Zu einer Critical Mass – einer Fahrraddemo durch die Innenstadt – ruft die Initiative „fahrRad Kaufbeuren!“ am Donnerstag, 26. Juni, auf. Losgeradelt wird ab 18 Uhr am Neptunbrunnen in der Kaiser-Max-Straße. Auf einer rund acht Kilometer langen Route wollen die Teilnehmenden gemeinsam durch die Stadt fahren, um auf die Missstände im Radverkehr aufmerksam zu machen.
Protest auf zwei Rädern
Das Motto: Gemeinsam für sichere Radwege, umweltfreundlichen Verkehr und eine lebenswertere Stadt. Politik und Verwaltung sollen den Handlungsdruck erkennen und in Kaufbeuren für ein sicheres, lückenloses Radwegenetz sorgen.
Dass es diesbezüglich noch viel zu tun gibt, zeigt das Ergebnis des Fahrradklima-Tests 2024 des ADFC (wir berichteten). Im bundesweiten Ranking der Fahrradfreundlichkeit im Vergleich zur letzten Erhebung hat sich Kaufbeuren nämlich nicht etwa verbessert – sondern ist weiter abgerutscht. Von der ohnehin schwachen Schulnote 4,1 auf nun 4,4.
Kaufbeuren zu unter den Schlusslichtern
Kaufbeuren gehört damit im bundes- und bayernweiten Vergleich von Städten ähnlicher Größenordnung zu den Schlusslichtern. „Unsicher, stressig und ohne erkennbare Fortschritte“ – so lautet das Fazit des ADFC zur Situation für Radfahrerinnen und Radfahrer in Kaufbeuren. Die Zahlen zeichnen ein ernüchterndes Bild: 79 Prozent der Befragten fühlen sich auf Kaufbeurens Straßen unsicher. Besonders im Mischverkehr mit Autos erleben laut Umfrage 88 Prozent regelmäßig gefährliche Situationen, etwa durch zu dichtes Überholen. Bestehende Radwege bieten wenig Schutz. Besonders frustrierend: Laut ADFC hat sich aus Sicht der Radlerinnen und Radler kaum etwas verbessert. Kaufbeuren stagniere, während andere Städte ihre Infrastruktur gezielt ausbauen.
Rücksicht und bessere Bedingungen für den Radverkehr
Das will „fahrRad Kaufbeuren!“ nicht länger hinnehmen. Mit der Fahrraddemo will die Organisation ein sichtbares Zeichen für ihre Forderungen setzen: mehr Rücksicht und bessere Bedingungen für den Radverkehr. Die Veranstalter betonen, dass es sich um eine friedliche Demonstration handelt, bei der ausdrücklich alle Altersgruppen willkommen sind. Das Tempo ist gemütlich, die Teilnahme kostenlos und ohne Anmeldung möglich. „Je mehr wir sind, desto sichtbarer und sicherer sind wir“, so der Aufruf der Organisatoren.
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