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Buchloe
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Der Inklusivchor „Holzhauser Raben“ aus der Buchloer Nachbarschaft bestreitet die 122. Buchloer Serenade.

Konzert in Buchloe

Brücken erfolgreich schlagen

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    Mit viel Freude, Begeisterung und Einsatz bei der Sache waren die Sängerinnen und Sänger des inklusiven Chors „Holzhauser Raben“ unter Leitung von Marie-Luise Schappert (vorne, in heller Jacke). Hanni Mössinger begleitete den Chor gekonnt mit der Gitarre.
    Mit viel Freude, Begeisterung und Einsatz bei der Sache waren die Sängerinnen und Sänger des inklusiven Chors „Holzhauser Raben“ unter Leitung von Marie-Luise Schappert (vorne, in heller Jacke). Hanni Mössinger begleitete den Chor gekonnt mit der Gitarre. Foto: Lucia Buch

    120 Veranstaltungen, in mehr als einem Vierteljahrhundert: Bei den „Buchloer Serenade“ waren, so sollte man meinen, bestimmt schon alle vokalen und instrumentalen Ensembles aus Buchloe und Umgebung zu hören. Wirklich alle? Nein, denn in einem Dorf in der Buchloer Nachbarschaft gibt es ein Ensemble, das bisher nicht zum Zuge kam: Holzhausen mit der „Regens Wagner“-Einrichtung und ihrem Inklusivchor namens „Holzhauser Raben“ unter Leitung von Marie-Luise Schappert und Hanni Mössinger an der Gitarre.

    Freude an der Musik vermitteln

    Der Zweck der „Buchloer Serenaden“ ist laut dem derzeitigen Leiter und Koordinator Helmut Jambor, Personen und Gruppen eine Plattform zu bieten, „sich zu präsentieren“, „Freude an der Musik“ zu vermitteln, und als Benefizkonzert Spenden für soziale Zwecke vor Ort zu sammeln. Und damit stellte diese 122. Serenade, so Jambor weiter, etwas „ganz Besonderes dar“, da sie den gelungenen Brückenbau beim gemeinsamen Musizieren zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zeigte. Und dies durchaus auch über weite Strecken musikalisch sehr überzeugend – abgesehen von der unbändigen Freude der Aktiven, die sich oft erfrischend ungefiltert in der evangelischen Hoffnungskirche Bahn brach. Denn es wurden keineswegs nur verhältnismäßig einfache Lieder umgesetzt, sondern auch viele recht komplexe Arrangements. Mehrere Sängerinnen und Sänger hatten überdies den Mut, sich mit schönen, tragenden und einprägsamen Singstimmen auch solistisch zu präsentieren.

    Auch Textbeiträge gehören dazu

    Und auch die Rezitation von manchmal humorvollen, oft nachdenklichen Texten zwischen den Musikbeiträgen gehört seit der ersten „Buchloer Serenade“ zum Konzept. Die Besucherinnen und Besucher hörten am Sonntag Texte von Georg Paulmichl (1960-2020), einem Südtiroler Maler und Schriftsteller mit Behinderung. Er beschrieb interessante Alltagsbeobachtungen mit einer bodenständigen, unmittelbaren und unverfälschten Sprache, die er mithilfe von einem leisen und speziellen Humor vermittelte. Alois Handwerker und Uschi Ach trugen unter anderem die Paulmichl-Texte „Die Bauernjugend“, „Frühlingserwachen“, „Staatsmänner“, „Ostern“ und „Fronleichnam“ vor. Auch Mitglieder des Chores präsentierten interessante, intensive Text- und Musikbeiträge. Darunter waren beispielsweise ein Gedicht zum Frühling von Fabian Hussel und ein Sprechgesang „Danke“ über leiser CD-Hintergrund-Musik von Alexander Vogel. Zudem kamen immer wieder verbindende, nachdenkliche und einordnende Worte von Anton Mayr.

    Musikalisch gesehen hatte die etwa 90-minütige Serenade dann viele beliebte und bekannte Highlights parat. Gestartet wurde in einer von weltlichen Sätzen geprägten ersten Hälfte, die mit reizvollen und kernigen Stücken im Volksmusikton begann. Sie schwenkte dann um auf bekannte Titel wie „Dieser Kuckuck, der mich neckt“, „Tiritomba“ und „Die süßesten Früchte“. In der zweiten Hälfte widmeten sich die „Holzhauser Raben“ den geistlichen Gesängen, zunächst im Gospel- oder Spiritual-Stil – also englischsprachig, um anschließend deutschsprachige Sätze zu Gehör zu bringen. Höhepunkte waren hier „Good News“ und „Heaven is a Wonderful Place“, aber auch das sehr schwungvoll umgesetzte „Siyahamba“.

    Danach leiteten Titel wie „Santa Maria del Camino“ und ein dezent eingemolltes „Blicke nieder auf dein Volk“ zum eigentlichen Schluss über. Nach dem Segen von „Hausherr“ Pfarrer Christian Fait gab es diesen nochmals in gesungener Forum unter dem Titel „Möge der Segen Gottes“, bevor der „Lord of the Dance“ den endgültigen, effektvollen „Rausschmeißer“ bildete.

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