Einige atmen nach den aktuellen politischen Vorgaben auf, viele andere sind aber tief enttäuscht: Sie hatten sich mehr erhofft, sind sogar fest überzeugt, dass eine breitere Lockerung des öffentlichen Lebens organisierbar wäre. Die sonstige Stärke Kemptens mit großflächigem Einzelhandel wird der Einkaufsstadt jetzt zum Verhängnis. „Das ist sehr ungünstig“, drückt sich Niklas Ringeisen vom City-Management aus. Wie viele Handelsvertreter meint er, große Häuser könnten doch die gleichen hygienischen Sicherheitsmaßnahmen treffen wie kleine. Der Sonthofener Bürgermeister Christian Wilhelm ist gleichfalls enttäuscht: „Man könnte auf Sparflamme bleiben, das ganze aber auf breiterer Ebene.“ Insbesondere versteht er nicht, warum sich Bayern abkoppelt von den auf Bundesebene ausgehandelten Vorgaben. „Es wäre vertretbar gewesen, auch hier so zu handeln.“
Strenges Bayern