Wenn vom 19. bis 22. Juni die zweite Auflage des European Fusion Cups in Neugablonz stattfindet, dann geben sich dieses Mal über 150 Boxerinnen aus 13 Nationen die Ehre. In allen Gewichts- und Altersklassen (U15, U17, U19 und Frauen) geht es um Medaillen und natürlich ums Prestige. Aus Bayern steigen heuer 30 Starterinnen in den Ring in der Neugablonzer Turnhalle. Organisiert wird das Sportevent durch den Boxclub Kaufbeuren.
Teilnehmerzahl fast verdreifacht
Bei der Premiere waren nicht annähernd so viele Athletinnen dabei, wie sich jetzt angekündigt haben. 2024 standen rund 50 Boxerinnen aus fünf Ländern im Ring, nun hat sich die Anzahl deutlich mehr als verdoppelt. Diesmal kommen Teilnehmerinnen aus Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Israel, Italien, Lettland, Litauen, Moldawien, Niederlande, Polen, der Schweiz, Tschechien und der Ukraine dazu. „Besonders die Boxerinnen aus der Ukraine, Polen und England stellen jeweils ein starkes Aufgebot. Sie haben bereits zahlreiche Kämpfe erfolgreich hinter sich gebracht und weisen gute Bilanzen auf. Das ist genau richtig für unser Event“, betont Vereinsvorsitzender Roman Slobodyanikov. Auch aus den deutschen Bundesstützpunkten werden sich in der Schmuckstadt zahlreiche Top-Boxerinnen einfinden. Der BCK präsentiert mit Arina Nemerochenko in der U17 eine Teilnehmerin.
BC Kaufbeuren als Ausrichter gesetzt
Seit Monaten laufen bereits die Planungen für diese Großveranstaltung. Dadurch, dass die Premiere im September 2024 reibungslos und erfolgreich vonstattenging, war es die logische Konsequenz, den BCK wieder als Ausrichter zu gewinnen. „Ich musste nicht lange überlegen“, betont Kai Melder, der leitender Verbandstrainer des Bayerischen Boxverbandes ist.
„Alle Teilnehmer sowie deren Trainer und Betreuer sind zu dann auf verschiedene Hotels in und um Kaufbeuren verteilt. Herausfordernd dürfte es sein, sie vom Flughafen per Shuttle zu uns zu bringen“, erzählt wiederum der BCK-Chef, der im Organisieren von Veranstaltungen erprobt ist. Ihm steht an den vier Veranstaltungstagen ein Team von rund 20 Ehrenamtlichen zur Verfügung.
Alexander Darbisch als Supervisor dabei
Für dieses große Mammutturnier werden auch zahlreiche Punkt- und Ringrichter benötigt. An der Spitze steht kein Geringerer als der erfahrene Alexander Darbisch, der als Supervisor die Zügel in der Hand hält. „Wer bei diesem Event dabei ist, muss die internationale Lizenz haben. Das ist Voraussetzung“, sagt der Kaufbeurer. Mindestens zehn Unparteiische sind vonnöten. Allein, dass so viele Nationen in Neugablonz vertreten sind, macht dieses Event zu einer echten großen Aufgabe. Doch Darbisch und seine Kollegen werden sich darauf akribisch vorbereiten.
Staatliche Förderung für den weiblichen Boxsport
Die zweite Auflage des European Fusion Cups kann deshalb stattfinden, weil dahinter auch eine staatliche Förderung für den weiblichen Boxsport steckt. Die Mittel wurden im Juli 2024 für 18 Monate bewilligt. „Für die kommende Veranstaltung haben wir deshalb deutlich mehr Geld zur Verfügung“, erzählt Kai Melder, der international viel unterwegs ist. „Der Bedarf in Deutschland, solche hochkarätigen Turniere aufzuziehen, ist vorhanden, wenngleich es in Polen und Schweden noch größere Veranstaltungen gibt.“ Die Förderung läuft im Dezember dieses Jahres aus. Doch das nächste Konzept liegt bereits in der Schublade.
Drei Tage Boxen - sogar im Livestream
Am Donnerstag werden die internationalen Delegationen zu der größten Boxsportveranstaltung für Frauen in Deutschland anreisen. Am Freitag beginnen ab 11 Uhr die Kämpfe in allen Klassen. Am Samstag und Sonntag beginnen die K.-o.-Runde und die Finalkämpfe jeweils ab 10 Uhr.
Der BC Kaufbeuren überträgt die Kämpfe in einem Livestream auf seinem Instagram-Account.
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