Mit den traditionellen Reiterspielen an Maria Himmelfahrt feiert der Nesselwanger Reiterverein am kommenden Freitag, 15. August, sein 60-jähriges Bestehen. Nach einer Pause im vergangenen Jahr wird es dabei heuer auch wieder einen großen Festumzug von der Dorfmitte bis zum Allgäuer Reiterhof in Gschwend geben. In Bewegung setzen wird sich die Prozession um 10 Uhr an der Nesselwanger Schule.
Reiterverein Nesselwang wird 60 Jahre alt
Auf dem Reitgelände im Nesselwanger Ortsteil Gschwend angekommen, wird um 11 Uhr vor der Reithalle eine Feldmesse zelebriert. „Ein besinnlicher Moment im Trubel des Festtages“, erklärt Pressewartin Sandra Lechner dazu. Im Anschluss an die Messe findet ab 12.30 Uhr das offizielle Showprogramm statt. Die Besucher erwarten dabei rasante Reiteinlagen, tierische Überraschungen und viel gute Stimmung. „Für unsere kleinen Gäste gibt es Kinderschminken, Ponyreiten und eine liebevoll betreute Bastelecke“, so Lechner weiter. Regionale Leckereien und ein Kreativmarkt mit jeder Menge Geschenkideen runden das Programm ab.
Die Reiterspiele als Höhepunkt des Vereinsjahres finden seit 1977 jährlich statt und locken regelmäßig unzählige Zuschauer aus nah und fern in die Ostallgäuer Marktgemeinde. Lediglich während der Corona-Krise mussten sie erstmals abgesagt werden. „Ein buntes Spektakel mit Pferden, Hunden, Eseln, Lamas – und nicht zu vergessen: Kater ‚Tiger‘“, verspricht Lechner auch für kommenden Freitag beste Unterhaltung für Teilnehmer und Besucher.
Nesselwanger Reiterspiele sind der Höhepunkt des Vereinsjahres
Doch die Reiterspiele sind nicht die einzige Veranstaltung, mit der der Verein in seiner mittlerweile 60 Jahre langen Geschichte Schlagzeilen machte. Auch das Dreikönigsspringen oder das Faschingsreiten sind längst fester Bestandteil des Terminkalenders der Vereinsreiter.
Dass diese sich in einem Verein zusammenschlossen, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Martin Miller, begeisterter Reiter, Pferdeliebhaber, Ehrenmitglied und seit Kurzem Träger des Bayerischen Verdienstordens. Er war es, der in den 1960er Jahren die Weichen in Richtung Vereinsgründung stellte. Am 3. September 1965 war es dann so weit: 35 Reitbegeisterte hoben im Hotel Post im Zentrum von Nesselwang den Reiterverein Nesselwang aus der Taufe. „Seitdem hat sich viel getan“, sagt Sandra Lechner. „Mit jedem Jahr kamen neue Erlebnisse hinzu – vom Dreikönigsspringen über die Vereinsmeisterschaft, der Abnahme der Reitabzeichen bis hin zum Faschingsreiten und festlichen Weihnachtsfeiern.“
Bianca Meyer steht seit 2012 an der Spitze des Nesselwanger Reitervereins
Zum allerersten Vorsitzenden in der Geschichte des Vereins wählte die Gründungsversammlung Eugen Gompper, der bis 1972 an der Spitze des Vereins stand. Auf ihn folgten Karl Meyer von 1972 bis 1996, Dr. Günther Fröhlich von 1996 bis 2004 und Marion Lotter von 2004 bis 2012. Seitdem führt Bianca Meyer den Verein.
Nach der Gründung des Vereins erfolgte am 24. Februar 1966 die Eintragung ins Vereinsregister. Danach ging es Schlag auf Schlag: Nachdem zunächst eine Wiese als Reitplatz gedient hatte, wurde 1970 eine offene Reitbahn an – „die bisweilen staubtrocken, bisweilen sehr tief war“, wie es dazu in der Vereinschronik heißt. „Doch selbst Schlammbäder konnten die Begeisterung nicht bremsen.“ 1972 erfolgte dann die erste Pferdeleistungsschau und am 15. August 1975 wurde der Grundstein für die Reithalle gelegt.
2015 feiert der Nesselwanger Reiterverein sein 50-jähriges Bestehen
Zu diesem Anlass trat auch die im April desselben Jahres gegründete Bläsergruppe des Vereins erstmals auf. Außerdem führte der Verein erstmals ein internationales Reitturnier durch. Und am 13. Juni 1976 war es endlich so weit: Die neue Reithalle konnte eingeweiht werden. 1979/80 folgte schließlich der Bau der vereinseigenen Geländestrecke. Die nächste Baumaßnahme war im Jahr 1984 der Einbau von Bande und Tribüne in die neue Halle.
1990 feierten die Nesselwanger Reiter dann erstmals ein Jubiläum: Mit einem Festakt in der Alpspitzhalle wurde das 25-jährige Bestehen begangen. 2015 folgte dann ein großes Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag in der Alpspitzhalle, „bei dem nicht nur die Gründung gewürdigt wurde, sondern auch jene Mitglieder, die den Verein seit Jahrzehnten mitgestalten“, blickt Sandra Lechner zurück. Seitdem habe sich viel getan. „Die letzten zehn Jahre zeigen eindrucksvoll, wie lebendig und engagiert das Vereinsleben bis heute geblieben ist“, sagt das Vorstandsmitglied. Reitunterricht, Voltigieren, Dressur, Springen und historische Pferdearbeit prägten weiterhin den Vereinsalltag. Zudem habe die Corona-Krise die Vereinsgemeinschaft noch näher zusammenrücken lassen.
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