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Bauernkrieg im Ostallgäu: Was geschah 1525 in der Region?

Buchprojekt zum Bauernkrieg

Vor genau 500 Jahren: Was geschah 1525 im heutigen Ostallgäu?

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    Ein Modell der Burg Liebenthann bei Obergünzburg, die von den aufständischen Bauern 1525 eingenommen wurde.
    Ein Modell der Burg Liebenthann bei Obergünzburg, die von den aufständischen Bauern 1525 eingenommen wurde. Foto: Hermann Knauer

    Der Bauernkrieg in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Jahren 1524 bis 1526 erfasste auch das Ostallgäu. Mit diversen Aktionen wird heuer an die dramatischen Ereignisse vor 500 Jahren erinnert. Unter der Leitung und Koordinierung der 2022 gegründeten Arbeitsgruppe Ostallgäu (AG OAL) sind an insgesamt 13 „Erinnerungsorten“ Veranstaltungen und Projekte vorgesehen. Eines der zentralen Vorhaben im Landkreis Ostallgäu, die von verschiedenen Vereinen und Initiativen getragen und durch den Allgäuer Heimatbund gefördert werden, ist die Erstellung eines Buches, das die Ereignisse von damals beschreibt und bewertet.

    „Bauernkrieg Ostallgäu 1525 – 2025“, so soll der Titel des Buches lauten. Dieses werde voraussichtlich Anfang April im Kloster Irsee der Öffentlichkeit vorgestellt, berichteten Kreisheimatpflegerin Rita Nett, Verleger Michael Brust, Autor Dr. Stefan Fischer und Josef Freuding als Sprecher für die „Klosterlandgemeinden“ im ehemaligen Herrschaftsgebiet der Irseer Benediktinerabtei gegenüber unserer Redaktion. Fischer, Klaus Wankmiller (Füssen) und Nett firmieren als die Herausgeber. Insgesamt sechs Autoren aus Ostallgäuer „Erinnerungsorten“ schildern die historisch verbrieften Geschehnisse mit großem Fachwissen, wie die Initiatoren berichten. Nett in ihrer Funktion als Sprecherin und Koordinatorin der AG OAL würdigte zudem die Unterstützung durch den Allgäuer Heimatbund, der das Buchprojekt mit 6000 Euro aus dem EU-Förderprogramm „Courage“ bezuschusst.

    Irsee, Buchloe und Kleinkitzighofen waren Schauplätze des Bauernkriegs

    Autor Dr. Stefan Fischer, Historiker und ehemaliger Kaufbeurer Stadtarchivar, gab vorab bereits Einblicke in seine Forschungsarbeit: So spielte „Gewalt ab April 1525 eine zunehmende Rolle, sei es durch die bayerischen Interventionen bei Buchloe oder die Plünderungen und die Zerstörung von Kloster Irsee, die Übergriffe bei Marktoberdorf, die Einnahme von Burg Liebenthann und die Schlacht von Kleinkitzighofen mit 150 Toten. Die Verhandlungen in Füssen schlugen fehl, weil die Obrigkeit politisch nicht weiterdachte und nur auf die Macht Landsknechte vertraute“. Nett verwies auf die Bedeutung des Bauernkriegs für die historisch-politische Entwicklung hin zu einem demokratischen System.

    Laut Verleger Michael Brust wird das Buch in einer Auflage mit 700 Exemplaren gedruckt und unter anderem in örtlichen Buchhandlungen und bei den Heimatvereinen zum Preis von 26 Euro erhältlich sein. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, lobte er die Initiative der AG OAL.

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