Ein trauriges Ende nahm ein Ausflug der Familie Bürkle aus Konstanz am Samstagmittag. Ihre Dalmatinerhündin Malou brach zusammen und starb. Sandra Bürkle vermutet, dass der Vierbeiner einen Giftköder gefressen hat. Von einer Serie an Giftköderanschlägen ist aber nichts bekannt. Der Fall der Familie Bürkle ist dennoch tragisch. Die Polizei ermittelt.
„Wir waren am Blaichacher Inselsee spazieren und dann starb mein Hund“, sagt Sandra Bürkle. Die Ärztin aus dem Landkreis Konstanz macht mit ihrer vierköpfigen Familie derzeit Urlaub bei Missen. Die Kinder Hannah (12) und Sarah (8) spielten mit dem Hund, erzählt Bürkle. Die Ärztin lief dann mit dem Vierbeiner zum Auto. Auf dem Weg dorthin sei Malou „komisch gelaufen und ich dachte, sie hat einen Stein zwischen ihren Zehen. Doch auf einmal hat sie angefangen zu zittern.“
Giftköder? Hund stirbt nahe Blaichach
Danach ging es offenbar wieder gut. „Kurze Zeit später ist unser Hund aber zusammengebrochen.“ Sofort habe die Familie Malou ins Auto geladen und in die Tierklinik nach Blaichach gebracht. Während der Fahrt habe die elf Monate alte Hündin einen Krampfanfall bekommen. „In der Klinik ist sie kurze Zeit später in meinen Armen gestorben,“ sagt die 45-Jährige. Vor allem ihren Kindern gehe es sehr schlecht. Sie fühlten sich für den Tod des Hundes verantwortlich. Mitarbeiter des Inselsees inspizierten das Gelände noch am selben Nachmittag – ergebnislos.
Tierärztin Lisa Röder (28) geht aber davon aus, dass es etwas Giftiges gewesen sein muss, das der Hund gefressen hat. „Ich habe dem Hund sofort etwas gegen die Krämpfe gespritzt. Aber er ist dennoch zusammengebrochen.“ Der Hund wurde reanimiert. „Aber wir hatten keine Chance mehr. Alles spricht für eine Vergiftung“, sagt Röder und nennt den Krampfanfall, den starken Speichelfluss und den sich so schnell verschlechternden Zustand. Die Tierärztin geht von Schneckenkorn oder Mäusegift in Form eines giftigen Köders aus.
Seit Januar sind zwei Fälle bekannt geworden
Ob ein Hundehasser sein Unwesen im Bereich Immenstadt treibt? Die Polizei sagt, es gebe aktuell keine Hinweise auf eine Serie mit ausgelegten Giftködern. Seit Januar seien zwei weitere Fälle mit Giftködern im südlichen Oberallgäu gemeldet worden, sagt Dominik Geißler, Pressesprecher der Polizei. Wobei sich einer als „kuriose Geschichte“ herausstellte – und beim anderen nicht belegt sei, ob es sich tatsächlich um einen Giftköder handelte.
Der Hund spuckte den Köder aus
Bei Fall eins hatte ein Hund offenbar eine Wurst mit Giftköder gefressen. Die war ihm über den Zaun geworfen worden. Der Hund fraß die Wurst, spuckte aber den Köder wieder aus. Beim Tierarzt habe er sich übergeben, sagt Geißler. „Aber es gab keine toxische Untersuchung des Köders. Wir sind uns nicht sicher, ob es sich tatsächlich um Gift handelte.“
Auf die zweite „Geschichte“ wurde die Polizei übers Internet aufmerksam: Dort warnte jemand vor Giftködern am Blaichacher Siegelsee. Die Polizei nahm Ermittlungen auf: „Ein Geschädigter konnte aber nie ausfindig gemacht werden“, sagt Geißler. „Wir wissen also nicht, ob überhaupt was dran war an diesem Gerücht mit den vergifteten Ködern am Siegelsee.“
Eine Ermittlung im Jahr 2020
2020 gab es eine Ermittlung hinsichtlich Giftköder: Der lag tatsächlich im Garten eines Wohnhauses in Bühl aus und enthielt Rattengift. Dem Hundebesitzer gelang es aber, rechtzeitig den Köder aus dem Hundemaul zu entfernen, sagt Geißler. Allerdingskonnte die Polizei nicht ermitteln, wer den giftigen Köder ausgelegt hat.
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