Es war nicht alles Gold, was glänzt, doch der 4:2-Sieg gegen die Selber Wölfe bescherte dem ESV Kaufbeuren drei wichtige Punkte auf dem Konto. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie war nach dem Spiel in den Katakomben der Energie Schwaben Arena die kollektive Erleichterung buchstäblich in jedem Gesicht abzulesen.
Kaufbeuren schießt gegen Selb viele Überzahltore
Beide Trainer waren sich dabei einig, dass die Special-Teams diesmal den Unterschied gemacht haben. Während der ESVK an dem Abend auf eine starke Powerplay-Quote von 28,6 Prozent gekommen waren, haderte Gäste-Coach Greg Streu mit den Strafen seiner Mannschaft. „Wir haben in den drei Spielen gegen Kaufbeuren bereits sechs Überzahltore kassiert, das ist zu viel“, so die einfache Analyse aus Selber Sicht.
Die beiden Powerplay-Tore von Max Oswald sowie das 1:0 von Sami Blomqvist nach elf Minuten bescherten dem Kaufbeurer Anhang ein entspanntes Startdrittel. „Wir haben richtig gut angefangen und hätten eigentlich noch höher führen können, dann wäre das Ding durch gewesen“, beschrieb Alexander Thiel die Spielzeit bis zum 3:1-Anschlusstreffer für Selb kurz vor der ersten Pause.
Rihards Babulis plötzlich im Mittelpunkt
Ab dem zweiten Drittel rückte dann auch ESVK-Torwart Rihards Babulis mehr in den Mittelpunkt, der diesmal für den erkrankten Daniel Fießinger zum ersten Mal vor eigenem Publikum in den Starting Six stand. „Das ist schon cool vor einer tollen Kulisse spielen zu dürfen“, sagte der 21-jährige Keeper, der auch beim EV Füssen in der Oberliga Spielpraxis sammelt und erst am Abend zuvor von seinem Einsatz erfahren hat. „Eine gesunde Nervosität gehört dazu, und es ist wichtig, den ersten Schuss zu halten“, beschrieb Babulis die Gefühlslage aus Sicht eines Torhüters.
Doppeltorschütze Max Oswald bleibt kritisch
Während er selbst mit seinem Spiel eher bescheiden „ganz zufrieden“ gewesen war, attestierten ihm seine Mitspieler einen guten Job. „Der Babu hat super gefangen und uns den Sieg heute mit gerettet“, sagt der zweifache Torschütze Max Oswald, der jedoch trotz des Sieges noch Verbesserungspotenzial im Spiel der Joker findet. „Nach so einer klaren Führung müssen wir das Ding besser nach Hause spielen“, sagte der kritische Angreifer.
Lob gab es dagegen vom Torwart für seine Mitspieler. „Die Jungs haben heute viele Schüsse für mich geblockt und mir damit Arbeit abgenommen“, berichtete Babulis über das Defensivverhalten im Team. Ein konzentriertes Abwehrverhalten durch den Torwartwechsel wollte Alexander Thiel jedoch nicht erkennen. „Wir wissen, dass Babu ein guter Torwart ist, auf den wir uns verlassen können“, sagt der Verteidiger, der zusammen mit seiner Mannschaft das knappe Ergebnis über die Zeit gebracht hat.
AZ-Bilanz des Abends
Spieler des Abends: Mit zwei Toren und einer weiteren Vorlage war Max Oswald diesmal der Spieler des Abends. Nach seiner langen Verletzungspause hat der Angreifer nun bereits drei Treffer in drei Sielen gesammelt.
Spruch des Abends: „Gute Besserung Rufus“ - stand auf einem großen Banner, das die Kaufbeurer Fan-Szene für ihren Edel-Fan hochgehalten hatte, der beim Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse im Stadion notärztlich versorgt werden musste.
Zahl des Abends: Eine Spende von 2000 Euro hat die Kaufbeurer Fanszene an den Nachwuchs des ESV Kaufbeuren übergeben. Die Summe war durch den Verkauf der Nikolausmützen und weiterer Spenden dafür zusammengekommen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden