Kurz vor acht Uhr morgens wackelte rund um den Gardasee die Erde: Am Dienstag (11. März 2025) wurde die beliebte Urlaubsregion im Norden Italiens von einem Erdbeben erschüttert. Das Epizentrum lag unter der Gemeinde Ala, rund 15 Kilometer vom Ufer des Gardasees entfernt. Laut dem italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) betrug die Stärke 2,3 Magnituden, der Erdbebenherd lag rund zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Klar ist: Ein Erdbeben dieser Stärke ist ungewöhnlich für die Gardasee-Region. Doch müssen sich Touristinnen und Touristen Sorgen machen?
War das Erdbeben am Gardasee gefährlich?
Ein Erdbeben zwischen zwei und drei Magnituden ist in der Regel messbar, aber nicht spürbar. Das geht aus der Richterskala hervor, die Aktion Deutschland Hilft beschreibt. Demnach war das Erdbeben am Gardasee für Anwohnerinnen und Anwohner und Touristinnen und Touristen nicht gefährlich. Es wurden keine Schäden oder Verletzten gemeldet.
In den letzten Jahren kam es am Gardasee allerdings zu spürbaren Erdbeben. Im Mai 2024 hatte ein Erdstoß, dessen Epizentrum sich zwischen Malcesine und Verona befand, Magnituden zwischen 3,3 und 3,8 erreicht. Damals kam es zu kleineren Schäden, laut dem Merkur berichteten Einheimische zudem von durchdrehenden Katzen und sich selbst ausschaltenden Fernsehern.
Wie hoch ist die Erdbeben-Gefahr am Gardasee?
Die Region rund um den Gardasee gilt im Hinblick auf Erdbeben nicht als besonders gefährdet. Zwar kommt es immer wieder zu schwächeren Erdbeben von Magnituden zwischen zwei und drei, stärkere Erdbeben kommen allerdings selten vor.
Im Jahr 2004 bebte die Erde am Westufer des Gardasees mit Magnituden von 5,2. Es kam zu teils größeren Schäden und mehreren Verletzten. Das wohl stärkste Erdbeben am Gardasee der letzten 2000 Jahre ereignete sich 1117 nahe Verona, wie im National Geophysical Data Center (NGDC) nachzulesen ist. Die Stärke wird auf 7,0 geschätzt, das Beben zerstörte unter anderem weite Teile der Stadtmauer, auch die äußere Mauer der Arena von Verona stürzte ein.
Die Aktivitäten unter der Erde sind nördlich des Gardasees deutlich stärker. Schuld daran sind in der Alpenregion dafür laut dem österreichischen geologischen, geophysikalischen, klimatologischen und meteorologischen Dienst GeoSphere Austria Spannungen in der Erdkruste und Versetzungen im Untergrund. Hier kommt es zu Kollisionen des afrikanischen und des europäischen Kontinents. Die afrikanische Platte faltet das Gebirge auf, indem sie nach Norden drückt. Aus diesem Grund ist die Erdbebengefahr in Tirol und anderen Alpenregionen deutlich höher als am Gardasee.
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