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Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen seit 20 Jahren vom LBV betreut

LBV-Jubiläum

„Ein Juwel, das es zu bewahren gilt“: Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen wird seit 20 Jahren professionell betreut

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    Schutz und Überwachung von gefährdeten Tierarten (hier Steinböcke im Schutzgebiet) gehört zu den Aufgaben der Gebietsbetreuung.
    Schutz und Überwachung von gefährdeten Tierarten (hier Steinböcke im Schutzgebiet) gehört zu den Aufgaben der Gebietsbetreuung. Foto: Michael Munkler

    Es ist mit 20.000 Hektar Fläche das zweitgrößte Schutzgebiet Bayerns und umfasst das Herzstück der Allgäuer Hochalpen sowie die Iller samt Zuflüssen vom Ursprung bei Oberstdorf bis nach Martinszell nahe Waltenhofen: das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Biologen bezeichnen es als einen „Hotspot der Biodiversität“, also als Lebensraum vieler, teils nur hier heimischer Tier- und Pflanzenarten.

    Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen seit 20 Jahren professionell betreut

    Um dieses einmalige Kleinod dauerhaft zu schützen, wurde vor genau 20 Jahren eine professionelle Gebietsbetreuung institutionalisiert. Bayernweit sind inzwischen 70 Betreuer in 60 ökologisch wertvollen Gebieten im Einsatz, so beispielsweise auch am Ostallgäuer Alpenrand, am Bodensee im Kreis Lindau und im Günztal.

    Tanja König (44) und Felix Steinmeyer (35), beide haben Biologie studiert, betreuen im Auftrag des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) seit 2021 das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Die beiden Oberallgäuer hatten die Nachfolge von Henning Werth angetreten, der als Wildbiologe zum Alpinium (Zentrum Naturerlebnis Alpin) gewechselt war.

    Tanja König und Felix Steinmeyer vom LBV sind im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen aktiv.
    Tanja König und Felix Steinmeyer vom LBV sind im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen aktiv. Foto: Michael Munkler

    Die Betreuung solcher Gebiete sei eine „Erfolgsgeschichte schlechthin“, sagt Brigitte Kraft, LBV-Leiterin in Schwaben. Der LBV als Träger übernimmt die Kosten zu 15 Prozent, den Löwenanteil des für die Gebietsbetreuung im Freistaat benötigten Geldes kommt vom Bayerischen Naturschutzfonds, einer Stiftung des Öffentlichen Rechts.

    (Lesen Sie auch: "Ein Miteinander in den Hochalpen ist möglich“: Die Macher der Ausstellung "Allgäuer Hoch Kultur" im Interview)

    Das sind die Aufgaben der Fachkräfte in den Naturschutzgebieten

    Die Fachkräfte in den Naturschutzgebieten sollen den Kontakt zu allen Akteuren in der Landschaft pflegen, mit Grundeigentümern und Landnutzern sprechen, mit Tourismusverbänden, Fachverbänden und Behörden kommunizieren. Dabei gehe es immer um das eine Ziel, betont Steinmeyer: „Die einzigartigen Naturschätze zu bewahren und die Sensibilität dafür zu wecken oder zu stärken.“ Das Naturschutzgebiet sei „ein Juwel, das es zu bewahren gilt“. Entsprechend wichtig sei eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.

    Das habe sich besonders auch bei dem Besucherandrang in den zwei Corona-Jahren gezeigt, meint Alpinium-Chef Ethelbert Babl, der jetzt als Vertreter der Regierung von Schwaben bei einer Exkursion zum 20-jährigen Bestehen der Gebietsbetreuung im Hintersteiner Tal dabei war. Es sei wichtig, die Gäste, beispielsweise Wanderer und Radfahrer, aufzuklären. Bei dieser Ranger-Arbeit gebe es eine enge Kooperation von Gebietsbetreuung und Alpinium.

    (Lesen Sie auch: Mehr Infos im Internet und weniger Schilder: So soll die Besucherlenkung im Oberallgäu besser funktionieren)

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    Zur Umweltbildung gehört beispielsweise das Projekt „Klassenzimmer Alpen“, bei dem Schüler den alpinen Lebensraum erforschen und Tiere sowie Pflanzen suchen und bestimmen.

    Diese Tiere stehen im Mittelpunkt der Monitoring-Arbeit

    Steinadler, Birkhuhn, Flussuferläufer, Alpensalamander und Haselmaus stehen im Fokus der Monitoring-Arbeit. Es gehe darum, die Entwicklung der Bestände im Blick zu haben und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, erläutert Steinmeyer.

    (Lesen Sie auch: Sind die Besuchermassen schuld? Bestand an Birkhühnern im Allgäu geht dramatisch zurück)

    Bad Hindelangs Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel erinnert daran, dass für eine erfolgreiche Schutzgebiets-Arbeit auch viel ehrenamtliches Engagement notwendig sei. Im Herbst folgt übrigens ein weiteres Jubiläum. Vor 30 Jahren sei die Verordnung für das Naturschutzgebiet genehmigt worden, sagt der Oberallgäuer Vize-Landrat Roman Haug.

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