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Mächlar-Museum im Bahnhof Pfronten-Ried in Sicht

Heimatgeschichte

Mächlar-Museum im Bahnhof Pfronten-Ried in Sicht

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    Die Güterhalle beim Bahnhof Pfronten-Ried soll die Mächlar-Ausstellung des Heimatvereins aufnehmen.
    Die Güterhalle beim Bahnhof Pfronten-Ried soll die Mächlar-Ausstellung des Heimatvereins aufnehmen. Foto: Markus Röck (Archiv)

    Eine Mächlar-Ausstellung für Pfronten rückt näher. Wie der Vorsitzende Philipp Trenkle bei der Hauptversammlung des Heimatvereins berichtete, haben bereits mehrere Pfrontener dafür Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt. Darunter sind Drehbänke, noch mit Fußbetrieb, sowie eine Transmission, die zum Schleifen genutzt wurde. Auch ein Pfrontener Messer als eines der so gefertigten Produkte wurde dem Verein bereits zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um ein Klappmesser, dessen scharfe Klinge im eingeklappten Zustand von den beiden Hälften des mit Hirschhorn besetzen Griffs gesichert wird. Dazu hatte es auch passende Gabeln gegeben.

    Bahnhof wird Schritt für Schritt saniert

    Als Ort für die Mächlar-Ausstellung hat der Heimatverein die Güterhalle des Bahnhofs Pfronten-Ried im Visier. Wie Bürgermeister Alfons Haf bei der Versammlung sagte, geht die Gemeinde die Sanierung der verschiedenen Bauten des Areals Schritt für Schritt an. Das Hauptgebäude, in dem das Gemeinschafts-Werk unter anderem die gut genutzte Reparatur-Bar betreibt, stehe dabei als letztes auf dem Programm. Als erstes werde der Lokschuppens angegangen. Ob bei der Ausschreibung angesichts der aktuellen Materialknappheit überhaupt ein bezahlbares Angebot eingehe, bleibe aber abzuwarten. Beim Kammermeier-Kiosk, der nach Meinung des Heimatvereins erhalten bleiben soll, seien noch Gespräche mit dem Landkreis nötig, der für die daran vorbeiführende Straße zuständig ist. Über den Erhalt des Kiosks müssen dann auch noch der Gemeinderat entscheiden, nachdem er in der bisherigen Planung nicht vorgesehen ist. Für die Mächlar-Ausstellung müsste in der Güterhalle unter anderem für die Transmission eine Wand geöffnet werden. Der Bürgermeister schlug vor, diese Maßnahmen für 2023 bei der Städtebauförderung anzumelden.

    Ursache für Feuchtigkeit gefunden

    Auch zu einem weiteren großen Projekt des Heimatvereins, der historischen Villa Goldonkel, gibt es Neues. Wie der stellvertretende Vorsitzende Franz Randel berichtete, hat man inzwischen die Ursache für die eindringende Feuchtigkeit gefunden: eine Mitte der 1980er Jahre errichtete Stützmauer am Hang zur Pfarrkirche St. Nikolaus, die nur etwa 40 Zentimeter Tief im Grund verankert ist und Wasser in Richtung des Holzhauses lenkt. Er habe Kontakt zum Kemptener Ingenieurbüro aufgenommen, das die Mauer damals plante. Um die Feuchtigkeit aus dem Bauwerk zu bekommen, hatte der Heimatverein ein Trocknungsgerät angeschafft.

    Das Gebäude, das gemeinsam mit den Heimathaus darunter und der Kirche St. Nikolaus darüber ein beliebtes Fotomotiv darstellt, sowie sein Umfeld hatte der Verein wie berichtet im vergangenen Jahr mit viel Einsatz wieder hergerichtet (wir berichteten). Zur Einweihung hatte es ein Ständchen mit den Alphornbläsern und den Pfrontar Buaba gegeben, das gleichzeitig Mitglied und Altbürgermeister Beppo Zeislmeier zu seinem 70. Geburtstag galt. Außerdem hat der Heimatverein an der Villa Goldonkel und an anderen Plätzen Info-Stelen sowie am Haus des Gastes eine Büste zum Gedenken an Bildhauer Syrius Eberle aufgestellt.

    Hoigarte im neuen Ambiente

    Erfreulich für die Mitglieder ist, dass in diesem Jahr wohl erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder der traditionelle Hoigarte am zweiten November-Samstag gefeiert werden kann. Nachdem das Pfarrheim wegen der voraussichtlich im Herbst beginnenden Brandschutz-Sanierung nicht zur Verfügung steht, soll er im „Jawoll“ gefeiert werden. Unter diesem Namen soll die frühere Diskothek „Hirsch Inn“ in Pfronten-Berg wiedereröffnet werden. Außerdem ist für dieses Jahr ein Spaziergang von der Dorfer Viehweide zur Fallmühle geplant. Im Sommer soll ein Ausflug entweder nach Wolfegg oder ins Kutschenmuseum Hindelang führen. Außerdem will man die Ausstellung des Mitglieds Kuno Futterknecht im Dorfmuseum Roßhaupten besuchen, wo er seine Mikroskop-Fotografie mit Motiven aus Ostallgäuer Mooren präsentiert. Schließlich ist für den Herbst noch ein Abend mit alten Postkarten geplant, kündigte Lore Hörmann an.

    Sie wurde als Beisitzerin bei den Neuwahlen ebenso im Amt bestätigt wie Vorsitzender Philipp Trenkle, sein Stellvertreter Franz Randel, Kassierin Eva Mulrayn und Schriftführer Martin Haff.

    Wohnen in Pfronten historisch gesehen

    Zum Ausklang der Versammlung präsentierte Ehrenvorsitzender Bertold Pölcher Fotos zum Thema Wohnen in Pfronten. Darunter Gebäude, die noch in der traditionellen Pfrontener Aufteilung erhalten sind: Dabei teilt sich der Ostteil in Stube und Schlafraum auf, an die sich die Küche, der Stall und die Tenne anschließen. Solche Traditionen gelte es zu erhalten, aber natürlich könne es nicht darum gehen, den Ort unter einer Glasglocke zu stehen. Schließlich wolle auch keiner in Zeiten zurück, als Menschen, Vieh und offenes Feuer noch unter einem Dach untergebracht waren.

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