Schon seit 2015 ist Buchloe eine zertifizierte Fair-Trade-Stadt und leistet so einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit im Handel mit Waren und Lebensmitteln. Im Rahmen der Woche der Nachhaltigkeit im Allgäu lud Bürgermeister Robert Pöschl zu einem Filmabend in die Stadtbücherei Buchloe ein.
Andrea Ruprecht, die Klimaschutzmanagerin der Stadt, stellte dabei Miriam Fontes vor, die das Engagement für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung als „Eine-Welt-Promotorin“ in Südschwaben unterstützt. Zu ihren Aufgaben gehört die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Organisationen wie der Weltläden. Deshalb war auch der Weltladen Buchloe mit Marlies Voppichler und Dorothe Ruhfaut vertreten, die Getränke und kleine Kostproben anboten.
Die Welt ein Stückchen besser machen
Der Film von Fair-Trade Deutschland „Make the world a better place“ zeigte Beispiele von Produzenten von Kakao, Kaffee, Bananen oder Baumwolle in Afrika, Südamerika und Indien auf. Diese berichteten in Interviews, wie sie durch die Prämien von Fair-Trade ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihre Kinder in Schulen oder zum Studium schicken können. Miriam Fontes brachte den Inhalt mit einem Zitat von Don Helder Camara auf den Punkt: „Wenn ihr uns faire Löhne bezahlt, könnt ihr eure Almosen behalten“.
Fair-Trade-Produkte auch im Supermarkt
In der anschließenden Aussprache der rund 25 Besucherinnen und Besucher wurde intensiv nachgedacht, wie der faire Handel in Buchloe noch weiter gefördert werden kann. Neben dem Einkauf im Weltladen bieten auch Supermärkte Produkte mit dem Fair-Trade-Siegel an. Es komme somit auf die Nachfrage der Verbraucher an, ob diese auch gut verkauft werden können. Ein Umdenken zu mehr Qualität statt billiger Massenware sei dazu erforderlich.
Auch an die heimische Landwirtschaft denken
Dabei solle auch an die heimische Landwirtschaft gedacht und deren Produkte vom Hof oder Bauernmarkt gekauft werden. Bürgermeister Pöschl teilte mit, dass der Unverpackt-Laden „Tante Resi“ nun auch samstags auf den Bauernmarkt kommt. Eine Besucherin hatte die Idee, dass auch Supermärkte eine Ecke mit unverpackten Waren anbieten könnten.
Andrea Ruprecht betonte, dass sie die Bildungsarbeit an Schulen zur nachhaltigen Ernährung unterstützt, denn „weniger Fleischkonsum ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz“. Ein Besucher regte an, dass der Weltladen fertige Geschenkkörbe anbieten und dafür auf Flyern werben solle. Vereine sollten bei ihren Veranstaltungen Fair-Trade-Produkte einkaufen und auch die Gastronomie solle vermehrt solche anbieten.
Dies werde im Bereich der Stadt und der Schulen bereits gehandhabt, sagte Pöschl und verwies darauf, dass das „Faire Frühstück“ in der Stadt wiederholt wird. In der Stadtbücherei gibt es eine Fülle von Literatur über fairen Handel, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Werbung für das Lese-Café
„In unserem neuen Lese-Café können Besucherinnen und Besucher in aller Ruhe bei einer Tasse Kaffee oder Tee in den Büchern schmökern und sich etwas aussuchen“, sagte die Leiterin Sandra Leinsle. 25 Tipps zur Nachhaltigkeit und Umweltschutz gibt es auch in einer Broschüre der Stadt Buchloe.
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