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Hirschdorfer Illerbrücke wird bis 2026 neu gebaut: Was das für die Autofahrer in Kempten und im Oberallgäu bedeutet

Spatenstich für MIllionenprojekt

Neubau der Hirschdorfer Illerbrücke beginnt

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    Neben der bestehenden soll die neue Hirschdorfer Illerbrücke 
gebaut werden. Erst wenn sie fertig ist, wird das alte Bauwerk (rechts) abgerissen.
    Neben der bestehenden soll die neue Hirschdorfer Illerbrücke gebaut werden. Erst wenn sie fertig ist, wird das alte Bauwerk (rechts) abgerissen. Foto: Martina Diemand

    Seit Monaten wurde im Untergrund gearbeitet, um das neue Bauwerk auf stabilen Boden zu stellen. Jetzt kann der Neubau der Hirschdorfer Illerbrücke beginnen. Insgesamt zwölf Millionen Euro investieren Stadt Kempten und Landkreis Oberallgäu in das Bauwerk, das direkt an der Grenze zwischen der Gemarkung Sankt Lorenz und der Gemeinde Lauben liegt. Nur weil es hohe staatliche Zuschüsse von 80 Prozent gebe, sei es möglich das Projekt auch in Zeiten knapper Haushaltskassen zu finanzieren, erklärte Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle beim Spatenstich und dankte den anwesenden Landtagsabgeordneten Joachim Konrad (CSU) und Alexander Hold (FW), aber auch den Vertretern des Landkreises für ihre Unterstützung. „Es ist ein Gemeinschaftsprojekt.“

    Alte Brücke wird erst 2027 abgerissen

    Jetzt kann der Neubau beginnen. Weil der Baugrund nur bedingt tragfähig ist, muss die Gründung in den kommenden Wochen mit Rammpfählen gesichert werden. Noch im laufenden Jahr soll der Überbau errichtet werden. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten bis Ende 2026. Noch rollt der Verkehr über das alte Bauwerk, das wegen schwerer Schäden im Überbau aber nur einspurig mit Ampelschaltung genutzt werden kann. Die alte Brücke wird abgerissen, wenn die neue in Betrieb ist.

    So soll die neue Brücke aussehen.
    So soll die neue Brücke aussehen. Foto: Visualisierung Stadt Kempten

    Das neue Bauwerk wird als Stahlbetonbrücke mit einer Spannweite von 84 Metern errichtet. Die Stahlträger werden in besonders haltbarem Cortenstahl, der die klassische Rost-Patina annimmt, und der Überbau in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Auf der Südseite der Brücke wird es einen Geh- und Radweg geben. Der Illerradweg soll unter dem neuen Bauwerk verlaufen.

    „Zeit hat ihre Spuren hinterlassen“

    Die bestehende Illerbrücke ist 58 Jahre alt. „Sie hat ihre Funktion erfüllt, doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen“, sagte Kiechle. Umfassend saniert wurde das Bauwerk zuletzt 1985, ein Stahlanbau für einen Geh- und Radweg wurde 1997 ergänzt. Im Jahr 2016 erhielt die Brücke bei einer Prüfung die Note „ungenügend“. Seitdem stand fest, dass das Bauwerk erneuert werden muss. Daraufhin beschlossen Stadt und Landkreis, einen Neubau zu realisieren, erklärte der stellvertretende Oberallgäuer Landrat Thomas Eigstler beim Spatenstich. „Es ist ein rundes Projekt.“

    Denkmal erinnert an ertrunkene Rekruten der Bundeswehr

    Unberührt vom Neubau bleiben soll das Illerdenkmal - neben dem der Festakt zum Spatenstich stattfand. Es erinnert an eines der größten Unglücke in der Geschichte der Bundeswehr. Dort wo künftig die neue Brücke Autofahrer, Radler und Fußgänger sicher auf die andere Uferseite bringen soll, ertranken am 3. Juni 1957 15 Rekruten beim Versuch, die Iller zu durchqueren. Daran erinnerte Oberbürgermeister Kiechle beim Festakt. „Es ist eine wichtige Gedenkstätte für uns alle.“

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