebsleiter die Mittag-Schwebebahn von seinem Großvater Georg Waller in den nächsten Jahren zu übernehmen. Foto: Werner Kempf

    Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Aber für den Umbau der Mittag-Bahn in Immenstadt „gibt es bereits Vorplanungen“, sagt Betriebsleiter Georg Waller. Geplant sind unter anderem Zehner-Kabinenbahnen und ein neuer Berggasthof. Die Gesamtinvestitionen sind mit rund 16 Millionen Euro veranschlagt. Die neuen Anlagen sollen die zwei Doppel-Sesselbahnen auf den 1.452 Meter hohen Hausberg der Immenstädter ersetzen und vor allem Hobby-Rodlern und Wanderern zugutekommen.

    Skilifte wird es auch in Zukunft keine am Mittag geben.

    Dass die Wallers kräftig investieren hängt auch damit zusammen, dass Georg Waller junior (20), der Enkel des 72-jährigen Mittagbahn-Chefs, irgendwann den Betrieb übernehmen wird. Unterstützt wird der Junior von seinem 46-jährigen Vater, der ebenfalls Georg heißt, aber aus gesundheitlichen Gründen auf die Nachfolge verzichtet. „Wichtig ist für uns, dass das Familienunternehmen fortgesetzt wird“, sagt Waller junior, der kürzlich eine Lehre als Seilbahntechniker bei der Zugspitzbahn und einen Lehrgang zum Betriebsleiter in München abgeschlossen hat.

    Der 20-Jährige absolvierte eine Lehre als Seilbahntechniker bei der Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen.
    Der 20-Jährige absolvierte eine Lehre als Seilbahntechniker bei der Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen. Foto: Werner Kempf

    Zusammenarbeit mit "dem Grünten"

    Großvater und Enkel betonen, dass die Pläne nichts zu tun hätten mit dem Projekt der Familie Hagenauer, die am Grünten 30 Millionen Euro investiert. Denn die geplante Bergwelt oberhalb von Rettenberg und Kranzegg sei keine Konkurrenz, die Gäste vom Mittag abziehe, wie der Immenstädter Ortsverband der Grünen befürchtet. „Im Gegenteil, wir arbeiten schon seit Jahren zusammen“, sagt Waller senior. Und zwar mit einer Verbundkarte, mit der man nach dem Ausstieg am Mittag-Gipfel übers Bärenköpfle, über die Alpe Gund, das Naturfreundehaus, die Alpe Starkatsgund zum Startpunkt des Alpsee-Coasters gelangt. Der gehört zur Alpsee-Bergwelt der Hagenauers. Mit der Verbundkarte kann man die Bahn hinuntersausen oder mit der Sesselbahn zur Talstation bei Ratholz fahren.

    Wann die Wallers ihre Pläne umsetzen, steht noch in den Sternen. „Wir wollen in den nächsten Jahren damit beginnen“, lassen Großvater und Enkel wissen. Von den geplanten Anlagen und dem neuen Gipfelrestaurant sollen vor allem Wanderer und Rodler profitieren, sagt der 20-Jährige. Diese beiden Gruppen hätten in den vergangenen Jahren ständig zugenommen.

    80.000 Gäste im Jahr

    Rund 80.000 Gäste nutzten im Sommer die Mittag-Schwebebahn, im Winter waren es noch mehr. Und auch für Gleitschirmflieger ist der Mittag ein beliebter Ausgangspunkt für Flüge in die Region. An manchen Sommertagen mit entsprechender Thermik sind es über 100 Hobbysportler, berichtet Waller junior.

    Bei uns am Berg kann man abseits von Trubel und Hektik entschleunigen, zur Ruhe kommen und mit der Familie die Natur genießen.Georg Waller jun.

    „Die wirtschaftliche Entwicklung war in den vergangenen Jahren sehr erfreulich“. Und auch in Zukunft rechnet der Junior-Chef mit zusätzlichen Gästen. „Bei uns am Berg kann man abseits von Trubel und Hektik entschleunigen, zur Ruhe kommen und mit der Familie die Natur genießen “, beschreibt Waller junior das Konzept der Betreiber-Familie.

    Berg zu steil für Skifahrer

    Investitionen für ein attraktives Skigebiet würden sich aber nicht lohnen, betont Waller senior. „Der Mittag ist zu steil für Brettlfans. Zudem müsste man für Beschneiungsanlagen das Wasser vom Steigbach auf den Mittag pumpen. „Doch das ist viel zu teuer“, sagt der Bahnchef. Deshalb kämen im Winter nur die Freerider, die vom Gipfel über die verschneiten, unpräparierten Hängen ins Tal schwingen.

    Die Wallers suchen für ihre Pläne noch einen „soliden, seriösen Investor“, sagt der Senior-Chef. Erst dann könne mit der Planung begonnen werden. Doch spätestens im Jahr 2022 sollen die ersten Stützpfeiler stehen. Dann feiert die Mittagbahn 70-jähriges Betriebsjubiläum und Senior-Chef Georg Waller seinen 75. Geburtstag.

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