Im Skigebiet Söllereck bei Oberstdorf geht jetzt die neue Schrattenwangbahn in Betrieb. Die kuppelbare 6er-Sesselbahn ersetzt den 50 Jahre alten Schrattenwang-Schlepplift, auf dessen Trasse die neue Anlage gebaut wurde. Die neue Bahn mit Wetterschutzhauben ist der erste Teil eines Sanierungskonzepts am Söllereck für insgesamt 42 Millionen Euro.
Kommendes Jahr wird voraussichtlich die neue Söllereck-Hauptbahn gebaut, 2021 sollen laut Plan die Wannenbahn und der Höllwieslift durch neue Anlagen ersetzt werden. Auch die Beschneiung wird verbessert. Ziel ist es laut Bahngesellschaft, das Söllereck zu einem modernen Ganzjahresberg vor allem für Familien mit Kindern zu machen. Bereits jetzt seien am Söllereck weit mehr Übernachtungsgäste als in anderen Skigebieten, sagt Henrik Volpert von den Oberstdorfer Bergbahnen.
Die neue Bahn war in rekordverdächtiger Zeit erstellt worden: Erst im August hatten die Arbeiten begonnen. Eine offizielle Eröffnungsfeier ist für Ende Januar geplant. Skibetrieb ist am Söllereck aber ab heute möglich.
Durch den Föhn der vergangenen Tage und die ungewöhnlich milden Temperaturen ist die Schneedecke vor allem südseitig auch in höheren Lagen stark zusammengeschmolzen. Dennoch wollen zum Wochenende weitere Skigebiete in Betrieb gehen.
Hier laufen Bergbahnen und Lifte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit nach Angaben der Unternehmen und der Allgäu GmbH):
>> Oberstdorf Nebelhorn, Fellhorn/Kanzelwand (mit Skiverbund), Ifen, Söllereck
>> Balderschwang Schelpenbahn, Gschwendlift I und Höflealplift
>> Bolsterlang: Hörnerbahn mit Horngrat und Weiherkopf
>> Grasgehren zwei Schlepplifte
>> Jungholzer Skilifte
>> Tannheimer Tal Füssener Jöchle. Die anderen Bergbahnen im Tannheimer Tal starten erst am 23. Dezember in die Wintersaison.
>> Oberjoch Idealhanglift
>> Buchenberg-Eschach
>> Reutte/Tirol
Wegen der schlechten Schneelage haben einige Skigebiete den für Samstag (21.12.) geplanten Saisonbeginn verschoben: Beispielsweise die Bergbahnen Ofterschwang/Gunzesried, die bei entsprechender Schneelage nun am 24. Dezember starten wollen. Auch an den Grüntenliften wurde der Beginn der Skisaison verschoben. Für Fußgänger ist ab Samstag aber die Sesselbahn in Betrieb. Eigentlich hätte die Investorenfamilie Hagenauer nach zwei Saisons ohne Liftbetrieb an diesem Wochenende wieder starten wollen. Auch einige andere Bahnen wollen statt Winter- Sommerbetrieb anbieten. Skilanglauf war gestern noch in Balderschwang möglich.
Flocken an den Feiertagen?
Zumindest für die höheren Lagen oberhalb von 1.000 Metern gibt es noch eine Chance auf Weiße Weihnachten. Laut wetteronline wird es am Freitag aber erneut sehr mild und der Föhn dreht nochmals so richtig auf. In der Nacht zum Samstag werde dieser südliche Fallwind dann abflauen. Niederschläge sind vor allem am Sonntag zu erwarten, die bis 1.000 Meter zunehmend als Schnee fallen. Die großräumige Strömung dreht auf West bis Nordwest. Das bedeute, dass „weitere Föhnereignisse eher unwahrscheinlich werden“, erläutert Diplom-Meteorologe Marco Manitta vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Er macht Schneefans und Liftbetreibern Hoffnung: „Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Staulage an den Nordalpen mit Schneefällen bis in die Täler.“ Gesichert ist diese Prognose jedoch noch nicht. Aber eine weiße Überraschung ist laut DWD spätestens am Zweiten Feiertag möglich.