Die Energiewende soll und muss möglichst schnell voran kommen. Darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch die Geschichte zieht sich. Das wird gerade jetzt wieder deutlich: Seit über zwei Jahren machen sich Gemeinden Gedanken darüber, wo sie sich Windräder am besten vorstellen können. Auch die Stadt Buchloe hat mehrere sogenannte Vorrangflächen präsentiert. Die wurden eineinhalb Jahre lang vom zuständigen Planungsverband geprüft - und jetzt plötzlich bis auf ein paar wenige zusammengestrichen.
Stattdessen hat sich der Planungsverband dafür ausgesprochen, eine große Fläche mitten im Buchloer Stadtwald ins Visier zu nehmen. Ausgerechnet im Stadtwald. Es ist das einzige Naherholungsgebiet, das die Buchloerinnen und Buchloer direkt vor der Haustür haben. Und dort sollen sich bald Windräder drehen? Kaum vorstellbar; noch weniger der damit verbundene Verlust von vielen tausend Quadratmetern Wald. Man frage nur im Fuchstal nach, wie tief die Schneisen sind, die ins Holz geschlagen werden mussten, allein um die einzelnen Bauteile zu den Windrädern zu transportieren. Es braucht nicht allzu viel Fantasie, um zu erkennen, dass in diesem Fall vom Buchloer Stadtwald nicht mehr viel übrig bliebe.
Auch die Befürchtungen der Sternfreunde sind mehr als berechtigt. Die Astronomische Gesellschaft betreibt seit Jahrzehnten eine weit und breit einzigartige Volkssternwarte. Jetzt haben die Sternfreunde Angst, dass blinkende und sich drehende Windräder in unmittelbarer Nähe ihre Himmelbeobachtungen stören könnten.
Der Stadtrat wird die Einwände in seiner Stellungnahme gegenüber dem Planungsverband berücksichtigen, soviel steht schon fest. Auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger Buchloes haben die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge bis zum Stichtag am 22. März darzustellen. Immer klarer wird schon jetzt: Der Ausbau der Erneuerbaren ist und bleibt eine zähe Angelegenheit.
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