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"Le Lipoblitz" begeistert: Rennfahrer Jonas Costian aus Kaufbeuren über die von Bergetappen geprägte zweite Woche bei der Tour de France.

Zauber der Tour de France

Radsportler aus Kaufbeuren: "Le Lipoblitz" begeistert

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    Der Deutsche Florian Lipowitz, der das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers  bei der Tour de France trägt, jubelt auf dem Podium.
    Der Deutsche Florian Lipowitz, der das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers bei der Tour de France trägt, jubelt auf dem Podium. Foto: Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

    Bei der Tour de France dominierten in der zweiten Wochen die Bergetappen. Nach den Sprintern waren also die Kletterer gefragt – und die Klassementfahrer gefordert. Angesichts von über vier Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung und ebenso vielen Etappensiegen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) meint der Vorsitzende des RC Kaufbeuren, Jonas Costian: „Die Tour scheint entschieden – an Pogacar führt aktuell kein Weg vorbei.“

    Zwei Top Teams sind bei der Tour de France übermächtig

    Da zudem Jonas Vingegaard (Visma-Lease A Bike) auf dem zweiten Platz eine Klasse für sich ist und sein Team auch schon eine Etappe gewonnen hat, gingen sechs der bislang 15 Etappen an die beiden führenden Teams, die auch die Kamerabilder dominierten: „Auffällig ist, dass die beiden Top-Teams UAE und Visma nahezu übermächtig sind“, stellt deshalb Costian fest. „Die kleineren Mannschaften mit deutlich geringerem Budget sind dagegen fast unsichtbar. Aus meiner Sicht sollte der Weltverband UCI über eine Budgetobergrenze nachdenken“ schlägt der frühere Rennfahrer vor.

    Viele spannende Rennen innerhalb des Rennens

    Trotzdem bleibe die Tour noch immer hochinteressant: „Es gibt noch viele spannende Rennen innerhalb des Rennens: Die Sprint- und Bergtrikotwertungen sind völlig offen. Und natürlich bleibt der Kampf um das Podium spannend, bei dem Florian Lipowitz gute Karten hat“, erklärt Costian. Und der Tour-Neuling begeistert nicht nur die Deutschen, sondern auch die Franzosen: Die Fans jubeln inzwischen auch „Le Lipoblitz“ zu. „Natürlich sticht Lipowitz mit seinem Kampf um das Podium in der Gesamtwertung heraus – er überstrahlt alle anderen deutschen Fahrer“, gibt auch Costian zu.

    Viele gute junge Fahrer - die auf viel verzichten müssen

    Mit Lipowitz, Oscar Onley, Tobias Johannessen, Ben Healy, Kevin Vaquelin gibt es obendrein eine Reihe neuer, meist noch junger Fahrer. „Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Junge Fahrer fahren immer früher vorne mit“, stellt Jonas Costian fest. Aber er ordnet auch ein, was das für die Athleten bedeutet: „Sie müssen dafür allerdings auf sehr vieles im Leben verzichten. Wer an der Spitze mitmischen will, muss sein gesamtes Leben diesem Ziel unterordnen. Alles ist fremdgesteuert – es gibt einen strikten Ernährungsplan, das Essen muss abgewogen werden, der Trainingsplan ist eng getaktet. Schlaf und Gewicht werden überwacht. Und man ist im Jahr vielleicht 100 Tage zu Hause – den Rest der Zeit verbringen die Topfahrer in Höhentrainingslagern oder bei Rennen.“

    Jonas Costian sieht deutschen Radsport gut aufgestellt

    Doch neben Lipowitz’ Kampf um das Podium ist für Costian bei dieser Tour für die übrigen deutschen Fahrer nichts drin – aber in Zukunft schon, glaubt der Kaufbeurer. „Für die kommenden Jahre sieht es gar nicht schlecht aus: Der Augsburger Marco Brenner musste verletzungsbedingt auf die Tour verzichten, und der starke Westallgäuer Georg Steinhauser hat den Giro gefahren und ist deshalb nicht dabei. Ich denke, wenn diese beiden im nächsten Jahr gemeinsam mit dem anderen Augsburger Etappenjäger, Georg Zimmermann, am Start stehen, sind die Chancen auf einen deutschen Etappensieg deutlich besser.“

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